Interview mit Christian Heidel, Manager des FSV Mainz 05, zum Benefizspiel im Ahrtal

„Die Menschen an der Ahr bleiben weiter im Blick“

„Die Menschen an der Ahr bleiben weiter im Blick“

Christian Heidel. Foto:

12.10.2023 - 12:51

Ahrtal. Christian Heidel war von 1992 bis 2016 Manager von Mainz 05. 2016 bis 2019 war er bei Schalke 04, um 2020 wieder in die Heimat zu Mainz 05 zurückzukehren. Mainzer ist er durch und durch. Und mit Emotionen hat auch das zu tun, was Mainz 05 seit 2021 nach der Flut an der Ahr für die Menschen dort leistet.

Christian Heidel stand im Vorfeld des zweiten Benefizspiels von Mainz 05 gegen eine Ahrauswahl am 14. Oktober 2023 in Adenau für ein Interview zur Verfügung.

Frage: In der Länderspielpause, wo andere Bundesligisten regenerieren, spielen sie ein zweites Mal für die Ahr und dieses Mal an der Ahr. Wann ist dieser Gedanke entstanden?

Christian Heidel: Er war von Beginn an Teil unserer Planung. Wir hatten im Oktober 2021 das Spiel in Koblenz gegen Kaiserslautern für die Menschen an der Ahr. Die schreckliche Flutkatastrophe vor unserer Haustür hat uns enorm berührt und betroffen gemacht. Als rheinland-pfälzischer Fußballverein empfanden wir es als Pflicht, nicht nur unser Bestürzen zu bekunden, sondern aktiv zu werden und zu signalisieren, dass die Menschen nicht allein sind. Deshalb haben wir neben dem Benefizspiel in Koblenz auch Fußball-Feriencamps an der Ahr organisiert und hunderte von Kindern, Jugendlichen und Ehrenamtlichen zu uns in die Bundesliga eingeladen und betreut. Und jetzt bestreiten wir dieses Spiel in Adenau, weil auch zwei Jahre nach den Geschehnissen Hilfe und Aufmerksamkeit gebraucht werden.

Frage: Das Geld soll an die Lebenshilfe gehen, damit in Zukunft wieder sportliche und soziale Programme für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung angeboten werden können. Ist das in Ihrem Sinne?

Christian Heidel: Natürlich. Wir haben erfahren, dass im Haus der Lebenshilfe in Sinzig zwölf junge, beeinträchtigte Menschen ums Leben gekommen sind. Das ist erschütternd und bewegt uns sehr. Wir wissen auch, dass in diesem Haus Fußball ganz großgeschrieben wird. Einige spielen sogar in inklusiven Teams in Fußballvereinen der Region. Dass ihnen mit dem Erlös unseres Spiels geholfen werden kann, ist sehr im Sinne von Mainz 05.

Frage: Es gibt im Norden des Landes, an der Ahr im Besonderen, eine sehr starke Hinwendung zu Mainz 05. Die Menschen haben begriffen, was ihr Verein, ein gutes Stück von der Ahr weg, leistet. Ist das bei Ihnen angekommen?

Christian Heidel: Wir spüren das und sind dankbar dafür. Das war aber nicht der Grund für unsere Hilfe. Die war und ist in der Absicht entstanden, nicht nur auf das erschreckende Geschehen zu blicken, sondern im Rahmen unserer Möglichkeiten aktiv zu helfen, in diesen schweren Zeiten zusammenzuhalten und Solidarität zu demonstrieren. Dass was wir tun, ist unsere tiefe Überzeugung. Und wir sind noch nicht am Ende, die Menschen an der Ahr bleiben auch weiter im Blick von Mainz 05.

BA

Weitere Beiträge zu den Themen

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Wechselseitige Körperverletzung im Straßenverkehr

Autofahrer gehen aufeinander los

Linz. Am Donnerstag, den 2. Mai gegen 20:25 Uhr, kam es in Linz zu einer wechselseitigen Körperverletzung zwischen zwei Verkehrsteilnehmern. An einer Engstelle kamen sich zwei Pkw entgegen und konnten diese nicht gleichzeitig passieren. Da man sich nicht einig wurde, verließen beide ihre Fahrzeuge und gingen aufeinander los. Hierbei kam es zu gegenseitigenb Übergriffen indem der eine Verkehrsteilnehmer gewürgt und der andere einen Faustschlag ins Gesicht erhielt. mehr...

44-Jähriger nach Stichverletzung lebensgefährlich verletzt

Messerstecherei in Obdachlosenunterkunft

Mechernich. Am 1. Mai kam es gegen 22.10 Uhr in einer Obdachlosenunterkunft in Mechernich zu einem versuchten Tötungsdelikt zum Nachteil von einem 44-Jährigen. Bei einer privaten Grillveranstaltung verletzte ein 62-jähriger Bewohner der Unterkunft einen 44-jährigen Bewohner lebensgefährlich mit einem Messer im Bauchbereich. Der Geschädigte wurde mit einem Rettungswagen in ein Krankenhaus gebracht. Der... mehr...

Regional+
 

Geparkter Pkw in Bendorf beschädigt

Bendorf. Im Zeitraum von Dienstagabend 30. April gegen 18:30 Uhr, bis Mittwochmorgen, wurde durch bisher unbekannte Täter, ein geparkter Pkw, in der Straße Hellenpfad, auf der Fahrerseite, beschädigt. Der verursachte Sachschaden wird auf einen unteren 4-stelligen Bereich beziffert. Hinweise werden an die Polizei Bendorf, Tel.: 02622/94020, oder E-Mail: pibendorf@polizei.rlp.de, erbeten. mehr...

Silberner BMW Mini erheblich beschädigt

Bad Marienberg. Am frühen Nachmittag des 3. Mai wurde ein auf dem REWE-Parkplatz in Bad Marienberg parkender silberner BMW Mini vermtl. durch ein anderes Fahrzeug beim Ein-, oder Ausparken auf der Beifahrerseite erheblich beschädigt. Gegebenenfalls wurde der Mini auch im Vorfeld auf dem Parkplatz des Edeka-, oder Aldi-Marktes in Bad Marienberg beschädigt. Das unfallverursachende Fahrzeug entfernte sich, ohne sich um den entstandenen Schaden zu kümmern. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
Weitere Berichte
Verfolgungsfahrt zwischen Polizei und E-“Moped“

Verfolgungsfahrt zwischen Polizei und E-“Moped“

Daaden-Herdorf. Am Freitag, den 3. Mai kam es in Weitefeld zur einer Verfolgungsfahrt zwischen der Polizei und einem E-“Moped“. Der 17-Jährige Fahrer fiel durch “Wheelies“ auf. Als die Beamten ihm Anhaltesignale gaben, flüchtete er durch ein Wohngebiet in den Wald. mehr...

Ein Vorstoß in ganz neue Dimensionen

42. Auflage des „Lohners Vulkan-Marathon“ in Mendig pulverisierte mit 2141 Startern den bisherigen Teilnehmerrekord

Ein Vorstoß in ganz neue Dimensionen

Mendig. Die Traditionsveranstaltung „Lohners Vulkan-Marathon“, wie das Event offiziell heißt, stößt langsam in ganz neue Dimensionen vor: 2141 Starter, von denen 1806 das Ziel erreichten, sorgten am vergangenen... mehr...

Abenteuer im Trampolinpark

Tennisjugend des TC Wiesengrund Rieden

Abenteuer im Trampolinpark

Rieden. Viel Spaß hatte die Tennisjugend des TC Wiesengrund Rieden am letzten Samstag im April beim Besuch eines Trampolinparks in Koblenz. Es wurden dabei einige Saltos und Flickflacks absolviert, so... mehr...

LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

Premiere in Ransbach-Baumbach

K. Schmidt:
Herr Müller hat schon Recht. Nie war doch mehr Information wie heute. Ich lade mir alle Beschlussvorlagen des Stadtrates herunter, als wär ich dort selber Mitglied. Ich kann mir deren Beschlüsse der letzten Jahre anschauen. Die Homepage der Verwaltung ist proppevoll mit Infos. Und das gilt sogar für...
Werner Müller:
Bürger, die keine VG-Blätter lesen (weder die Ankündigung noch die Entscheidung) und nicht an den öffentlichen VG-Sitzungen teilnehmen, wollen mehr informiert werden. Angebote nicht annehmen und sich dann laut über die eigene Inkompetenz beschweren - den gleichen Quatsch haben wir in Höhr-Grenzhausen...
K. Schmidt:
War es nicht die CDU, die die 7% eingeführt hatte, und dies ausdrücklich mit einer Befristung versah? Die stellt sich dann jetzt hin und jammert, weil diese Frist auslief und nicht verlängert wurde. Dieses elendige, unehrliche Hin und Her, Regierungs- und Oppositionsgetue mit quasi frei austauschbaren...
juergen mueller:
Typisch AfD-Manier. Warum die AfD seid 2015 so stark werden konnte? Weil sie permanent ihren Fokus darauf ausrichtet, die vermeintlich wohlstandsgefährdende Politik der Altparteien anprangert u. damit Erfolg bei denen hat, die grundsätzlich immer dabei sind, wenn es um`s Jammern auf höchstem Niveau...
Amir Samed:
Wegen der Steuergesetze bleibt den Arbeitnehmern von ihren höheren Gehältern kaum etwas übrig. Mit der Umsatzsteuer in der Gastronomie, der CO2-Steuer, der Luftverkehrssteuer, der Plastiksteuer, der LKW-Maut oder den stark steigenden Beiträgen in Kranken- und Pflegeversicherung hat die Ampel die Bürger...
K. Schmidt:
Ich habe mit dem Begriff "Bürger" an der Stelle ein kleines Problem. Denn während ich bei Bundes- oder Landtagsabgeordneten auch öfters den Eindruck habe, da steht die Partei und Machterhalt über allem und es gibt eine gewisse Basis- und Realitätsferne, kann man das den Mitgliedern von Ortsbeiräten...
Veronika Wildner:
Wenn nicht jetzt, wann dann! So ist es, ich wünsche der Wählergruppe Erfolg und gutes Gelingen ihrer gesteckten Ziele. Das ist Basisdemokratie, selbst die Hand anzulegen, die Bürger für die Bürger vor Ort bestimmen die Richtung, viel Glück....
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service