50 Jahre Lahnstein: die Beigeordneten

Die Vertreter des Oberbürgermeisters

Die Vertreter des Oberbürgermeisters

Zu Beginn der zweiten Amtszeit (1974-1979): Hans Lindner (von links), Josef Seil, Oberbürgermeister Rolf Weiler und Julius Böckling. Foto: Sammlung Stadtarchiv Lahnstein

Die Vertreter des Oberbürgermeisters

Die aktuelle Stadtspitze: Sebastian Seifert (von links), Beatrice Schnapke-Schmidt, Adalbert Dornbusch und Oberbürgermeister Peter Labonte. Foto: Stadtverwaltung Lahnstein

Lahnstein. „Im Namen der Stadt Lahnstein wird ... unter Berufung in das Beamtenverhältnis als Ehrenbeamter zum 1. Beigeordneten der Stadt Lahnstein ernannt. Die Amtszeit beginnt mit dem Zeitpunkt der Aushändigung dieser Urkunde. Sie endet mit der Amtszeit des derzeitigen Stadtrats. Der Ernannte hat jedoch die Geschäfte solange zu führen, bis sein Nachfolger ernannt ist.“

Mit diesem Wortlaut wurden in den vergangenen 50 Jahren sämtliche 1. Beigeordneten ernannt. Der Amtsinhaber darf sich Bürgermeister nennen. Er ist ständiger Vertreter des Oberbürgermeisters, entsprechend der in der Gemeindeordnung vorgesehenen grundsätzlichen Regelung.

Die Gemeindeordnung besagt, dass jede Gemeinde einen oder zwei Beigeordnete zu stellen hat. Durch die Hauptsatzung kann diese Zahl auf drei erhöht werden, wenn der Stadtrat dem zustimmt. In den ersten 25 Jahren waren es jeweils drei und ebenso viele seit 2009.

Rolf Weiler, dem 1. Oberbürgermeister, standen von 1969 bis 1974 drei Beigeordnete zur Seite, nämlich Heinrich Schmitt (Freie Wählerliste Schmitt), Josef Seil (CDU) und Julius Böckling (Freie Wählerliste Burkard). Heinrich Schmitt (*1907), war seit 1956 Ratsmitglied im Oberlahnsteiner Stadtrat, seit 1960 trug die Wählergemeinschaft seinen Namen. Josef Seil (*1912) war seit 1949 Ratsmitglied in Oberlahnstein und von 1952 bis 1960 sowie 1964 bis 1969 Beigeordneter der Stadt. Julius Böckling (*1914) war seit 1958 Ratsmitglied in Niederlahnstein, seit 1964 dort Beigeordneter.

In der Stadtratssitzung vom 23. April 1974 wurden für die zweite Amtsperiode Josef Seil (CDU), Hans Lindner (FDP) und Julius Böckling (FBL) zu Beigeordneten gewählt. Weil Oberbürgermeister Rolf Weiler auf eigenen Wunsch vor Ablauf seiner Amtszeit zum 1. November 1977 aus seinem Amt schied, übernahm Bürgermeister Josef Seil bis zur Vereidigung des neuen Oberbürgermeisters für zweieinhalb Monate kommissarisch dessen Amtsgeschäfte. Nach der Stadtratswahl 1979 wurden Willi Klein (SPD), Josef Seil (CDU) und Peter Daum (FBL) als Beigeordnete gewählt. Bürgermeister Willi Klein (*1925) war bereits seit 1960 Stadtratsmitglied von Oberlahnstein. Peter Daum (*1908) war von 1960 bis 1964 und ab 1967 als Nachrücker in den Niederlahnsteiner, seit 1975 in den Lahnsteiner Stadtrat gewählt worden.

1984 wurde Josef Seil vom Christdemokraten Gerd Schäfer (*1942) „abgelöst“. Klein, Schäfer und Daum wurden 1989 wiedergewählt. Im August 1990 erklärte Peter Daum aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt. Für ihn wurde der 1958 geborene Ralf Freudemann (FBL) zum Beigeordneten ernannt.

Nach der Stadtratswahl 1994, die die SPD deutlich gewann, verständigte sich diese mit der FBL über die Reduzierung der Anzahl der Beigeordneten auf zwei. Willi Klein (SPD) wurde abermals zum 1. Beigeordneten und der damals 64-jährige Leopold Freudemann (FBL) zum Beigeordneten ernannt. Nach dem Tod von Freudemann am 12. Juli 1997 wurde Paul Arzheimer (FBL) sein Nachfolger.

Zur 1. Beigeordneten, und damit zur Bürgermeisterin, wurde nach den Stadtratswahlen 1999 Gabriele Laschet-Einig (SPD) gewählt, Paul Arzheimer (FBL) wurde Beigeordneter. Erstmals in der Geschichte der Stadt erhielten die beiden Beigeordneten eigene Geschäftsbereiche neben ihren Aufgaben als Vertreter des Oberbürgermeisters. Der Bürgermeisterin wurden alle Aufgaben des Bauamts übertragen, dem Beigeordneten Aufgaben aus den Bereichen Liegenschaftswesen, Forstwesen und EDV. 2004 wurde Gabriele Laschet-Einig (SPD) erneut zur Bürgermeisterin gewählt. Beigeordneter wurde nun Hans-Gerd Henkel (CDU), dem Einzelaufgaben des Amtes für Stadtentwicklung (Wirtschaftsförderung, Fremdenverkehr und Kultur) übertragen wurden.

Ende 2007 wurden die Geschäftsbereiche aufgrund eines Ratsbeschlusses aufgelöst. Seither ist der Oberbürgermeister für alle Fachbereiche zuständig.

Am 24. August 2009 hatte der neugewählte Stadtrat in seiner konstituierenden Sitzung die Anzahl der Beigeordneten auf drei erhöht. Gewählt wurden Bürgermeister Paul Arzheimer (FBL) und als weitere Beigeordnete Adalbert Dornbusch (CDU) und Gerd Förster (FDP).

2014 gewann die CDU mit 39 Prozent vor der SPD mit 29 Prozent, gefolgt von der Unabhängigen Liste Lahnstein (ULL), der FBL und den Grünen sowie der FDP. Abermals wurden drei Beigeordnete gewählt, dieses Mal Adalbert Dornbusch (CDU) zum Bürgermeister sowie Sebastian Seifert (Unabhängige Liste Lahnstein) und Beatrice Schnapke-Schmidt (Bündnis 90/Die Grünen).

Pressemitteilung der

Stadtverwaltung Lahnstein