Der MYK-Löwe blickt in den Landkreis:
Die aktuelle Krise nicht ver„haar“mlosen
„Bleiben Sie gesund und erteilen Sie Ihrem Humor keine Ausgangssperre!“, brüllte der Löwe...

Kreis MYK. Wir leben in einer ungewöhnlichen Zeit. Das merken wir nicht nur an den Einschränkungen, die uns das Corona-Virus beschert, sondern auch an diesen Zeilen: Eigentlich stehe ich als Löwe wortlos im Eingangsbereich der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz. Ich hätte nie gedacht, dass ich meine Gedanken in dieser Zeitung äußern darf. Doch hierfür gibt es einen guten Grund: Viele Menschen haben bald das gleiche Problem, wie ich: Lange Haare.
Je länger die Corona-Krise dauert, um so mehr vermisst man Dinge, die bis vor wenigen Wochen eigentlich selbstverständlich waren. Beispielsweise: Freunde treffen, Shoppen gehen und zum Friseur gehen. „Kein Problem, ich schneide mir die Haare gleich selbst“, sagte neulich ein Mitbürger zu seiner Frau. Eine Stunde später meinte er dann: „Ich bin dafür, dass das Kontaktverbot verlängert wird…“
Was wird dadurch deutlich? Das Friseur-Handwerk hat bessere Loblieder verdient, als den bekannten Ballermann-Hit von Micky Krause. Hier wird tolle Arbeit geleistet. Und zwar nicht nur frisurenmäßig, sondern auch zwischenmenschlich. Es ist traurig, dass das Corona-Virus diesen wichtigen Wirtschaftszweig lahmgelegt hat.
Ich befürchte: Wenn die aktuelle Krise noch lange andauert, sehen wir auf den Straßen bald wieder Frisuren, die in den 70er-Jahren modern waren. Es gibt auch wenige Menschen, die ihr damaliges Aussehen erst gar nicht verändert haben. So zum Beispiel der frühere Fußball-Nationalspieler Günter Netzer. Aktuelle Bundesliga-Stars hingegen tragen moderne Undercut-Frisuren. Manche Kicker sind so aufwendig gestylt, dass man fast den Eindruck hat, Haar-Spliss wäre die schlimmste Verletzung, die sie sich auf dem Fußballplatz zuziehen können.
In diesem Zusammenhang erinnere ich mich gerne an das absolute Gegenteil, nämlich an Dieter Hoeneß. Beim legendären Pokal-Finale zwischen dem FC Bayern München und dem 1. FC Nürnberg im Jahre 1982 wurde er in der Halbzeit aufgrund einer Kopfwunde genäht. In der zweiten Hälfte stand er wieder auf dem Platz, machte ein grandioses Spiel und erzielte mit Kopfverband sogar den Siegtreffer zum 4:2 für seinen Verein. Heute ist das Haupthaar des 67-jährigen Dieter Hoeneß komplett verschwunden.
Einer, der noch volles Haupthaar besitzt, ist Landrat Dr. Alexander Saftig. Auch wenn sich die Haarfarbe bei dem bekennenden FCB-Fan im Vergleich zu seiner Jugendzeit etwas verändert hat. Doch ich behaupte: Bei Landrat Dr. Saftig sind dies keine grauen Haare. Das ist lediglich seine durchscheinende Weisheit. Und diese hilft ihm und seiner engagierten Mannschaft im Kreishaus bei der Bewältigung der aktuellen Krise.
Liebe Leserinnen und Leser von BLICK aktuell: Ich hoffe, dass Sie negativ bleiben, was den Corona-Virus betrifft, und positiv sind, was den Humor anbelangt. Manch einer, der diese Sätze liest, denkt vielleicht, die Lage sei zu ernst, um hierüber Witze zu machen. Die Pandemie ist insbesondere für viele Friseurbetriebe existenzbedrohend – mit dramatischen Auswirkungen für die Beschäftigten.
Keine Sorge: Mit dieser Glosse möchte ich die aktuelle Situation auch nicht ver„haar“mlosen. Aber mit Humor lassen sich selbst schwierige Situationen besser ertragen und bewältigen. Deshalb meine Bitte: Bleiben Sie gesund und erteilen Sie Ihrem Humor keine Ausgangssperre!
In diesem Sinne zum Abschluss folgender Witz: Ein junger Mann kommt in einen überfüllten Friseursalon und fragt den Inhaber: „Wann komme ich dran mit Haareschneiden?“ Der Friseur antwortet: „In zwei Stunden.“ Der Mann meint: „Klasse!“, und verlässt freudestrahlend den Laden.
Am nächsten Tag kommt der Mann wieder in den Friseursalon: „Wie lange dauert es, bis ich drankomme?“ Der Friseur antwortet: „In ungefähr drei Stunden.“ „Prima!“, meint der Mann hocherfreut und verlässt wieder den Laden.
Daraufhin sagt der Friseur zu seinem Lehrling: „So ein komischer Typ. Geh dem mal hinterher und schau mal, was er macht.“
Zehn Minuten später kommt der Lehrling zurück und kann vor Lachen kaum noch an sich halten. Der Friseur: „Und, wo geht er hin, wenn er den Laden verlässt?“ Der Lehrling lacht: „Er geht zu Ihrer Frau nach Hause!“
Ihr MYK-Löwe