Ahrweiler Weingärten

Die neue Ahrweiler Burgundiawurde proklamiert

Die neue Ahrweiler Burgundia
wurde proklamiert

Der Hofgarten war bei einem limitierten Umfang von 200 Personen nahezu voll besetzt. Fotos: KG

Die neue Ahrweiler Burgundia
wurde proklamiert

In den wunderschön illuminierten historischen Mauern des Klosters Calvarienberg fand die Eröffnungsveranstaltung statt.

Die neue Ahrweiler Burgundia
wurde proklamiert

Die neue Burgundia heißt Ruth Simons.

Ahrweiler. Seit vielen Jahrzehnten werden in Ahrweiler an den ersten beiden September-Wochenenden die Ahrweiler Weinwochen begangen, dabei steht der Ahrweiler Marktplatz mit Bühne, Ständen und rustikalen Sitzgelegenheiten im Mittelpunkt des Geschehens. In diesem Jahr ist natürlich alles anders, aufs Feiern und Tanzen und auf einen Festumzug mussten einheimische und auswärtige Freunde der Ahrweiler Weinwochen in diesem Jahr verzichten. Anders sieht es mit dem Genuss von Ahrwein am ersten und zweiten September-Wochenende aus. Die „Ahrweiler Weingärten“ öffneten im Hofgarten des Klosters Calvarienberg sowie entlang der Ahrweiler Stadtmauer an der Friedrichstraße.

Zur Eröffnung am Freitagabend wurde die neue Weinkönigin von Ahrweiler, Ruth Simons proklamiert. Die Gäste ließen sich von den Corona bedingten Einschränkungen nicht abschrecken, der Hofgarten war bei einem limitierten Umfang von 200 Personen nahezu voll besetzt. Dieter Franke moderierte gewohnt souverän den Auftakt des Winzerfestes im Hofgarten des Klosters und die musikalische Umrahmung erfolgte durch Mitglieder der „Ahrtaler Hobby-Musi“. Die „Abstandsproblematik“ konnte dadurch gelöst werden, dass zwei Familien (Peter Terporten und Richard Knipp) mit ihren Instrumenten zum Kloster gekommen waren. Zu ihrer Unterstützung saß in entsprechenden Abstand zum Rest der Truppe Norbert Nyikes mit seiner Trompete.

Scheidende Regentin

Carlotta Müller wurde

feierlich verabschiedet

Zunächst galt es, die scheidende Regentin Carlotta Müller feierlich zu verabschieden. „Bacchus“ Bernd Krah, der eine weinrote Maske mit dem Ahrweiler Stadtwappen trug, führte seine „Burgundia“ vom Eingangsbogen durch die Reihen der applaudierenden Gäste bis zur Bühne. Sichtlich bewegt und mit Tränen kämpfend ließ sie ihr Amtsjahr Revue passieren. „Das erste Halbjahr war wunderschön“ – und dann kam Corona. Alternativ zu den ausgefallenen Frühjahrs-Veranstaltungen hat sie von Mai bis Juli „ihre“ Ahrweiler Winzer besucht und konnte mit ihren Internet-Beiträgen „Burgundia onWine“ einen wichtigen Beitrag zur Vermarktung der Weine leisten, wofür ihr Marc Adeneuer in Vertretung aller Ahrweiler Weingüter ausdrücklich dankte. Ihre Dankesrede wurde durch zahlreichen Applaus unterbrochen. Dabei machte sie aus ihrer Enttäuschung keinen Hehl, dass der Arbeitskreis Ahrweiler als einziger Verein im Tal entschieden hatte, eine neue Burgundia zu krönen. Vor diesem Hintergrund stimme sie die Proklamation „außerordentlich traurig“. Dennoch bedankte sich Carlotta Müller herzlich bei allen Unterstützern, vor allem ihrer Familie und wünschte ihrer Nachfolgerin viel Glück im Amt. Aus den Händen ihrer Burgundia-Vorgängerin Elena Platz erhielt sie anschließend die „Burgundienkette“, mit der sie automatisch Teil des „Burgundien-Stammtischs“ aller ehemaligen Ahrweiler Weinköniginnen wurde. Die als nächste ausscheidende Weinkönigin, Annette Hoffmann aus Heimersheim, die im August 2011 ihr Amt an die Jubiläumsweinkönigin übergeben wird, hatte als Abschiedsgeschenk ein Erinnerungsbild aller Weinmajestäten des Ahrtals im Gepäck. Im Anschluss hieß Franke die Silberjubilarin Petra Kurth, geb. Krah, die 1995 die Krone trug, auf der Bühne willkommen. Auch Petra Kurth wurde von ihrem stolzen Vater „Bacchus“ Bernd Krah, auf die Bühne geleitet.

Je später es wurde, desto mehr stieg im Hofgarten die Spannung. Wer wird in der Saison 2020/21 Ahrweiler als Burgundia vertreten? Bis schließlich Musik, ein kleines Fackelgeleit und ein offenes Cabriolet im Eingangsbogen des Klosters endlich die neue Majestät ankündigten. Im strahlend roten Kleid wurde Ruth Simons von „Bacchus“ Bernd Krah auf die Bühne geleitet und den applaudierenden Gästen präsentiert.

Die neue Burgundia

ist Ruth Simons

Die neue Burgundia Ruth Simons, Jahrgang 1994, ist in Bad Bodendorf aufgewachsen und hat von 2004 bis 2013 das Gymnasium Calvarienberg besucht. Von 2014 bis 2019 studierte sie in Düsseldorf und Bonn Psychologie.

Sie arbeitet im Sozialpädiatrischen Zentrum der Kliniken der Stadt Köln. Wie viele ihrer Vorgängerinnen hat sie bereits als kleines Mädchen davon geträumt, einmal für Ahrweiler Burgundia zu werden. Ihre Eltern und Großeltern sind Genossenschaftswinzer im Ahrweiler Winzer-Verein. Sie selbst engagiert sich bei den Jungwinzern von „Ohse Jonge“ und tritt in die Fußstapfen ihrer Mutter Ulrike, die 1984 Burgundia war. Deshalb war bei ihr auch die Freude groß, als der Arbeitskreis Ahrweiler ihr im vergangenen Jahr die freudige Botschaft überbrachte, dass sie im Jahr 2020/21 Ahrweiler als Burgundia vertreten darf.

Dann kam Corona und schnell war klar, dass es ein traditionelles Weinfest mit Umzug und Feiern auf dem Marktplatz in diesem Jahr nicht geben kann. „Dass Ruth Simons sich trotzdem bereit erklärt hat, in dieser Situation das Amt anzutreten und sich als Repräsentantin für Ahrweiler und seine Traditionen einzusetzen, verdient größten Respekt“, so Christian Lindner, Vorsitzender des Ahrtal-Tourismus. Nachdem sie von ihrer Vorgängerin Carlotta Müller die Amtskette erhalten hatte, war Hans-Jürgen Juchem, stellvertretend für Bürgermeister Guido Orthen, mit einem Strauß dunkelroter Rosen der erste Gratulant und er hatte für die scheidende Burgundia den „Stadtring“ als Erinnerungsgeschenk dabei.

Die Eröffnungsveranstaltung in den wunderschön illuminierten historischen Mauern des Klosters Calvarienberg war eine gelungene feierliche Veranstaltung in einem festlichen Rahmen vor interessierten und gut gelaunten Gästen, von denen viele der Meinung waren, dass dies auch unter „normalen“ Bedingungen ein würdiger Rahmen für eine Verabschiedung und Proklamation sei und es durchaus wert sei, über deren Einbettung in zukünftigen Winzerfesten nachzudenken.

Alternativ zum üblichen Weinfest und dem am Folgewochenende stattfindenden Weinmarkt rund um den Marktplatz gibt es in diesem Jahr die „Ahrweiler Weingärten“.

Ein großzügiger Lounge-Bereich in den Parkanlagen der Friedrichstraße entlang der historischen Stadtmauer öffnete am Freitag von 17 bis 21 Uhr sowie am Samstag und Sonntag von 12 bis 21 Uhr bei freiem Eintritt.

Die Lounge ist eingezäunt und bietet Platz für maximal 350 Gäste, was am Freitag und Samstag bereits am frühen Abend erreicht wurde. Der Zugang zur Weinlounge befindet sich am Ahrtor, Winzer aus der Kreisstadt bieten hier an beiden Wochenenden in wechselnder Besetzung ihre Weine an. Beim Einlass werden die Kontaktdaten erfasst. Bis zum Sitzplatz besteht Maskenpflicht.

Ergänzend zu den Weingärten an der Stadtmauer öffnete der Hofgarten, umgeben von den historischen Mauern des Klosters Calvarienberg, seine Pforten. Dort sind 200 Sitzplätze in entsprechendem Abstand aufgestellt. Die Junggesellenvereine der Niederhut und Oberhut schenken Weine der teilnehmenden Winzer aus, die Gäste werden persönlich bedient. Ein Gläschen Ahrwein genießen, Live-Musik lauschen, eine Auszeit mit Freunden verbringen – und das vor einer Kulisse, die seinesgleichen sucht.

Programm 1. September-Wochenende:

- Freitag, 4. September: Live-Musik von 18 bis 22 Uhr mit der „Ahrtaler Hobby-Musi“

- Samstag, 5. September: Live-Musik von 17 bis 22 Uhr mit „Stephan Maria Glöckner“

- Sonntag, 6. September: Jazz-Frühschoppen von 10 bis 15 Uhr mit der Band „Baums Bluesbenders“

- Sonntag, 6. September: Live-Musik von 17 bis 21 Uhr mit „Anita und Wolf“

Programm 2. September-Wochenende:

- Freitag, 11. September: Live-Musik von 18 bis 21 Uhr mit der „Ahrtaler Hobby-Musi“

- Samstag, 12. September: Live-Musik von 17 bis 21 Uhr mit „Soundkitchen“

- Sonntag, 13. September: Jazz-Frühschoppen von 10 bis 15 Uhr mit „Johannes Nebel und Sebastian Gerhartz“

- Sonntag, 13. September: Live-Musik von 17 bis 21 Uhr mit „Acoustic Alley“