Endlich wieder Kirmes in Oberbreisig
Dirndl, Lederhosen und viel Tradition

Bad Breisig. In Oberbreisig hatten die Junggesellen, der Gesangverein, der Frauenkreis St. Viktor und die Schützen zu den diesjährigen Kirmesfeierlichkeiten eingeladen. Endlich hieß es wieder „O’zapft is“ in der Sängerhalle. Dirndl- und krachledern geschmückte Damen und Herren ließen sich nicht lange bitten und feierten das „kölsche Oktoberfest“. Drinnen gab es fetzige Musik zum Tanz, draußen sorgten die Damen und Herren vom Imbissstand für das leibliche Wohl der Gäste, und es wurde bis tief in die Nacht zünftig gefeiert. Und auch am Samstag bewirteten die Junggesellen nach dem traditionellen Fackelzug der Schützen die Gäste mit Speis´und Trank und unterstützten so die Kirmesstimmung.
Doch auch besinnliche Stunden gab es bei der Oberbreisiger Kirmes, als am Kirmessonntag, ebenfalls gemäß alter Tradition die Schützen in Begleitung des Spielmannszuges Freiweg Sinzig nach dem festlichen Hochamt in der Kirche St. Viktor zur Friedhofskapelle, um am dortigen Ehrenmal einen Kranz niederzulegen. Bürgermeister Marcel Caspers betonte in seiner Ansprache: „Dies ist ein Tag der Trauer, eine Mahnung zum Frieden.“ Nachrichten über Krieg und Gewalt hätten uns im Alltag abstumpfen lassen, wir würden sie widerwillig oder gar beiläufig zur Kenntnis nehmen und wollten sie manchmal auch garnicht mehr hören. Wer jedoch jemals einen Soldatenfriedhof besucht habe, müsse fassungslos stehen vor dem unsagbaren Leid, das Kriege anrichten könnten und spielte damit auf den Aggressionskrieg Putins in der Ukraine an: „Wer sich damit auseinandersetzt, wird sich nie an Gewalt gewöhnen. Frieden ist nicht nur das Schweigen der Waffen“, so Caspers weiter. Frieden sei eine Gesinnung, Urvertrauen in das Leben und es sei das Gebot der Stunde, sich nie an Krieg und Gewalt zu gewöhnen.

Am Freitag herrschte Oktoberfeststimmung in der Sängerhalle. Foto: privat

Am Ehrenmal wurde der Opfer von Krieg, Teror und Gewalt gedacht.