Im Mittelpunkt vieler Beiträge stand der Wunsch nach einem stabilen Ehrenamt
Dorfliebe - Politik persönlich nehmen

Ransbach-Baumbach. Knapp 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen auf Einladung des Politischen Bildungsforum Rheinland-Pfalz der Konrad-Adenauer-Stiftung in das Hotel Eisbach nach Ransbach-Baumbach – und dort mit insgesamt über 100 einzelnen Redebeiträgen, Statements, Zwischenrufen, Fragen und Antworten miteinander ins Gespräch.
Die Bürgerinnen und Bürger nahmen bei diesem Format eines Stammtischs engagiert die Gelegenheit wahr, ihre Anliegen vorzutragen, auszutauschen sowie bei der Konrad-Adenauer-Stiftung und bei Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft zu platzieren. Aufmerksam zugehört, Fragen beantwortet, Anregungen gegeben, mitdiskutiert und Stellung genommen haben: Jenny Groß MdL, Mitglied des Landtags Rheinland-Pfalz und des Kreistags des Westerwaldkreises, Gabriele Wieland, hauptamtliche Kreisbeigeordnete des Westerwaldkreises, Michael Merz, Bürgermeister der Verbandsgemeinde und Stadt Ransbach-Baumbach, sowie Oliver Krämer, Vorstand des Kreismusikverbands Westerwald.
Themen waren unter anderem das Verhältnis von Stadt und Land und das Bedürfnis nach gleichwertigen Lebensverhältnissen, die heimatlichen dörflichen Strukturen, das Ehrenamt, die Entwicklung des Vereinswesens, die Kultur, die Bildungspolitik, Betreuungs- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche, Hilfen und Unterstützungen für ältere Menschen und viele weitere Anliegen sowie lokale und überregionale Beobachtungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Im Mittelpunkt vieler Beiträge stand der Wunsch nach einem stabilen Ehrenamt. Dieses sei bereits überdurchschnittlich vital, aktiv, nach der Corona-Pandemie erfreulich erholt und unverzichtbar: für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, das Brauchtum, Ferienfreizeiten sowie Angebote in den Bereichen Musik, Kultur und Sport, die gebraucht und in Anspruch genommen werden.
Einige Anwesende wünschten sich aber noch mehr aktive Mitstreiterinnen und Mitstreiter in den Vereinen und beklagten eine gewisse „All inclusive-Mentalität“ bei manchen Menschen, darunter nicht selten „Hinzugezogene“. Wenn nicht jede und jeder im Dorf oder der Stadt auf irgendeine Weise zum Gemeinwohl beitrage, laste das Engagement für die Gesellschaft perspektivisch auf zu wenigen Schultern. Andere bedauerten, dass manche traditionelle Feierlichkeit auf Grund von Bürokratie, Lärmschutz oder kritischen Anwohnern nicht mehr wie gewohnt durchgeführt werden könnte. Das Ehrenamt vor Ort solle, so der einhellige Tenor, entlastet, eventuell auch mit zusätzlichen Anreizen besonders anerkannt werden.
An Politik und Verwaltung ging seitens der Bürgerinnen und Bürger ein Dank für ihr waches Auge vor Ort und die Bitte, die Menschen, die Vereine und das Ehrenamt auch in Zukunft gezielt zu unterstützen, zu entlasten und zu verzahnen. Wenn Politik, Verwaltung und Ehrenamt auch in Zukunft Seite an Seite gingen, seien Gemeinwohl und gesellschaftlicher Zusammenhalt in guten Händen und zukunftsfähig.
Jenny Groß MdL, Gabriele Wieland, Michael Merz und Oliver Krämer bedankten sich bei der Konrad-Adenauer-Stiftung und den Gästen für den bereichernden Austausch. Sie bekräftigten, die Anliegen und Vorschläge mit auf den Weg zu nehmen. Die Konrad-Adenauer-Stiftung und alle Beteiligten nahmen sich zum Ausklang des Abends vor, in einem oder zwei Jahren erneut eine Veranstaltung der „Dorfliebe“-Reihe in der Region anzubieten, sich wieder zu treffen und gemeinsam Bilanz zu ziehen.

Das Ehrenamt vor Ort solle, so der einhellige Tenor, entlastet, eventuell auch mit zusätzlichen Anreizen besonders anerkannt werden.