Allgemeine Berichte | 27.06.2025

EIN-Spruch: Ein Tag wie jeder – und doch besonders

Johannes der Täufer. Foto: pixabay.com

Der 25. Juni ist der 176. Tag des gregorianischen Kalenders (der 177. in Schaltjahren). Noch 189 Tage verbleiben bis zum Jahresende. Die Hälfte des Jahres liegt fast hinter uns – ein guter Moment zum Innehalten.

Der 25. Juni ist kein Feiertag, keine bekannte Zäsur wie Silvester oder Ostern. Und doch lädt er ein, auf das bisherige Jahr zu blicken – auf das, was war, was getragen hat, was gefehlt hat. Vielleicht sogar, um einen neuen Ton für die zweite Jahreshälfte anzuschlagen.

In einem Alltag, der oft von Geschwindigkeit, Unsicherheiten und schlechten Nachrichten geprägt ist, wird das Innehalten selbst zu einer spirituellen Praxis. Wo stehen wir – persönlich, gesellschaftlich, geistlich? Welche Spuren haben die letzten 176 Tage hinterlassen?

Der Juni 2025 ist ein Monat der Spannungen: Kriege, Hitzerekorde, gesellschaftliche Brüche weltweit. Auch wir in der Region spüren die Folgen – wirtschaftlich, ökologisch, seelisch. Und während all das geschieht, läuft die Zeit weiter.

Früher schien ein Jahr eine kleine Ewigkeit zu sein – eine scheinbar endlose Zeitspanne voller Möglichkeiten. Ob das nur meine Kindheitserinnerung ist oder ein Ausdruck einer gesellschaftlichen Erfahrung von Verlangsamung in der Vergangenheit? Heute jedenfalls rauscht das Jahr gefühlt vorbei: Kaum hat der Januar begonnen, ist schon Juni. Manchmal habe ich das Gefühl, das Tempo der Welt überholt mein eigenes.

Und trotzdem: Es gibt Momente, die bremsen. Eine unerwartete Umarmung. Ein Lied im Radio, das Erinnerungen weckt. Ein Sonnenstrahl nach Tagen des Regens. Solche Augenblicke reißen uns heraus aus dem Getriebensein – sie erinnern uns daran, dass wir Menschen sind, keine Maschinen. Der Soziologe Hartmut Rosa spricht hier von „Unverfügbarkeit“: Das Wesentliche im Leben lässt sich nicht planen oder kontrollieren – es geschieht, oft leise.

Die zweite Jahreshälfte liegt vor uns: unbeschrieben, offen, voller Möglichkeiten. Vielleicht ändern wir nicht alles – aber wir können bewusster leben. Weniger im „Ich muss“, mehr im „Ich darf“. Mit dem Mut zur Pause. Zur Begegnung. Zum Fragen: Was zählt wirklich?

Gott geht mit – durch volle Kalenderwochen und stille Sonntagnachmittage. Vielleicht ist der 25. Juni gar kein gewöhnlicher Tag. Vielleicht ist er eine leise Einladung, dem Leben wieder mehr Tiefe zu geben. Wie weise, dass die Kirche auf diesen Wendepunkt des Jahres – den 24. Juni, exakt sechs Monate vor Weihnachten – das Hochfest der Geburt Johannes des Täufers gelegt hat, jenes praecursor Christi, des Vorläufers Jesu. Ein Fest, das uns daran erinnert: Auch das Unscheinbare hat Bedeutung. Auch das Leise kann Wegbereiter sein.

Mag. theol. Nadine Kreuser

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in der Pfarrei Bad Neuenahr-Ahrweiler

Johannes der Täufer. Foto: pixabay.com

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