St. Martin zog durch Koblenz
Ein wunderschöner Abend am Deutschen Eck
Koblenz. Ein Abend im November mit viel Tradition für die Kinder und Familien. Erst wenn es draußen kühl und dunkel wurde und einige erste Pechfackeln angezündet waren, kam die richtige Stimmung für den Abend mit Sankt Martin auf. In der Liebfrauenkirche begrüßte zuerst Dekan Thomas Darscheid die Kirchengemeinde um einen gemeinsamen Wortgottesdienst zu feiern. Neben Gebeten, Fürbitten und Liedern besprach er mit den Kindern die Geschichte und den Sinn des Gedenktages an den römischen Reiter der um das Jahr 331 im kalten Winter einem armen, unbekleideten Bettler half, indem er seinen Mantel mit ihm teilte. Nach dem Gottesdienst haben draußen mittlerweile die vielen Helfer, Polizei, Sanitätsdienst, Musikverein und fast 50 ehrenamtliche Ordner dafür gesorgt, dass gleich der Umzug starten kann. Ohne die vielen Helfer, Spender und Sponsoren wäre dieser feierliche Abend nicht möglich! Als Martin (alias Alexandra Susenburger) und ihr Pferd Catujano am Eck zwischen Münzplatz und Liebfrauenkirche eintrafen, waren schon sehr viele Kinder, Familien und Freunde dort und der Martinszug konnte losgehen. Schon die kleinsten der Kleinen noch im Kinderwagen hatten fast alle bereits eine Laterne in der Hand. Die Überraschung und Spannung waren groß, als sie zum ersten Mal in der Dunkelheit einen Reiter auf seinem Pferd sehen konnten. Aber das freundliche Lächeln von „St.Martina-Alexandra“ sorgte schnell für gute Stimmung bei allen. Mit den altbekannten Liedern: „Ich geh mit meiner Laterne“, „Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind“ und „Laterne, Laterne“ ging es durch die Mehl- und Gemüsegasse weiter quer durch die Altstadt runter zum Rheinufer und dann bis zum Deutschen Eck. Sehr vorwinterlich frisch war es schon und alle freuten sich auf das wärmende, große Feuer vor dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Das Eck war schnell gefüllt und die Feuerwehr hatte bereits das Feuer angezündet. Hier sorgten die Frauen und Männer der Koblenzer Feuerwache für die Sicherheit. Viele selbstgebastelte Laternen, aber auch einige richtig traditionell geschnitzte „Knolleköpp“ aus Runkelrüben hatten die Kinder mit dabei. Sankt Martin mit Pferd stellte sich in sicherer Entfernung vom mittlerweile richtig heißen Feuer hin und die beiden ließen die Kinder geduldig das Pferd streicheln und Erinnerungsfotos machen. Dieser wunderschöne, immer etwas geheimnisvolle Abend wurde beschert von der Koblenzer Schängelkultur und Bürgerinitiative „Unsere Altstadt“, der Weissergasser Kirmesgesellschaft, der Katholischen Kirchengemeinde Koblenz Dreifaltigkeit und der vielen Helferinnen und Helfer, die am Feuer dann auch dafür sorgten, dass jedes Kind einen frisch gebackenen Weckmann bekommt und Kinderpunsch, Glühwein und heiße Würstchen bereitstehen. Der Zug durch die Altstadt, das gemeinsame Singen und das Feuer am Deutschen Eck ist immer ein großes Stück Tradition und wird auch in allen Stadtteilen immer wieder fortgesetzt. „Ich geh mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir. Dort oben leuchten die Sterne, hier unten leuchten wir“!
St. Martin hoch zu Ross.
