Allgemeine Berichte | 27.09.2017

BVB-Fanclub „Black Yellow Panther“ Eifel/Mosel/Rhein

Eine schwarz-gelbe Geschichte aus der Eifel

Die „Panther“ vor einer Leinwand auf dem Meisericher Sportplatz..privat

Region. Nach bereits zwei erfolgreichen Sommerfesten des BVB-Fanclubs „Black Yellow Panther“ wurde kürzlich eine weitere Eifel-Gemeinde in Schwarz und Gelb gestaltet. Die mittlerweile über 100 Mitglieder von Eifel, Mosel und Rhein kamen mit ihren Familien fast vollständig zusammen, um die alte Saison zu verabschieden und die neue Spielzeit einzuläuten. Der Eifler-Fanclub – ein Erfolgsmodell, geprägt durch viel Leidenschaft und die Hingabe zur Liebe Fußball – ist nicht nur ein Zusammenschluss von Borussen-Fans, er ist unverzichtbar für eine ganze Region.

Thomas Gilles ist Borussen-Verrückt. Lissabon, Petersburg, Warschau, Madrid – schon so manche Stadt wurde zwecks Fußballs aufgesucht. Mit ein paar Freunden beschloss er im Jahr 2009 bei bitterkalten Temperaturen auf der Südtribüne, einen Fanclub ins Leben zu rufen. Seitdem ist er Vorsitzender der „Black Yellow Panther“ und diese bestimmen seitdem einen Großteil seiner Freizeit. Besonders in den letzten drei Jahren ist die Mitgliederzahl stetig gewachsen. Momentan zählt der Verein über 100 Anhänger. Die Organisation ist aufwendiger geworden, immer mehr Leute wollen zu Fußballspielen, es müssen Karten besorgt und Fahrten geplant werden. Auf dem alljährlichen Sommerfest letzten Jahres bekam jedes Mitglied einen Schal mit Logo und Aufschrift des Fanclubs. Pullover, T-Shirts und Polohemden im gleichen Design wurden bereits im Laufe des vorletzten Jahres angeschafft. Dieses Jahr trafen sich die Mitglieder auf dem Sportplatz in Meiserich, einer kleinen Gemeinde inmitten der Eifel, inmitten im Irgendwo. Zusammen wurde gekickt, gefeiert und über die Entwicklung im Fußball diskutiert. Ein jeder konnte seine Ansichten über die Eventisierung des Sports, über die Verhältnismäßigkeit von Spielergehältern oder über die Vorstellung von echten Fans äußern. Der eine würde den BVB lieber wieder in der Regionalliga sehen, als 50 Euro für ein Ticket zu zahlen, um dafür eine Musikshow in der Halbzeitpause geboten zu bekommen. Ein anderer empfindet steigende TV-Einnahmen als positive Entwicklung und als vorteilhaft für den Zuschauer. Auch das Verhalten der Ultras wurde thematisiert. Bloße Krawallmacher oder leidenschaftliche Fans? Auch hier gingen die Ansichten weit auseinander. Die Diskussionsbereitschaft der Mitglieder ist Teil des Fanclubs, gibt ihm einen eigenen Charakter, macht ihn spannend und verleiht ihm Stärke. Nicht nur auf dem Sommerfest wurde debattiert. Oftmals werden verschiedene Themen im eigenen Chat oder bei anderen Treffen aufgegriffen. Jede begründete Meinung wird akzeptiert, wenn auch nicht geteilt.

Sommerfest in Meiserich

Der Sportplatz in Meiserich war am Tag des Sommerfests mit zahlreichen Fahnen, Schals und Bannern in Schwarz und Gelb geschmückt. Auf einer kleinen Anhöhe über der Ortschaft wehte die Borussen-Flagge. Gegen Nachmittag fand ein kleiner Kick untereinander statt. Endergebnis – wie sollte es anders sein – Unentschieden. Beim gemeinsamen Diskutieren, Lachen, Essen und Trinken wurden die neugierigen Zuschauer aus der Ortschaft kaum bemerkt. Heimlich schlich der eine oder andere Meisericher um den Sportplatz, wollte ermitteln, wo die ganzen Leute herkommen, wer diese sind, was veranstaltet wird. Wer die eigentliche Wichtigkeit der „Black Yellow Panther“ verstehen will, muss wissen, dass der ländliche Raum in Deutschland, auch die Eifel, mit einem Strukturwandel konfrontiert ist. Veranstaltungen wie diese sind rückläufig, gar selten geworden. Vereine kämpfen immer häufiger um die eigene Existenz. Mitglieder treten vermehrt aus, weil sie in anderen Regionen bessere Arbeit gefunden haben oder einfach zu alt für größere Aktivitäten geworden sind. Neue Interessenten sind Mangelware. Auch in anderen Bereichen sind Veränderungen spürbar: Ganze Schulen werden wegen zu geringen Schülerzahlen geschlossen, Feste finden weniger Besucher, infrastrukturelle Versorgungssysteme versagen. Die Politik hat erkannt, dass der demografische Wandel eine tief greifende Veränderung in unserer Gesellschaft herbeiführt, die alle Lebensbereiche betrifft – spürbar vor allem in ländlichen Gebieten. Jedoch wird zu oft in Phrasen versucht, die Probleme zu lösen, als sich auf die Veränderungen einzulassen und Zukunftskonzepte anzuwenden. Demgegenüber stehen die „Black Yellow Panther“. Wenn auch unbewusst, hat sich die Gruppe zu einem Gegenpol entwickelt.

Als im August Borussia Dortmund im Supercup gegen Bayern München antrat, versammelten sich die „Panther“ vor einer Leinwand auf dem Meisericher Sportplatz. Gemeinsam fieberten sie einem Sieg entgegen. Die Dortmunder spielten gut auf, gingen zweimal in Führung und hatten am Ende trotzdem das Nachsehen. Nach kurzer Enttäuschung und einem Moment der Stille wurde über die Leistung des Schiedsrichters debattiert. Anschließend wurde weiter gefeiert, getrunken und gelacht. Manche Mitglieder sahen sich hier das erste Mal und dennoch mit dem Gefühl, einander schon lange Zeit zu kennen. Ein Großteil der Interaktionen im Fanklub findet nämlich online statt.

Zahl der Mitglieder wächst ständig

Entgegen anderen Vereinen in der Region wächst die Zahl der Mitglieder ständig und entgegen anderen Vereinen in der Region sind die „Black Yellow Panther“ sehr aktiv. Vernetzt durch Chats und Foren kann jederzeit miteinander kommuniziert und diskutiert werden. Auch Fahrten zu Spielen und die Kartenvergabe werden meist online abgewickelt. WhatsApp, Internet oder Facebook; Plattformen solcher Art sind unverzichtbar geworden. Für wöchentliche Treffen wohnen die Mitglieder zu weit verstreut auf dem Land. Weite Anfahrten abends nach der Arbeit würden schnell zu einem Rückgang des Engagements führen. Virtuell lebt der Club 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. Neben Text-Nachrichten werden auch Bilder und Videos übermittelt, über gesellschaftliche Entwicklungen debattiert und private Momente geteilt. Klar ist, dass Fußball verbindet und nicht mit anderen Vereinen vergleichbar ist. Klar ist aber auch, dass die einmalige Erfolgsgeschichte nicht nur mit Fußball zu erklären ist. In vielen Aktivitäten spielt der Fußball nur noch eine untergeordnete Rolle. Der Fanclub steht als positives Entwicklungsmodell gegen negative Auswirkungen des demografischen Wandels. Stärkstes Argument dafür ist, dass sich die verschiedenen Formen der Interaktionen selbst entwickelt haben und nicht lange Zeit geplant wurden. Junge Erwachsene, getrieben durch Leidenschaft, sind womöglich besser in der Lage, moderne Möglichkeiten für zukunftsrelevante Entwicklungen spontan anzuwenden, als konservative Politikinteressierte diese jemals hervorbringen können.

Neue Mitglieder willkommen

Das harmonische Miteinander, das gemeinsame Mitfiebern an Spieltagen von Borussia Dortmund und die gegenseitige Hilfe untereinander sind wichtige Bestandteile des Clubs. Neue Mitglieder sind jederzeit willkommen und werden gerne in die schwarz-gelbe Gemeinschaft aufgenommen. Nähere Informationen unter E-Mail blackyellowpanther@gmx.de oder auf der Homepage www.blackyellowpanther.de.

Die „Panther“ vor einer Leinwand auf dem Meisericher Sportplatz..Foto: privat

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