Kreativ durch Corona mit Künstler Jens Röser
Einfach mal Alles „Schwarz-Weiß-Malen“
Benötigtes Material: Papier, Zeichenkohle oder Bleistifte in verschiedenen Härtegraden (empfehlenswert sind weichere Minen ab 2B bis 10B), eventuell Knetradierer und Fixativ

Region. Der Westerwälder Künstler Jens Röser beschränkt seine Arbeit nicht auf eine Kunstrichtung, sondern setzt seine Ideen universell kreativ um. Von Malerei über Fotografie, Bildhauerei bis Kunsthandwerk – der von vielen auch als „Indianer des Westerwalds“ bezeichnete Allround-Künstler findet seine Werkstoffe und Inspirationen überall. „Kunst öffnet Herzen und verbindet Menschen“, erklärt Jens Röser seine Motivation, „Und grade jetzt brauchen wir ein bisschen „Herzensnahrung“, um durch diese schwierige Zeit zu kommen. Sich selbst kreativ auszuprobieren ist da für viele sicher eine positive und entspannende Beschäftigung.“ Gemeinsam mit BLICK aktuell stellt Jens Röser verschiedenste kreative Projekte vor – als Inspiration und zum Nachmachen zuhause.
Wer sich kreativ ausprobieren, aber größere Anschaffungen erst einmal vermeiden möchte, kann zunächst einmal auf Farbe verzichten und mit monochromen Zeichnungen anfangen. Dabei ist zunächst Bleistift oder Kohle empfehlenswert, wenn man sich etwas sicherer fühlt kann man aber auch mit farbigen Kreiden oder Aquarellstiften arbeiten – mit letzteren sind dann auch malerische Effekte durch Vermalen mit Wasser möglich. Jens Röser empfiehlt, zunächst mit weicheren Bleistiften anzufangen – er selbst bevorzugt die Weichegrade 4B bis 10B. Bleistifte gibt es von sehr hart bis sehr weich, wobei der bekannte HB die mittlere Härte darstellt. Bei den Bezeichnungen auf den Stiften zeigt die Zahl vor dem H an, wie hart ein Stift ist – 2H ist noch im Mittelfeld, 8H ist extrem hart und zeichnet eine sehr dünne und helle Linie. Umgekehrt zeigt die Ziffer vor dem B den Weichegrad der Mine an: je höher, desto weicher der Bleistift. Mit einem 6B-Bleistift sind schwarze Partien in Zeichnungen beispielsweise kein Problem.
Fehler sind erlaubt!
Ob man beim Zeichnen einen Radierer benutzen darf/sollte oder nicht – darüber scheiden sich die Geister. Viele Künstler zeichnen mit dem Mut zur falschen Linie: wenn irgendwo ein Strich nicht ganz gesessen hat, wird der nächste einfach drüber gesetzt. Das kann natürlich auch einmal nicht funktionieren und die Zeichnung muss von vorn begonnen werden. In den meisten Fällen sieht man der fertigen Zeichnung allerdings die fehl gelaufenen Linien nicht an. Also einfach weitermachen! Wer auf „Nummer Sicher“ gehen möchte, besorgt sich am Besten einen Knet-Radiergummi, die es in jedem Schreibwarenhandel gibt. Sie sind formbar und mit ihnen können auch falsche Linien aus fast fertigen Zeichnungen entfernt werden.
Übung macht den Meister
Wer Zeichnen lernen möchte, muss zunächst einmal sehen lernen. Damit ist gemeint, dass man bei einem Gegenstand, den man abzeichnen möchte, genau beobachten muss, wo sich Licht und Schatten abbilden, wie genau die Linien verlaufen, wie die Oberflächenbeschaffenheit aussieht etc. Da wir im Alltag auf diese Kleinigkeiten nicht achten, ist es hilfreich, zunächst ein paar einfache Gegenstände zu zeichnen, an denen man übt, bevor man sich an größere und komplexere Zeichnungen macht. Das kann ein Teelöffel sein, ein Glas, eine Blume – was auch immer grade vorhanden ist, kann gezeichnet werden. Wer die ersten kleinen Zeichnungen gemacht hat, wird schnell feststellen, wie sich das eigene Können sichtbar verbessert. Vielleicht ist es dann ja Zeit für die Zeichnung einer Landschaft oder eines Stillebens?
Wer möchte, schafft sich ein sog. Skizzenbuch an und geht einfach los – Zeichnen kann man überall! Bleistifte und Buch sind schnell eingepackt und leicht transportiert. Am Ende benötigt man nicht weniger als einen Stein zum Sitzen und kann Halt machen, wo immer man will. Also einfach mal raus in den Wald, auf die Wiese und die ersten Blüten zeichnen!

Aber auch völlig freie Arbeiten sind möglich - der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Mit ein bisschen Übung können nahezu naturgetreue Abbilder der Realität gezeichnet werden.