Wettbewerb der Unfallkasse verbindet Prävention und Kreativität

„Einfälle gegen Unfälle“ im Blick

„Einfälle gegen Unfälle“ im Blick

Mehr als 3.000 Bilder lagen in der Sporthalle zur Auswahl bereit.Fotos: UK RLP

„Einfälle gegen Unfälle“ im Blick

Die Jury musste schwere Entscheidungen treffen.

Region. Seeigel können piksen, deshalb sollte man im Urlaub auch unter Wasser Schuhe tragen. Weh tun kann es auch, wenn sich Skifahrer und Snowboarder in die Quere kommen. Und absolut lebensgefährlich ist es, auf aufgetürmten Baumstämmen zu balancieren. Genau diese Situationen und noch viele andere haben Sechstklässlerinnen und Sechstklässler aus rheinland-pfälzischen Schulen für den diesjährigen Mal- und Zeichenwettbewerb „Einfälle gegen Unfälle“ zu Papier gebracht. Wie kein anderer verbindet der Wettbewerb, den die Unfallkasse Rheinland-Pfalz alljährlich mit Unterstützung des Bildungsministeriums veranstaltet, die Themen Prävention und Kreativität. Ganz ohne erhobenen Zeigefinger werden Schülerinnen und Schüler für Alltagsgefahren sensibilisiert und dazu angeregt, selbst Ideen zu entwickeln, wie man es besser machen könnte. In diesem Jahr waren es mehr als 3.000 Schülerinnen und Schüler aus 109 Schulen, die ihre „Einfälle gegen Unfälle“ aufs Bild gebannt haben. Dementsprechend hat die Wettbewerbsjury bei ihrer Entscheidung über die Preisträgerinnen und Preisträger auch die Qual der Wahl. Für die in der Sporthalle der IGS Pellenz in Plaidt versammelten Jurorinnen und Juroren - Siebtklässler der IGS, Michael Grabis vom rheinland-pfälzischen Bildungsministerium, die Kunstpädagogen Axel Eberhardt vom Max-von-Laue-Gymnasium Koblenz, Bernd Kammer vom Gymnasium am Römerkastell in Mainz, Cornelia Plath von der Privaten Schönstätter Marienschule in Vallendar, Hellen Lauer von der Friedrich-Schweitzer-Schule in Westerburg sowie Helmut Sesterhenn und Sibylle Brennberger von der IGS Pellenz, dazu von der Unfallkasse Jördis Gluch, die den seit 1982 alljährlich stattfindenden Mal- und Zeichenwettbewerb bei der Unfallkasse betreut, und als Juryteam Susanne Schimanski, Michelle Masberg und Christian Sowieja - gibt es eine Menge zu schauen: Der gesamte Hallenboden ist mit den Kunstwerken der Schülerinnen und Schüler bedeckt.

„Ich bin immer ganz überwältigt von der Menge der Bilder“, sagt Cornelia Plath. Die Kunst- und Musiklehrerin ist zum vierten Mal als Jurorin dabei und achtet bei ihrer Auswahl gern auf die originelle Art der Darstellung. Schülerin Emilie hat es am liebsten, wenn das ganze Bild ausgefüllt ist und kein weißer Fleck mehr zu sehen ist. Ihre Co-Jurorin Clara achtet besonders auf das Thema des Bildes: Ist darauf ein Unfall zu sehen, den man nicht so oft sieht, dann findet sie das spannender.

Aufgeteilt in vier Schüler-Erwachsenen-Teams schreitet die Jury – den Blick fest zum Boden gerichtet – durch die Bilderreihen. Zuerst ist die Gruppe der Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen dran, danach die Gruppe der Realschulen (plus) und Hauptschulen sowie die der Förderschulen. Jedes der Juryteams darf pro Gruppe fünf Bilder aussuchen. Manchmal gibt das Zeichnerische den Ausschlag, manchmal entscheidet das Thema. Beim „Werkraum-Unfall“-Bild kommt beides zusammen: Es thematisiert, was alltäglich an einer Schule passieren könnte, und zieht comichaft und poppig die Blicke auf sich. „Es sticht einfach raus“, meint Kunstlehrer Axel Eberhardt. Schülerin Madeleine favorisiert dagegen eher das Bild mit dem Löwen, der trotz Verbotsschild von einem Zoobesucher durch die Gitterstäbe gefüttert wird. „Das habt ihr gut ausgesucht“, lobt sie ihre Co-Juroren. Doch entschieden ist noch nichts.

„Och, wird das schwer“, seufzt Jördis Gluch, nachdem sie einen Blick auf die erste Vorauswahl geworfen hat. „Die Bilder, die hier liegen, haben auf jeden Fall einen Buchpreis gewonnen.“ Im weiteren Schritt werden aus diesem Bilderpool nacheinander die Favoriten für den ersten und die vier weiteren Preise ausgewählt. Und dann ist da ja auch noch der Schulpreis zu vergeben. Weiter wird gesichtet, herausgepickt, bewertet und diskutiert. Mehrere Stunden dauert es, bis alle Preisträgerinnen und Preisträger ermittelt sind. Weiter verraten werden soll an dieser Stelle aber noch nichts: Wer alles gewonnen hat, wird den Schulen demnächst postalisch mitgeteilt. Eine Preisverleihung am Sitz der Unfallkasse in Andernach wird es in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie leider nicht geben können. Die Geld- und Buchpreise finden auf dem Postweg in die jeweiligen Schulen. Schon jetzt ist aber klar: „Der Mehrwert dieses wunderbaren Wettbewerbs wurde uns heute sehr deutlich vor Augen geführt, denn wir durften aus mehr als 3.000 Kunstwerken rheinland-pfälzischer Schülerinnen und Schüler eine überwältigende Vielfalt auswählen und haben gesehen, dass dieser Malwettbewerb der Unfallkasse Rheinland-Pfalz die Kreativität in vielfältiger Art und Weise bewegt“, so Michael Grabis vom Bildungsministerium.

Pressemitteilung UK RLP