Der neue Ettringer Mitbürger, der Bääsemsmächer“ wird begutachtet. Da freuen sich Ortschef, Werner Spitzley, genauso wie seine Beigeordneten, Martin Winninger und Anne Krämer-Wendel, über die Arbeit des Stein- Bildhauers, Rolf Annuth 2. v.l. Fotos: BS

Am 30.01.2022

Von Von Bernd Schmitz ·

Allgemeine Berichte

„Bäsemsmächer Skulptur“ im Besenbinderpark aufgestellt

Ettringen hat einen neuen „Mitbürger“

Das Lied: „Leutschje kaaft doch Bäseme“ war Kult und Tradition im „Besenbinderdorf“ Ettringen

Ettringen. Große Freude für Ettringens Ortschef, Werner Spitzley, und seine Beigeordneten, Martin Winninger und Anne Krämer-Wendel,, als man gemeinsam einen neuen „Mitbürger“ begrüßte. Die vom Ettringer Stein- Bildhauermeister, Rolf Annuth, (Ich habe als Ettringer Jung mein ganzes Herzblut in diese Arbeit gelegt), aus heimischer Basaltlava geschaffene Traditionsfigur des Dorfes im Hochsimmerland, den Original Besenbinder (Bäsemsmächer). „Ein „Hinkucker“ auf unserem Besenbinderpark am Gemeindehaus. Wahrlich ein Denkmal für rechtschaffene Menschen, die durch ihrer Hände Arbeit unseren Ort prägten, und über die Grenzen hinaus bekannt machten“, so Werner Spitzley zu BLICK aktuell. Nach einer Ausschreibung der Ortsgemeinde, bezüglich „Kunst am Bau“ hatte Rolf Annuth, neben drei weiteren Bewerbern, als einziger, einen „Besenbilder“ als Modell eingereicht. Er schrieb im Angebot:  „Ich hoffe, das mein Vorschlag zur Ausführung kommt, so das eine alte Tradition nicht einfach aus dem Gedächtnis der Ettringer verschwindet“. Nun, sein Vorschlag wurde wie man jetzt sehen kann, angenommen.  Eines ist klar: Reisig-Kehrbesen „made in Ettringen“ waren sehr begehrt. Und es gibt sie immer noch in deutschen Landen, die Menschen, die nur mit einem Original Besen aus Ettringen kehren möchten. Denn dort verstand man etwas vom traditionellen Handwerk der Besenbinder, seit eh und je. Viele Fernsehteams zog es immer wieder in´s Land dieser Besenbinder um diese schöne alte, fast ausgestorbene Tradition im Dorf am Hochsimmer mit der Kamera einzufangen. In vielen kulturellen Sendungen, waren die Männer, die flink und fingerfertig  die berühmten Reisigbesen fertigten, die Hauptdarsteller. Mit dem Ableben der bekanntesten Ettringer in diesem Berufszweig, starb auch gleichzeitig diese schöne alte Tradition. Einige wenige aber versuchten weiterhin der Art und Weise der Besenfertigung treu zu bleiben. Sie machten es aber eher aus Zeitvertreib, als Hobby oder zur eigenen Freude. Seit auf dem Grubenfeld nicht mehr gearbeitet wurde, fanden die Besenexperten auch genügend Birkenreiser. Die wachsen dort wie der berühmte Schaum. Früher, allerdings war das ganz anders. Das Birkenreisig musste aus der „Ferne“ besorgt werden.  Mit Karren führ man nach Rodder, Hannebach oder gar in den Neuenahrer Wald.  Das waren für die Männer oft Tagesreisen. Kein Wunder, das man abends hundemüde in´s Bett fiel. Damals waren die größten Abnehmer aber nur an den Qualitätsbesen „made in Ettringen“ interessiert. Firmen wie Rasselstein, die Malzfabriken, die Andernacher Nervenklinik oder Großunternehmen aus dem Ruhrgebiet standen auf der Kundenliste. Für die Reinigung der Ställe auf den Bauernhöfen waren die Reisigbesen ideal. Im Eifelort Ettringen gab´s fast 30 Besenbinder. Das waren noch Zeiten, als über die Dörfer gezogen wurde, mit dem bekannten Ettringer „Besenbinderlied“ auf den Lippen: „Leutschje kaaft doch Bäseme, mir hann kaan Strömp un Schooh, mir hann de Fööß voll Bloodere, unn können baal nimmi john“. Namen wie Jakob Brötz, Philip Schäfer, Peter Spitzlei, Johann und Heinrich Hammelmann, Josef Eiden, Peter Knor, Josef Lanz, und viele mehr waren Garanten für Qualitätsprodukte aus dem Besenbinderdorf. Später wurden diese Besen oft zur Dekoration für Schaufenster und Wohnräume angefertigt.  Diese Besenbinder waren ehrbare Menschen, die es auch in schlechteren Zeiten, ohne „Harz Vier“ schafften, ihre oftmals große Familie zu ernähren. Es wäre schön, wenn zum Gedenken an diese Ettringer Tradion vielleicht auch das „Besenbinderbrot“ das Licht der Welt erblicken würde. Denn diese, von den Vorfahren überlieferte Ettringer Tradition ist den Menschen zu Füßen des Hochsimmers geblieben. Und dazu gehört auch zur schönen Erinnerung an die Besenbindenden Männer, diese 15 Zentner schwere Skulptur, im „Besenbinderpark“ die jetzt vor dem Ettringer Gemeindehaus ihren Platz fand. Und liebe Ettringer: „Das bekannte Besenbinderlied „Leutschje kaaft doch Bäseme“, darf natürlich auch nicht in Vergessenheit geraten. Das wäre sehr schade“. BS

So zogen sie früher übers Land, und sangen dabei „ihr“ Lied: „Leutschje kaaft doch Bäseme“.

So zogen sie früher übers Land, und sangen dabei „ihr“ Lied: „Leutschje kaaft doch Bäseme“.

Beim ersten Hahnenschrei gings los in die Ferne.

Beim ersten Hahnenschrei gings los in die Ferne.

Der neue Ettringer Mitbürger, der Bääsemsmächer“ wird begutachtet. Da freuen sich Ortschef, Werner Spitzley, genauso wie seine Beigeordneten, Martin Winninger und Anne Krämer-Wendel, über die Arbeit des Stein- Bildhauers, Rolf Annuth 2. v.l. Fotos: BS

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