Bürger von Dernau halten mit besonderem Winzerfest die Tradition in ihrem Heimatort hoch

Feiern unter Freunden: Dernau erlebte Momente der Fröhlichkeit

28.09.2021 - 11:36

Dernau. Ein Hauch Festivalstimmung herrschte am vergangenen Samstag auf dem Gelände des einstigen Sportplatzes in Dernau. Hier waren neben einem Kinderkarussell, auch Stände mit Reibekuchen, Getränken, Eis und ein Grillstand aufgebaut. Trotz der schlimmen Zerstörungen durch die Flutkatastrophe sollten die Traditionen in dem Winzerort fortgeführt werden. Die Weinfeste von Dernau waren Jahr für Jahr immer ein großer Anziehungspunkt für viele Menschen, doch dies sollte nach den verheerenden Ereignissen am 14. und 15. Juli nun anders ein. Dank der Karnevalsgesellschaft Rocholomäus aus Köln, in Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein WeinKulturDorf Dernau e.V. und der Gemeinde Dernau konnten die Dernauer Bürgerinnen und Bürger ganz unter sich ein kleines Winzerfest feiern.

„Weil wir den Menschen wieder ein Stück Normalität zurückgeben wollen. Man kann am besten all dies vergessen, wenn man wieder Freude hat. Die KG Rocholomäus, die uns das alles geschenkt hat, haben sich 1949 in Köln gegründet, als alles nieder lag. Sie haben gesagt, wir müssen wieder Karneval machen, damit wir wieder ein bisschen lachen können“, erzählt Ingrid Näkel-Surges vom Verkehrsverein.

Viele Sponsoren hatten es erst möglich gemacht, dass die Dernauer für ein paar Stunden ihre Sorgen und Nöte vergessen und bei kostenlosem Essen und Getränken ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm erleben konnten. Mit einer Gedenkfeier zu Beginn des Festes hatte Dechant Jörg Meyrer an die Flutopfer erinnert, die bei der Hochwasserkatastrophe ihr Leben ließen. Dennoch wollte man bewusst den Blick nicht nur zurück, sondern auch nach vorne richten und mit fröhlicher Musik, Tanz und Geselligkeit das ganze Elend vergessen.

Jugendchor, Musikvereine, Tanzgruppen und wie es sich für ein Winzerfest gehört, auch die Weinmajestäten bereicherten das Programm, das unter dem Motto „Denn he hält m´r zosamme - ejal, wat och passeet!“ stand.

Die frisch gewählte Deutsche Weinzprinzessin Linda Trarbach, mit ihren Prinzessinnen, war zu ihrem Abschied als Dernauer Weinkönigin unter großem Applaus auf die Bühne gezogen. Ortsbürgermeister Alfred Sebastian steckte ihr zum Ende ihrer Amtszeit den Ehrenring an und aus den Händen des Ersten Kreisbeigeordneten Horst Gies erhielt sie die Dankesurkunde des Kreises.

„Man guckt da natürlich immer mit einem lachenden und weinenden Auge drauf, weil es eine ganz tolle Zeit war. Aber in Dernau sagt man: Einmal Königin, immer Königin“, so Linda Trarbach gegenüber Blick aktuell.

Durch ihr neues Amt als Deutsche Weinprinzessin hat sie sozusagen eine Zugabe ihrer Amtszeit erhalten: „Es ist nicht einfach, wenn so viel zu Hause los ist und man nicht immer da ist. Ich glaube, hier sind alle ganz stolz auf mich. Ich habe viel Kraft mitgenommen und ich möchte auch viel Kraft damit dem Ahrtal wiedergeben“, erzhält Linda Trarbach im Anschluss an ihre Verabschiedung.

Zu ihrer Proklamation als neue Dernauer Weinkönigin bekam Ronja Josten die Krone von ihrer Vorgängerin Linda Trarbach aufgesetzt: „Es war sehr schön! Endlich nochmal ein Blick in die Zukunft. Es geht jetzt weiter nach vorne und es ist endlich wieder ein schönes Fest für alle Dernauer“.

Eine der erfolgreichsten Kölner Bands war ohne Gage für ein Konzert extra nach Dernau gekommen und bildete das Highlight des besonderen Festes. Mit dem Auftritt der „Bläck Fööss“ gab es auf dem Festplatz kein Halten mehr. Die etwa 500 Dernauer hatten zu den bekannten Songs wie, „Drink doch ene met“ geschunkelt, gesungen und getanzt. Diese Lieder, mit denen auch viele Menschen im Ahrtal groß geworden sind, haben spürbar Trost aber auch Hoffnung vermittelt. Nach den vielen Zugaben der Kölner Musikgruppe war aber längst nicht Schluss. Die Bürger von Dernau feierten noch viele Stunden bei Live-Musik, einem kühlen Bier oder einem Glas goldgelbem Ahrwein.CF

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