Tweet zu Rücktritt von Mesut Özil der Polizei Koblenz löst Shitstorm aus

Fußball-Berater statt Verbrecherjagd: Verwechslung führt zu Eklat

Fußball-Berater statt Verbrecherjagd: Verwechslung führt zu Eklat

Der Post vom offiziellen Twitter-Account der Polizei Koblenz zum Rücktritt von Ex-Nationalspieler Mesut Özil. Quelle: Twitter

Fußball-Berater statt Verbrecherjagd: Verwechslung führt zu Eklat

Die Polizei Koblenz hatte sich auf ihrem Twitter-Account für den Vorfall entschuldigt. Quelle:Twitter

Koblenz. Ein Missgeschick war die Ursache für einen Beitrag auf Twitter, der von der Polizei Koblenz am späten Sonntagabend, 22. Juli, veröffentlicht wurde. Unter einem Tweet des Tagesschau-Twitter-Accounts (@tagesschau_eil) zum Rücktritt von Mesut Özil aus der Nationalmannschaft hatte ein Mitarbeiter der Polizei einen Kommentar abgegeben, der in den sozialen Netzwerken für heftige Kritik gesorgt hat. In diesem heißt es unter anderem: „Lieber Mesut Özil, wer auch immer für Ihr Krisenmanagement verantwortlich ist, gehört gefeuert.“

Ein Polizeisprecher bestätigte gegenüber BLICK aktuell, dass ein Fake-Account (Polizeidirektion Montabaur) in diesem Zusammenhang bereits gelöscht worden sei. Im sozialen Netzwerk Facebook hatte eine Userin ihrer Verärgerung über den Tweet Luft gemacht: „Polizei, nicht nur Freund und Helfer. Neuerdings auch Fußball-Berater! Anstatt in Grünanlagen nach Drogen zu suchen, schreibt die Polizei Koblenz ihre persönliche Meinung mit einem öffentlichen Account. Die Stimmungsmache hat keine Grenzen.“

Am frühen Montagmorgen hatte die Polizei Koblenz sich über ihren Twitter-Account zu Wort gemeldet. Darin distanziere man sich in aller Deutlichkeit von dem betreffenden Kommentar. Stunden später hieß es in einem ergänzenden Post der Behörde, dass es sich dabei ausschließlich um die persönliche Meinung eines Mitarbeiters handele. Dieser habe den privaten mit dem dienstlichen Twitter-Account verwechselt.

Trotz öffentlicher Entschuldigung seitens der Polizei Koblenz hatte der Tweet des Mitarbeiters bereits einen Shitstorm in den sozialen Medien ausgelöst.

Auszüge einiger Reaktionen aus dem Netz

Nadine schrieb: Liebe Polizei Koblenz, solch eine Wertung steht ihnen nicht zu! Sie twittern hier nicht als Privatperson, sondern als staatliche Institution. Bodenlose Unverschämtheit.

Reinhard schrieb: Seit wann ist die Polizei Koblenz für die Überwachung des „Krisenmanagements“ von Prominenten zuständig?

Passiert nicht wieder

Die Polizei Koblenz hat selbst auf Twitter bereits reumütig eingeräumt, dass der Vorfall unprofessionell war und so etwas nicht mehr passieren würde. Die Häme im Netz nach diesem Fauxpas wird so schnell jedoch erfahrungsgemäß nicht abebben. In dem Post war von einem Shitstorm die Rede, hinter dessen sich Mesut Özil nicht verstecken könne. Genau einem Solchen ist aktuell die Behörde der Rhein-Mosel-Stadt ausgesetzt. Entsprechende Schulungen und die Optimierung der Abläufe in der Arbeit mit den sozialen Netzwerken könnte zukünftig verhindern, das solche Tweets über Accounts der Behörden an die Öffentlichkeit gelangen. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums hatte bereits angekündigt, dass es entsprechende Nachschulungen für die Mitarbeiter, die mit der Betreuung der Accounts betraut sind, durchgeführt werden. -CF-