Geländer der neuen Ahrtorbrücke klappt bei Hochwasser automatisch weg

Geländer der neuen Ahrtorbrücke
klappt bei Hochwasser automatisch weg

: Noch führt der Verkehrs am Ahrweiler Ahrtor per Behelfsbrücke über die Ahr. Im ersten Quartal 2025 soll mit dem Neubau einer Brücke begonnen werden. Foto: GS

23.05.2024 - 09:29

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Die Legislaturperiode des Stadtrates von Bad Neuenahr-Ahrweiler geht zu Ende. Dennoch muss die Stadt handlungsfähig bleiben. Deshalb absolvierte der Stadtrat seine letzte Sitzung vor der Kommunalwahl am 9. Juni mit einer Mammut-Tagesordnung mit insgesamt 24 Positionen. Und durch diese zogen sich wie ein roter Faden Planungen und Vorplanungen zu Projekten des Wiederaufbaus von A wie Ahrtor-Brücke bis T wie Twin. Hier ein Blick auf die wichtigsten Maßnahmen.


Ahrtor-Brücke


Die Vorplanung geht nur noch von einem Brückenpfeiler aus, der dazu nicht in der Mitte der Brücke steht, sodass es zu einer asymmetrischen Feldeinteilung der Brückenteile kommen wird. Bei normalem Wasserstand wird der strömungsgünstige Pfeiler nicht in der Ahr stehen. Auf der 59 Meter langen Brücke sind zwei Fahrstreifen mit jeweils 3,25 Metern Breite geplant, dazu zwei Fahrradstreifen und zwei Gehwege von jeweils zwei Metern Breite. Dadurch hat das Bauwerke eine Breite von 14 Metern. Die alte Brücke war zehn Meter breit. In den Kurven im Anschluss an die Brücke wird der Radstreifen durch ein Hochbord zur Fahrbahn hin geschützt. Novum: Die Geländer der Brücke klappen bei Überflutung durch Sollbruchstellen automatisch weg und vermindern dadurch Verklausungen. Die neu geplante Brücke soll verkehrslenkend und sicher sein für die gleichzeitige Benutzung von Fußgängern, Radfahrern und Kraftfahrzeugen. Sie wird unter Leitung des Landesbetriebs Mobilität Cochem-Koblenz geplant und aus Mitteln des Wiederaufbaufonds von Land und Bund finanziert. Voraussichtlicher Baubeginn ist im ersten Quartal 2025, mit der Fertigstellung wird im zweiten Quartal 2026 gerechnet.


Ehrenwall-Allee


Die neue Carl-von Ehrenwall-Allee wird sich in ihrem Verlauf nicht ändern. Sie ist weiterhin an die Grundstücksgrenze der Ehrenwall-Klinik angelehnt. Von dieser Grundstücksgrenze erfolgt die Fahrbahnbreite mit 4,25 Metern, anschließend ein 2,50 Meter breiter Grünstreifen, der in einem Abstand von zwölf Metern mit insgesamt 32 Laubbäumen bepflanzt wird, um den Allee-Charakter wiederherzustellen. Die flutbedingt weggeschwemmte Böschung soll durch eine 390 Meter lange Bohrpfahlwand ersetzt werden, die mit Grauwacke verkleidet wird und bei Hochwasser als Prallwand dient. So erhält die Ahr mehr Platz, um sich bei Hochwasser auszudehnen. Für den Fahrradverkehr ist die Mitnutzung eines Dienst- oder Unterhaltungsweges am Fuße der Mauer in Planung, der ins Radwegekonzept der Kreisstadt integriert werden soll. Der Baubeginn ist für den Herbst 2024 avisiert. Die Planer rechnen mit einer Bauzeit von 14 bis 16 Monaten. Für die Baukosten der Alle in Höhe von 2,1 Millionen Euro und die Prallwand in Höhe von 12,6 Millionen Euro bestehen Förderbewilligungen.


Lenné- und Kaiser-Wilhelm-Park


Bei der Wiederherstellung der Parkanlagen in Bad Neuenahr orientieren sich die Planer im Auftrag der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft möglichst am historischen Original. Dafür wurde sich anhand alter Karten und Ansichten auf Spurensuche begeben. Geplant wird mit „Gestaltungselementen für alle Generationen mit gut begehbaren Parks, Liegewiesen, Spielplätzen für verschiedene Altersstufen und ruhigen Rückzugsmöglichkeiten“. Dies, ohne die ökologischen Herausforderungen der Gegenwart außer Acht zu lassen. Für alle Maßnahmen in den Park gibt es laut den Planern drei Bausteine: Topografie, Wege und Plätze sowie die Vegetation. Wobei der erste Punkt in Sachen Hochwasserschutz von besonderer Bedeutung sei, denn es gelte auch Retentionsräume für künftige Hochwasser zu schaffen. Dabei wird sich an den neuen Werten eines hundertjährigen Hochwassers orientiert. Wie das Ahrufer künftig gestaltet wird, soll noch geklärt werden. Fest steht jedoch bereits, dass die im Zuge der Vorbereitung auf die Landesgartenschau geplante Schwanenteichbrücke an den Platz der alten Brücke soll.

Hallen- und Freizeitbad Twin

Beim Twin werden nach der Flut die Karten neu gemischt. Denn auf dem bisherigen Standort sollte ursprünglich das Hallenbad an der Ostseite entstehen, weil das Freibad beibehalten werden sollte. Das ist nun obsolet, denn die Fläche bietet jetzt neue Möglichkeiten. So kann das Hallenbad auf der Südseite errichtet werden und gleichzeitig als Schallschutz dienen. Die alte Planung wurde quasi gedreht. Der Lage für das neue Freibad ist laut den Planern noch nicht genau geklärt. Die voraussichtlichen Kosten schätzen die Planer auf 19,4 Millionen Euro. Hier hofft die Stadt auf eine Beteiligung des Landes, vor allem, weil das Land sich gegen die Förderung einer Zusammenlegung von Twin und Ahrthermen im Rahmen des Wiederaufbaus ausgesprochen hat.


Kloster Calvarienberg


Auf den Weg gebracht wurde im Stadtrat die Änderung des Flächennutzungsplanes und der Bebauungsplanentwurf für das Areal des ehemaligen Klosters Calvarienberg. Dies entgegen ursprünglicher Entwürfe mit einigen Änderungen. So wird es keinen sogenannten „Bussikreisel“ als Station für das Bringen oder Abholen von Schülern und Kita-Kindern geben. Verlegt wurde die Zufahrt zur Tiefgarage an die Kalvarienbergstraße, und der sogenannte „Grüne Vermittler“, ein ursprünglich mit sieben Etagen geplantes Wohnhaus, wird auf fünf Stockwerke reduziert, die sich in Terrassen in das Gelände einpassen sollen. GS

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