
Am 10.01.2025
Allgemeine BerichteDie Große Engerser Karnevalsgesellschaft äußert sich zum Großbrand im Lokschuppen
Große Betroffenheit - Engers hat ein Stück seiner Tradition verloren
Engers. In der Silvesternacht, kurz nach dem Jahreswechsel, schrillten im Neuwieder Stadtteil Engers die Sirenen. Was zunächst als ein Brand eines kleinen Nebengebäudes gemeldet wurde, entpuppte sich als ein Großbrand. Der historische Lokschuppen aus dem letzten drittel des 19. Jahrhunderts, Heimstätte der Großen Engerser Karnevalsgesellschaft von 1855 (GEK), stand in Flammen. Vermutlich ausgelöst durch Silvesterraketen brannte zunächst das Dach. Begünstigt durch den Wind und die Bauart das Gebäude, eine Fachwerkkonstruktion, stand das Gebäude rasch in Vollbrand. Die sofort herbeigeeilten Feuerwehren aus Mülhofen, Engers, der Stadt Bendorf sowie die Wehren aus Heimbach-Weis, Gladbach, Irlich, Oberbieber und der Innenstadt konnten leider nicht mehr verhindern, dass das Gebäude bis auf die Grundmauern abbrannte. Als Unterstützung waren das Technische Hilfswerk, der Sanitätsdienst und eine Wehr aus Weißenturm im Einsatz. Die Polizei, welche noch in der Nacht erste Ermittlungen aufnahm, war vor Ort.
Verbrannt ist am frühen Morgen alles, was im und um den Lokschuppen gelagert war. Neue Karnevalswagen, teilweise schon fertig gebaut für den Rosenmontagsumzug, die komplette Hallendekoration und das Bühnenbild für die Saalveranstaltungen, Transportanhänger, Verkleidungen für die Zugfahrzeuge, einfach alles, vom Toilettenpapier bis Prunkwagen. Aber nicht nur die GEK hat alles verloren. In dem Gebäude lagerte von sechs weiteren Vereinen teilweise das komplette Equipment. Der erst im letzten Jahr gegründete Nußknackermarkt e.V. hatte seine Zelte und die Dekoration für den Schloßhof im Lokschuppen eingelagert. Die Flecke Gecke, Betreiber des Partyzelt an den Karnevalstagen auf dem Schloßhof hatte u.a. seine Gläser, Stromkabel, Getränke, Stehtische eingelagert. Dem Bürgerverein ist eine PKW-Anhänger, beladen mit einem großen Zelt, verbrannt. Prinzengarde und Bürgerwehr stehen jetzt ohne Kanonen da, mit denen in der Vergangenheit immer erfolgreich das Historische Rathaus in Engers erstürmt wurde. Die Engerser Möhnen haben in dem Feuer ihren Wagen für den Schwerdonnerstagsumzug sowie eine historische Kutsche verloren. Die Pääntz vom Wasserturm und mehrere freie Wagenbaugruppen haben jetzt keinen Wagen und kein Werkzeug mehr.
Betroffen sind aber auch die Engerser Kirmesjahrgänge, wurde doch in den letzten Jahrzehnten die Kirmeskrone jedes Jahr mit einem neuen Motiv im alten Lokschuppen gebaut.
Mit dem alten Lokschuppen hat Engers die Heimat, die Keimzelle des Engerscher Karnevals, hat Engers ein Stück Tradition verloren. Unzählige Erinnerungen hängen an diesem Gebäude. Engers hat ein Teil seiner Seele verloren.
Noch in Nacht erhielt der Präsident der GEK, Ansgar Schunkert, über die verschiedensten Kanäle Beileidsbekundungen und Hilfsangebote aller Art. Karnevalisten stehen zusammen.
Nachdem die ersten Tränen getrocknet waren, richteten die Verantwortlichen sofort den Blick nach vorn. Jetzt erst recht ist die Devise. Alle Saalveranstaltungen und alle Umzüge werden wie geplant stattfinden.
Pressemitteilung GEK