Ditib-Moschee Mülhofen stiftete für die DKMS

„Gutes tun kann so einfach sein“

„Gutes tun kann so einfach sein“

André Schönberger (3. v. r.), selbst zweifacher Stammzellenspender, nahm die Spenden der Moscheegemeinde Mülhofen gerne entgegen im Namen der DKMS entgegen. Foto: PS

Bendorf-Mülhofen. „Gutes tun kann so einfach sein!“ Das ist einer der Leitsätze der Deutschen Knochenmarkspenderdatei. Diesen Leitsatz übernahm das engagierte und offene Team in der Moscheegemeinde in Mülhofen und lud Nachbarn, Freunde und alle Interessierten zu selbst zubereitetem Lahmacun – Fladenbrot aus Hefeteig mit Hackfleisch und mehr – ein. Dabei wurde die Aktion so positiv angenommen und über den Verkaufspreis die Spenden deutlich aufgerundet, dass am Schluss ein Betrag von 1045 Euro zusammenkam, der an die DKMS gespendet wird.

Vor Ort hat André Schönberger – selbst zweifacher Spender von Stammzellen – für die DKMS den symbolischen Spendenscheck entgegengenommen. Dabei kamen die Mitglieder der Moscheegemeinde angeregt und interessiert ins Gespräch mit dem Spender. „Ich bin seit der Spende ein anderer Mensch“, betont Schönberger. Die „einfachen Dinge, wie Mitmenschlichkeit, Familie und Emotionalität“ seien im Bewusstsein noch einmal gestiegen. Eindrucksvoll berichtete Schönberger vom klaren, nach der Geburt seines Sohnes getroffenen Entschluss, sich typisieren zu lassen und dann auch für den Menschen, der seine Hilfe benötigt, im Rahmen seiner Möglichkeiten zu sein. Seinerzeit benötigte ein Kind in der Region Stammzellen. Bei Schönberger war es ein zwölfjähriger Junge, nur das hat er nach der Spende unmittelbar erfahren. Inzwischen weiß er, dass der Junge nach der zweiten Spende Schönbergers „wohlauf“ ist und in der Schweiz lebt. Eine Nachricht hin und eine Nachricht zurück wurden anonym weitergeleitet, ein persönlicher Kontakt war bisher noch nicht möglich.

Die DKMS fand ihren Beginn 1991 im Tod der Ehefrau des Gründers Dr. Peter Harf. „Wir besiegen Blutkrebs“ ist die Devise des Vereins und aller dort engagierten Menschen. Alle fünfzehn Minuten erhält ein Mensch in Deutschland die Diagnose Blutkrebs. Nur ein Drittel aller Patienten findet innerhalb der Familie einen Spender. Inzwischen gibt es fast 75.000 Stammzellenspender und weit über acht Millionen Registrierungen weltweit. André Schönberger berichtete von den umfangreichen Informationen und Umsorgungen der DKSM: „Man fühlt sich sehr gut aufgehoben und betreut.“

Die Mitglieder der Ditib-Gemeinde Mülhofen waren dankbar für den Blick hinter das „Stäbchen rein – Spender sein“, dass ja nur einen Bruchteil der Realität widerspiegelt. Aber immerhin können mit diesem Moment oder dieser Entscheidung, wenn sie ernsthaft getroffen ist, Leben gerettet werden. „Jeder potenzielle Spender sollte froh sein, wenn er noch nicht spenden musste, denn das bedeutet, dass der Mensch, der für ihn ‚bestimmt‘ ist, momentan noch gesund ist.“ Mit Offenheit und herzlichem Empfang hatte die Moscheegemeinde diesen Abend vorbereitet und nicht nur ein interessiertes Ohr, sondern einmal mehr auch Interesse und Gastfreundschaft bekundet. Muhammed und Erol Zengin, der Imam Serafeddin Küçüksimsek und die aktive Runde der Damen der Türkisch-Islamischen Gemeinde Bendorf werden sich weiter engagieren und freuen sich über jeden, der auch als Gast in die Räume der Moschee kommt und den Dialog sucht. PS