
Am 07.12.2013
Allgemeine BerichteTraurige Tat bei den Barmherzigen Brüder Saffig
Heimbewohner soll Mitbewohner erwürgt haben
Saffig. Wie die Staatsanwaltschaft Koblenz Blick aktuell schriftlich bestätigte, wird ein Ermittlungsverfahren gegen einen 40-jährigen Mann aus Saffig geführt. Der Mann gilt als dringend tatverdächtig, in Folge seiner psychischen Erkrankung am Abend des 3. Dezember im Wohnheim der Barmherzigen Brüder einen 62 Jahre alten Mitbewohner erwürgt zu haben.
Bei der Obduktion des Opfers am Tag nach der Tat wurden Verletzungen im Hals- und Kehlkopfbereich des Opfers festgestellt. Der Beschuldigte ist geständig und wurde noch am selben Tag der Ermittlungsrichterin des Amtsgerichts vorgeführt. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Koblenz ordnete die Ermittlungsrichterin die vorläufige Unterbringung des mutmaßlichen Täters in einem psychiatrischen Krankenhaus gemäß § 126a StPO an.
Weitere Auskünfte der Staatsanwaltschaft sind derzeit nicht zu erhalten.
Pascal Nachtsheim, Pressesprecher der Barmherzigen Brüder Saffig, sagte auf telefonische Nachfrage von Blick aktuell, die beiden Männer hätten in verschiedenen Wohngruppen gelebt und ein kumpelhaftes Verhältnis miteinander gepflegt. Vor der Tat habe nichts auf einen derartigen Ausbruch hingedeutet – das sei sehr sorgfältig noch einmal in den Patientenakten recherchiert worden. „Der Mann war nicht auffällig.“
Auf der hauseigenen Internetseite wurde nach einer ersten Meldung gleich nach der Tat ein Hintergrundgespräch mit Frank Mertes, Hausoberer der Barmherzigen Brüder Saffig veröffentlicht. Darin heißt es: „Wir wissen um die Besonderheit dieses Ereignisses, das uns in seiner Einmaligkeit besonders tragisch die Grenzen unserer Betreuungsmöglichkeiten vor Augen führt. Deshalb gilt in dieser Situation unsere ganze Aufmerksamkeit der Sorge für unsere Klienten und den beteiligten Mitarbeitenden, die durch ihr verantwortungsvolles Handeln und umsichtigen Einsatz dazu beigetragen haben, auch eine solche Grenzsituation unseres Auftrages professionell und in Gemeinschaft zu bewältigen.“ Auf die Frage, ob es schon mehrere Fälle dieser Art gab, antwortete Mertes: „Nein, auch für uns ist das ein sehr ungewöhnlicher Vorfall. 100%-ig ausschließen können wir ein derartiges Verhalten von Menschen nicht – aber das Wissen darum, dass ein solcher Fall in unserer Einrichtung noch nicht passiert ist, zeigt uns, dass wir mit unseren Betreuungskonzept richtig liegen.“
Für Fragen aus der Bevölkerung wurde ein Info-Telefon eingerichtet:
0 26 25 / 31-111 wpa