Großübung im Rhein-Sieg-Kreis
Hilfsorganisationen proben Versorgung von 500 Menschen

Rhein-Sieg-Kreis. Bei einer gemeinsamen Übung trainierten am vergangenen Wochenende etwa 100 Rettungskräfte aus dem Rhein-Sieg-Kreis die Abläufe und Prozesse des Konzepts für die Vorgeplante überörtliche Hilfe im Sanitäts- und Betreuungsdienst im Land Nordrhein-Westfalen „Betreuungsplatz 500 (BTP 500)“. Dieses Konzept sieht eine Betreuung und Verpflegung von bis zu 500 Menschen bei einer Gefahrenlage oder bei einem Katastrophenfall vor. Das kann eine Evakuierungsmaßnahme während einer Bombenentschärfung oder die Erstaufnahme geflüchteter Menschen aus Kriegs- oder Krisengebieten sein.
„Gemeinsam trainieren bedeutet, im Ernstfall gemeinsam erfolgreich sein“, betonte Landrat Sebastian Schuster. „Ich danke allen Rettungskräften - egal welcher Hilfsorganisation - für ihren unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Rhein-Sieg-Kreis!“
Bei der jetzigen Übung mussten Menschen mit Booten der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) über den Rotter See transportiert werden. Wegen eines simulierten Hochwasser- / Starkregenereignisses, beispielsweise in einem Wohngebiet, mussten Menschen aus der Gefahrenzone evakuiert werden. Während der Überfahrt wurden sie durch geschulte Einsatzkräfte betreut. An einer vorgesehenen Sammelstelle wurden die Übungsteilnehmenden von Angehörigen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und des Malteser Hilfsdienstes (MHD) entgegengenommen und vorab registriert.
Anschließend wurden die Personen in das Georg-Kerschensteiner-Berufskolleg des Rhein-Sieg-Kreises in Troisdorf begleitet, dort nochmal registriert und versorgt. Die erneute Registrierung diente der Sicherheit und der Erfassung der hilfsbedürftigen beziehungsweise zu betreuenden Personen.
Im Troisdorfer Berufskolleg erhielten die Übungsteilnehmenden warme Mahlzeiten und Getränke, konnten sich in Ruhezonen erholen und hatten auch die Möglichkeit, bei Bedarf dort zu übernachten. Diese Übernachtung war Bestandteil der Übung, dafür standen im Berufskolleg Schlafräume und Feldbetten zur Verfügung.
An der Übung beteiligt waren Angehörige des DRK Rhein-Sieg, Angehörige des MHD Rhein-Sieg, Angehörige der DLRG Rhein-Sieg sowie der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) Rhein-Sieg-Kreis als Beobachter vor Ort. Sie probten die Sicherheit und Betreuung der Übungsteilnehmenden sowie die effiziente Organisation. Dies sollte den Hilfsorganisationen die Möglichkeit geben, ihre Fähigkeiten und ihr Zusammenspiel bei einem Ernstfall zu verbessern.
Etwa 200 Angehörige der Jugendfeuerwehr im Rhein-Sieg-Kreis, Angehörige der Bundeswehr sowie Spontanhelfende aus der DRK BN App stellten sich als Übungsteilnehmende zur Verfügung.
Angehörige des DRK und MHD stellten einen Bereitstellungs- und Sammelraum sicher. Dort sammelten sich die Einsatzfahrzeuge der Einsatzkräfte und fuhren als Kolonnenfahrt nach Alarmierung durch die Kreisleitstelle zum Troisdorfer Berufskolleg.
Angehörige des Technischen Hilfswerks (THW) unterstützen bei der Bergung eines Fahrzeugs aus dem Rotter See und organisierten den Materialtransport zu Beginn und am Ende der Übung. Den Übungsverlauf leiteten und beobachteten 30 Mitglieder des DRK und des MHD mit Unterstützung durch Angehörige der JUH.
„Durch Übungen wie diese gewinnen wir wertvolle Erkenntnisse über das Zusammenspiel der Akteure im Bevölkerungsschutz“, so Jens Kölzer, Kreisbereitschaftsleitung DRK. „Der Betreuungsdienst und die Wasserrettung gehören zu den tragenden Säulen für einen erfolgreichen Einsatzverlauf. Besonders an diesem Wochenende konnten wir die örtlichen Einsatzkonzepte der Hilfsorganisationen unseres Kreisgebiets mit dem System der überörtlichen Hilfe in NRW verzahnen – und so wichtige Erfahrungen für die Praxis sammeln. Die Konzepte greifen, aber an einigen Stellschrauben werden wir noch nachjustieren müssen.“
Pressemitteilung
Rhein-Sieg-Kreis

Hilfsorganisationen probten die Abläufe des Konzepts „Betreuungsplatz 500“.

Am Berufskolleg in Troisdorf wurden die Teilnehmenden registriert und versorgt.