
Am 02.07.2025
Allgemeine BerichteHitzefrei ist in Deutschland nicht gesetzlich geregelt
Hitzefrei: Wer darf früher nach Hause – und wer nicht?
Region. Temperaturen über 30 Grad, aufgeheizte Klassenzimmer und stickige Büros – der Sommer ist da, und mit ihm die alljährliche Frage: Gibt es Hitzefrei?
Was früher für viele Schülerinnen und Schüler ein willkommener Grund zur Freude war, ist heute längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Denn Hitzefrei ist in Deutschland nicht gesetzlich geregelt – weder in der Schule noch am Arbeitsplatz. Die Bundesländer überlassen die Entscheidung den Schulen vor Ort, in der Regel abhängig von der Raumtemperatur und den organisatorischen Möglichkeiten. Meist ist bei mehr als 27 Grad im Klassenraum eine Freistellung ab der fünften oder sechsten Stunde möglich – aber eben kein Muss.
Auch in der Arbeitswelt hängt es vom Arbeitgeber ab, ob Maßnahmen wie verkürzte Arbeitszeiten, flexible Pausenregelungen oder mobiles Arbeiten angeboten werden. Zwar ist im Arbeitsschutzgesetz festgelegt, dass Arbeitsräume 26 Grad möglichst nicht überschreiten sollten – aber Hitzefrei im klassischen Sinn gibt es für die meisten Berufstätigen nicht.
Viele Eltern stehen bei hohen Temperaturen vor einem Betreuungsproblem, wenn die Schule früher schließt – während sich Schüler über eine längere Freibadzeit freuen. Und Berufstätige fragen sich: "Warum gibt’s eigentlich nicht auch für uns eine „Hitzefrei“-Regelung?"
Ob Kinder aktuell Hitzefrei bekommen oder nicht, unterscheidet sich je nach Schule und Region. Auch in der Arbeitswelt gehen Arbeitgeber unterschiedlich mit hohen Temperaturen um – von Homeoffice über Gleitzeit bis hin zu normalen Arbeitszeiten ohne Anpassung. Das Thema sorgt regelmäßig für Diskussionen: Während manche Hitzefrei für sinnvoll halten, sehen andere darin eine unnötige Unterbrechung des Alltags.
BA