Wechsel des Vorsitzes nach 18 Jahren - Köln mit Ulrike Franzke nun wieder an der Spitze der HWNG Rhein

Hochwasservorsorge und wachsendeHerausforderungen im Katastrophenschutz

Hochwasservorsorge und wachsende
Herausforderungen im Katastrophenschutz

Neue Vorsitzende: 4. v.l. Ulrike Franzke, Vorständin StEB Köln, 5. v.l. Achim Hütten: Ehrenvorsitzender und weitere Vorstandsmitglieder. Foto: HWNG Rhein e. V.

Region. Führungswechsel nach 18 Jahren: Die Mitglieder der Hochwassernotgemeinschaft Rhein e.V. (HWNG) haben auf ihrer diesjährigen Mitgliederversammlung, die am 24.11.2022 in Andernach stattfand, einstimmig eine neue Vorsitzende gewählt. Ulrike Franzke, Vorständin der Stadtentwässerungsbetriebe Köln (StEB Köln) und bisher stellvertretende Vorsitzende der HWNG, übernimmt das Amt von Achim Hütten, Oberbürgermeister der Stadt Andernach.

Den stellvertretenden Vorsitz übernimmt Claus Peitz, Bürgermeister von Andernach.

Auf der Versammlung verabschiedeten die Mitglieder ihren scheidenden Vorsitzenden, der 2023 in Ruhestand als Oberbürgermeister von Andernach geht und damit nach fast zwei Jahrzehnten auch den „Staffelstab“ des Vorsitzes weitergibt. Hütten setzt sich seit 28 Jahren für die Verbesserung von Hochwasserschutz und -vorsorge ein. Im Jahr 2004 wurde er bei der Mitgliederversammlung in Bingen zum Vorsitzenden gewählt. „Wir hatten 18 Jahre lang einen tollen Vorsitzenden. Wir werden dich sehr vermissen“, sagte Reinhard Vogt, Ehrenmitglied des Vorstands der HWNG. „Damit wir dich aber nicht ganz verlieren, schlage ich vor, dich zum Ehrenvorsitzenden zu wählen. Lass uns gemeinsam der Ehrenvorstand sein - das

nächste Hochwasser kommt bestimmt.“ Hütten wurde einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt.

„Wir haben die Lehren aus der Ahrkatastrophe gezogen“, betonte Andreas Christ, Abteilung Wasserwirtschaft des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität, in seinem Grußwort an die Mitglieder der HWNG. Das Land Rheinland-Pfalz will die Hochwasservorsorge neu aufstellen und hat dazu einen Sieben-Punkte-Plan vorgelegt.

Dieser sieht unter anderem vor, Hochwasser- und Starkregenereignisse mit Hilfe der Software „Visdom“ zu simulieren, um Gefahrenlagen sichtbar zu machen.

Die wachsenden Herausforderungen für den Katastrophenschutz waren Thema des Vortrags von Ralph Thiele, Oberst a. D. und Krisenmanager bei StratByrd Consulting. Die Auswirkungen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unterstrichen, dass sich der Katastrophenschutz künftig auch gegen hybride Bedrohungen wappnen müsse, betonte Thiele. Der größtenteils ehrenamtlich aufgestellte Katastrophenschutz sei nicht adäquat vorbereitet. „Es kommt darauf an, das Ehrenamt so gut zu unterstützen, dass es einsatzfähig ist“, so Thiele.

„Die Entscheidungsträger brauchen ordentliche Grundlagen, um ihre Arbeit durchführen zu können.“ Künstliche Intelligenz könnte den Prozess unterstützen. Resilienz gegen den Schock bei plötzlichen Bedrohungen wie Hochwasserereignissen und den Stress bei langanhaltenden Katastrophen (z.B. Kriege) müsse das Ziel sein.

Der langjährige Vereinsvorsitzende Hütten fand dazu deutliche Worte: „Die beste Technik nützt nichts, wenn nicht entschieden wird. Bei aller Technik und Künstlicher Intelligenz, am Ende muss doch der Mensch entscheiden!“

Pressemitteilung

Hochwassernotgemeinschaft Rhein e.V. (HWNG)