Benefiz-Tanznacht „May the fairy be with you“ für das ambulante Kinder- und Jugendhospiz Koblenz

Holla, die Waldfee

Holla, die Waldfee

4250 Euro konnten an das ambulante Kinder- und Jugendhospiz Koblenz übergeben werden.Fotos: privat

Holla, die Waldfee

Die Benefiz-Tanznacht „May the fairy be with you“ war ein voller Erfolg.

Koblenz. Holla, die Waldfee, kann man da nur sagen! Aus einer privaten Party-Veranstaltungsreihe mit Elektronischer Musik hoben André und Nicole Lehmann mit ihren Freunden im Januar 2020 die Benefiz-Tanznacht „May the fairy be with you“ (Möge die Fee mit dir sein) im Jugendtreff Maulwurf im Kurt-Esser-Haus aus der Taufe. Der sich aus Eintrittsgeldern und Spenden zusammensetzende Erlös in Höhe von 4250 Euro wurde jetzt an das ambulante Kinder- und Jugendhospiz Koblenz übergeben.

Im Februar 2012 kam die von der Lust am Tanzen genährte erste Holla-Party zur Welt. Rund zwanzig Freunde feierten sie in der Koblenzer „Sansibar“. Weil das einen Riesen-Spaß machte, gab es etwa einmal im Jahr eine Neuauflage. „In diesen Stunden leben wir in einem eigenen kleinen Mikrokosmos“. Für jede Party entwarf André, der mit viel Zeitaufwand und noch mehr Kreativität das Herz der Veranstaltungen ist, für die Freunde Kunstpreis verdächtige Einladungen. Kamen neue Ideen rund um die Tanznächte auf, wurden sie flugs umgesetzt. Wie die, eine Holla-Party mitten im Wald zu feiern. Was lag näher, als dafür eine Waldhütte in Koblenz-Arzheim anzumieten? Immer tiefer tauchte die Gruppe in das Thema ein. Schließlich kamen die ersten in besonderen Kostümen zum Hüttenfest. Von dem, der als Dinosaurier auftauchte, erzählen sie heute noch. Wer denkt, so verrückt können nur Teenies sein, der irrt. Aus ihrer Sicht sind die Freunde sogar schon im fortgeschritteneren Alter, im Durchschnitt Mitte 30. Und im Alltag sind sie Menschen mit eigener Familie und recht soliden Berufen. Aber manchmal packt es sie eben, und sie wollen zu den nahezu hypnotisch wirkenden DJ-Sets einfach mal Luft ablassen.

Party für den guten Zweck

Zum Start der 2020-er Jahre wurde nun eine neue Idee ausgebrütet. Wenn doch so viel Aufwand für die Partys betrieben wird, könnten sie doch auch einmal öffentlich stattfinden und zugleich mit einer Spendenaktion verbunden werden. Die Umsetzung folgte prompt. Seit Ende Oktober 2019 gingen aus der Gruppe heraus Rundmails auf die Reise. Zusätzlich wurde die Veranstaltung bei Facebook publik gemacht.

Niemand hatte zu dem Zeitpunkt mit einer derart großen Anzahl positiver Rückmeldungen gerechnet. Noch bevor ein einziger Ton erklang, ein erster Tanzschritt getan war, füllte sich das Paypal-Spendenkonto, sodass bereits vor dem Konzert knapp 2.000 Euro für den guten Zweck verbucht werden konnten.

Da hatte die Holla-Fee wohl kräftig den Zauberstab geschwungen. Wie viel Arbeit allerdings in der Vorbereitung einer öffentlichen Musik- und Tanzveranstaltung steckt, darüber zeigte sich André am Ende ein wenig erstaunt. Dass er zusammen mit den anderen Aktiven letztlich drei Monate dafür brauchen würde, bis sich der Dance-Floor mit Leben füllt, hätte er nicht geglaubt. Doch die Mühe hat sich gelohnt. Schon deswegen, weil auf dem Weg der Vorbereitungen „viele tolle, neue Menschen in unser Leben gekommen sind“, die die Sache aus tiefster Überzeugung selbstlos und mit Leidenschaft unterstützten! Zudem waren ca. 160 begeisterte Gäste die beste Bestätigung dafür, das Richtige getan zu haben. Für die Partygänger waren die fünf DJs die Helden des Abends. Die tanzverrückten Gäste im Kurt-Esser-Haus waren von den Sets der DJ’s schlichtweg „geflasht“. „So etwas müsste es viel öfter geben in Koblenz“, war da zu hören. Die Musik habe Liebe und positive Energie ausgestrahlt.

Auch André und seine Freunde sind mehr als zufrieden mit dem Verlauf der Feen-Party. Eine Neuauflage ist geplant. Wichtig ist ihnen, den Benefiz-Charakter der Veranstaltung beizubehalten. Denn: „Uns allen geht es sehr gut. So gut, dass unser einziges Problem manchmal darin zu bestehen scheint, wie wir uns gemeinsam eine gute Zeit machen können“. Dieses Party-Denken sei zumindest in Anbetracht von zur selben Zeit andernorts existierendem Kummer, Leid und Schmerz beinahe schon dekadent, meint André. Elektronische-Musik-Fans dürfen also gespannt sein, wann das nächste Mal die „Holla-Fairy“ zum Tanz bittet.