Die Stadt Sinzig lädt ein

Informationsveranstaltung zur Windenergie in Sinzig

Sinzig.Nach der Waldbegehung im April 2022 mit Revierförster Stephan Braun und Klimaschutzmanagerin Clarissa Figura möchte die Stadt Sinzig am Donnerstag, 6. Oktober um 18 Uhr alle interessierten BürgerInnen zu einer weiteren Informationsveranstaltung zum Planungsstand der Windenergie auf dem Sinziger Stadtgebiet einladen. Nach kurzen Impulsvorträgen werden verschiedene Experten in einem sogenannten „World-Café“ für persönliche Fragen zur Verfügung stehen. Folgende Themen sollen während der Veranstaltung beleuchtet werden:

• Windenergie in Sinzig – welche potentiellen Standorte gibt es?

• Artenschutz und Windenergie – geht das zusammen?

• Finanzielle Beteiligungsmodelle – als Bürgerin und Bürger mit Klimaschutz Geld verdienen?

• Erfahrungsbericht der Stadt Schleiden – wie gelingt ein erfolgreiches Projekt?

Zur Historie des Projektes: In ihrer Sitzung vom 5. Mai hatten sich die Sinziger Stadtratsmitglieder mit 23 Ja-Stimmen, acht Nein-Stimmen und einer Enthaltung dafür entschieden, ein Genehmigungsverfahren für potenzielle Windkraftanlagen auf dem Harterscheid anzustreben. Als Projektierer und Betreiber wählte der Stadtrat die Bürgerenergiegenossenschaft eegon eG aus, welche das Projekt in Zusammenarbeit mit der KEVER PBB mbH durchführen wird. Als nächste Schritte stehen der Abschluss eines Pachtvertrages für die städtischen Flächen durch den Rat, sowie ein Raumordnungsverfahren und das Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) an. Im Zuge der Verfahren werden u. A. ein umfangreiches Artenschutzgutachten, eine Schall- und eine Schattenwurfprognose erstellt. Weiterhin wird der Projektierer eine Langzeit-Windmessung zur genaueren Ertragsabschätzung durchführen. Welche weiteren Gutachten erforderlich sind, werden in einem baldigen Vor-Ort-Termin mit den zuständigen Behörden (SGD Nord und Kreisverwaltung Ahrweiler) festgelegt. Die Genehmigungsfähigkeit kann erst nach dem Vorliegen aller Gutachten geprüft und festgestellt werden.

Falls eine Genehmigung erteilt wird und die Anlagen gebaut werden, ist ein Ziel der Stadt, den Flächenverbrauch verbunden mit der einhergehenden Rodung des Waldes für den Bau und den Betrieb des Windparks auf ein erforderliches Minimum zu reduzieren. Gleichzeitig soll sichergestellt werden, dass die gesetzlich geregelten Ausgleichsmaßnahmen ergriffen werden.

Durch die Realisierung eines Windkraftprojektes im Sinziger Harterscheid könnten ca. 14.000 Haushalte mit Strom versorgt und bis zu 30.000 t Treibhausgase (CO2) pro Jahr eingespart werden (zum Vergleich: 10 ha Wald kompensieren im Durchschnitt ca. 55 t CO2 pro Jahr, vgl. Bundeskohlenstoffinventur des Thünen-Instituts 2017).

Neben den Aspekten Klimaschutz und erneuerbare Energieerzeugung kann die Stadt mit beträchtlichen Pachteinnahmen rechnen. Durch verschiedene Beteiligungsmöglichkeiten der Bürgerenergiegenossenschaft eegon eG (z.B. Mitgliedschaft oder Nachrangdarlehen) können die BürgerInnen dabei auch direkt mit profitieren.

Pressemitteilung der Stadt Sinzig