Kolpingsfamilie Altenahr feierte 100-jähriges Bestehen

Altenahr. „Heute blicken wir dankbar auf ein Jahrhundert voller Engagement, Freundschaft und gelebter Solidarität zurück und schauen gleichzeitig hoffnungsvoll nach vorn – im Geiste Adolph Kolpings, der uns bis heute inspiriert“, mit diesen Worten eröffnete Vorstandsmitglied Anna Steins den offiziellen Festakt am Sonntag, 24. August in Altenahr an der Pfarrkirche zur Feier des 100-jährigen Jubiläums.
Zuvor war das Jubiläum mit einem feierlichen Festhochamt eingeläutet worden.
Zahlreiche Gratulanten würdigten das Wirken der Kolpingsfamilie – darunter der Erste Kreisbeigeordnete des Kreises Ahrweiler, Horst Gies, der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr, Dominik Gieler, sowie Ortsbürgermeister Neofitos Arathymos. Sie hoben die wichtige Rolle der Kolpingsfamilie in der Altenahr hervor, das Engagement in der Kirchengemeinde, wie das Organisieren des jährlichen Pfarrfests und zahlreiche weitere Angebote für die ganze Familie. Auch Vertreter befreundeter Vereine und Kolpingsfamilien aus dem Ahrtal und aus Süddeutschland nahmen teil. Sie hatten nach der Flutkatastrophe durch Spendenaktionen die betroffenen Mitglieder in Altenahr unterstützt – ein Zeichen der Verbundenheit, das auch an diesem Tag spürbar war.
Musikalisch begleitete das Blasorchester Altenahr den Festkommers. Nach dem offiziellen Teil wurde noch in geselliger Runde weiter gefeiert: Bei Kaffee und Kuchen, einer Tombola mit regionalen Preisen und zahlreichen Spiel- und Bastelangeboten für Kinder. Besonders begehrt bei den Kindern war das bunte Slush-Eis. Ein Höhepunkt für alle Generationen war zudem das Klimamobil des Jungkolpings Deutschland: Hier konnten Gäste Wissenswertes zu den Themen Nachhaltigkeit, Energie und Klima lernen und selber mitmachen, z. B. mit einem Fahrrad eine Seifenblasenmaschine zum Laufen bringen.
Bereits am Samstagabend hatten die Feierlichkeiten mit der Eröffnung der Flut-Wanderausstellung „Gesichter und Geschichten“ in der Pfarrkirche begonnen. Im Anschluss lud ein Dämmerschoppen mit Live-Musik der Band „ROXY“ zum geselligen Austausch ein.
Geschichte derKolpingsfamilie Altenahr
1925 – vor 100 Jahren – hat sich die Kolpingsfamilie Altenahr als „Katholischer Gesellenverein Altenahr“ unter Pastor Franz Buhr gegründet. Trotz der Einflussnahme der Nationalsozialisten traten noch im Dezember 1936 über ein Dutzend neuer Mitglieder der Kolpingsfamilie bei. Aber schon im darauffolgenden Jahr war eine öffentliche Kolpingarbeit nicht mehr möglich, sie wurde erst nach Ende des Nationalsozialismus 1945 wieder aufgenommen. In den 60er Jahren wurde für interessierte Jugendliche der Jungkolping gegründet. Erst in den 70er Jahren öffnete sich die Kolpingsfamilie für Frauen. Seit 1969 veranstaltet die Kolpingsfamilie Altenahr das Pfarrfest an Fronleichnam und engagierte sich bei Baumaßnahmen der Pfarrgemeinde, wie dem Bau des Kindergartens und Schwesternhauses sowie der Renovierung der Pfarrkirche. Für die Mitglieder sind die Ausflüge nach Köln und Trier seit 1979 nicht mehr aus ihrem Programm weg zu denken. Von Ende der 80er Jahre bis Anfang der 2000er organisierte der Kolping zudem zahlreiche Kinder- und Jugendfreizeiten, u. a. Zeltlager in ganz Deutschland, vom Bodensee bis nach Sylt. Vater-Kind-Zelten, Besuche des Hänneschen-Theaters in Köln oder der Freilichtbühne in Schuld gehören zu regelmäßigen Aktivitäten der rund 100 Mitglieder der Kolpingsfamilie.
In der Zeit nach der Flutkatastrophe 2021 zeigte sich, wie stark der Zusammenhalt unter den Kolpingsfamilien in Deutschland ist. Zahlreiche Spenden aus ganz Deutschland kamen den betroffenen Kolpingsfamilien an der Ahr zugute.

In geselliger Runde wurde gefeiert.

Bannerträger der Kolpingsfamilien Kirchzarten, Altenahr, Marktoberdorf, Sinzig und des Diözesanverbands Trier.
v.l.n.r. Maria Adams (Geistliche Leiterin im Bundesvorstand des Kolpingwerks), Elke Grün (Geistliche Leiterin im Diözesanverband Trier), David Müller, Anna Steins (beide Mitglieder des Vorstands der Kolpingsfamilie Altenahr), Weinkönigin Hanna Müller, Julius Knieps und Martin Müller (beide Mitglieder des Vorstands der Kolpingsfamilie Altenahr), Manuela Kremer-Breuer, Gemeindereferentin Altenahr. Fotos: privat