Einzigartiges Zirkusprojekt bringt junge Leute aus Weißenthurm und Peru zusammen

Kreativität schlägt Brücke nach Südamerika

Kreativität schlägt Brücke nach Südamerika

Die Gruppe brachte an den gemeinsamen Auftritt aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer die die Sage des Amarú auf die Bühne. Quelle: VG Weißenthurm

Weißenthurm. Schifffahrt, Bodenschätze und vor allem Karneval – es gibt überraschend viel, worin sich die Stadt Weißenthurm und die peruanische Hauptstadt Lima ähneln. Eine Verbindung der künstlerisch-kreativen und sehr persönlichen Art zwischen den beiden rund 10.600 Kilometer auseinander liegenden Orten hat in den Pfingstferien ein internationales Zirkusprojekt hergestellt. Im Rahmen des rheinland-pfälzischen Landesprogrammes „Aufholen nach Corona“ hatte die kommunale Jugendarbeit der Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm in Kooperation mit dem Hamburger Projekt KinderKulturKarawane zu der besonderen Aktionswoche in die Realschule plus in Weißenthurm geladen. Mit großem Erfolg: Die Begegnungen der jungen Leute stießen auf dieselbe Begeisterung, mit der alle Beteiligten verschiedene Aufführungen in Szene setzten. In Lima gibt es einen Hafen, Containerschiffe passieren Weißenthurm auf dem Rhein. Am Mittelrhein wurden einst Bims und Basalt abgebaut, in Peru gibt es Gold- und Silberminen. Und: Da wie dort feiern die Menschen Karneval. So viele Gemeinsamkeiten hatten die hiesigen Kinder und Jugendlichen nicht erwartet, die gebannt verfolgten, was die jungen Leute aus Südamerika aus ihrer Heimat berichteten. „Das Interesse an der Lebensweise in dem so weit entfernten Land war riesig“, berichtete Nina Ketzner von der kommunalen Jugendarbeit. Gemeinsam mit Sihna Hartmann und drei Ehrenamtlern, die unter anderem bei der Übersetzung in´s Spanische halfen, hat die Sozialpädagogin das Projekt betreut und selbst peruanische Jugendliche bei sich aufgenommen. Zugute kamen Ketzner dabei ihre eigenen Spanisch-Kenntnisse. „Alle haben sich aber nicht nur sprachlich bestens verstanden, sondern hatten richtig viel Spaß miteinander“, schilderte Hartmann. Ausgehend von den Gemeinsamkeiten entwickelten die insgesamt 28 Kinder und Jugendliche im Rahmen der bislang einzigartigen Ferienwoche Szenen rund um Wald und Tiere, die sie auf die Bühne brachten. Das peruanische Projekt Arena y Esteras, übersetzt Sand und Strohmatten, das jetzt in Weißenthurm zu Gast war, setzt sich nicht nur für gesellschaftliche Veränderungen ein. Die Mitglieder, die aus einem von Armut geprägten Vorort der Hauptstadt Lima stammen, sind auch im Klimaschutz aktiv – ein Thema, das den jungen Leuten am Mittelrhein genauso wichtig ist. Gemeinsam aktivierten die Nachwuchskünstlerinnen und -künstler ihre akrobatische und kreativen Potentiale, probten Jonglage, Kunststücke, Tänze und karnevalistische Element, stellten kleine Kostümdetails her und malten ein wandelbares Bühnenbild auf große Kartons. Bei der abschließenden Aufführung begeisterten die jungen Leute mit ihrer Show in der voll besetzen Weißenthurmer Stadthalle. „Im Publikum saßen mehr als 150 Leute, das war grandios“, schwärmte Ketzner und lobte ausdrücklich Einsatz, Geduld und vor allem „sensationell gute Laune und fantastische Spielideen“ der Menschen aus Peru.

Die Gruppe brachte anschließend an den gemeinsamen Auftritt aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer die die Sage des Amarú auf die Bühne. In farbenfrohen Kostümen und mit besonderen Requisiten erzählten sie von dem namengebenden, drachenähnlichen Wesen, dem es mit Hilfe einer Blume gelingt, eine ganze Region vor Dürre zu bewahren. „Das Projekt war nicht nur wegen der grandiosen Aufführung ein voller Erfolg, sondern wegen der gelungenen persönlichen Begegnungen“, bekräftigt Ketzner. Die ganze Woche über war die Gruppe über das Projekt selbst, aber auch viele Freizeitaktivitäten darüber hinaus zusammengewachsen. „Ohne die Unterstützung, die wir seitens der Honorarkräfte, der Stadt Weißenthurm samt Bauhof, Schulleitung und Hausmeister, der Mittagessenlieferanten, der Fotografin Renate Blawert und der Eltern hatten, wäre die Aktion nicht umsetzbar gewesen“, dankte Ketzner ausdrücklich allen helfenden Händen. Dazu gehört auch Familie Baulig aus Bassenheim, die ebenfalls Gäste aus Peru bei sich aufgenommen hatte. Für alle Beteiligten blieb am Ende als Fazit: „Es war großartig.“

Pressemitteilung der

VG Weißenthurm