Der MYK-Löwe blickt aus der Redaktion in den Landkreis:
Lieber „Mädsche“ als „Meedchen“

Zwischen „Grippewelle“ und „Gerippewelle“ besteht ein Unterschied. Das erste beschreibt die Corona-Pandemie, das zweite die TV-Staffel „Germany‘s Next Topmodel“. Sie kennen GNTM nicht, liebe Leserinnen und Leser? Dann darf ich Sie beruhigen: Sie haben ihr Leben im Griff, wenn Sie keinen Schimmer haben, wer die letzte Staffel von GNTM gewonnen hat – und es Ihnen im Grunde auch völlig egal ist.
Die prominente Hauptperson des TV-Formats sollte man jedoch nicht unterschätzen. Denn vor Heidi Klum wurde bereits in der Bibel gewarnt: „Eine große Dürre wird kommen und das Land plagen“, heißt es dort. Deshalb hier eine kurze Erklärung, um was es bei GNTM eigentlich geht.
Junge Damen müssen mehr oder weniger geistreiche Aufgaben erfüllen und werden dabei von einem Fotografen abgelichtet. Alle Teilnehmerinnen haben zwei Dinge gemeinsam: Sie möchten die Staffel gewinnen, um anschließend als C-Prominente im Dschungel-Camp oder beim Bachelor nochmals im Fernsehen auftreten zu können. Und sie haben Hunger.
Heidi Klum bezeichnet die Teilnehmerinnen ständig als „Meedchen“. Und wenn ein solches „Meedchen“ am Ende der Sendung den Satz hört „Ich habe leider kein Foto für Dich“, dann ist es nicht nur ausgeschieden, sondern darf sich endlich auch wieder satt essen.
Die verbliebenen Teilnehmerinnen freuen sich auf das nächste Foto-Shooting, das sie nicht selten in entfernte Länder führt. Böse Zungen behaupten jedoch, man könne die Sendung auch in einem Kindergarten drehen: Alle lernen laufen und ständig heult irgendjemand.
In gewisser Weise sind die GNTM-Teilnehmerinnen sehr aktuell: Sie tragen alle gerne eine Maske. Ungeschminkt würde man die wenigsten der Models auf der Straße erkennen.
Sie merken sicherlich: Ich bin kein Freund der Sendung. Richtige Löwen und richtige Männer stehen halt nicht auf „Meedchen“. Und nur Hunde spielen mit Knochen. Ich bin froh, dass wir im Landkreis Mayen-Koblenz Frauen haben, die weit mehr können, als nur gut auszusehen. Wie heißt es doch so schön: „Perfekt aussehen muss man nur, wenn man sonst nichts kann.“
Insofern verzichte ich gerne im Fernsehen auf die „Meedchen“. Ich lese stattdessen lieber „Blick aktuell“, denn dort wird über die Mayen-Koblenzer „Mädsche“ berichtet. Wenn sie jetzt meinen, als MYK-Löwe hätte ich Defizite in der Rechtschreibung, muss ich Sie korrigieren: „Mädsche“ spricht man bei uns im Landkreis Mayen-Koblenz natürlich mit einem rheinischen und eifelanischen „sch“ aus. Das hört sich doch viel sympathischer an als „Meedchen“, oder?
Passend zum Thema Rechtschreibung der abschließende Witz:
Der Sohn kommt aus der Schule nach Hause und soll als Hausaufgabe einen Aufsatz über einen Jäger schreiben. Verzweifelt wendet er sich an den Vater: „Papi, wie schreibt man Gewehr? Mit E oder Ä?“ Der Vater antwortet: „Wenn Du es nicht weißt, dann schreib doch einfach Flinte, mit V wie Pfingsten…“
Ihr MYK-Löwe
von BLICK aktuel