Mitsingkonzert im Westumer Backes war einfach schön

„Lili Marleen undandere Mädchen ...“

Westum. Der obere Raum des Westumer Backes war, einschließlich der Treppenstufen, voll besetzt.

Denn sehr viele Interessierte waren der Einladung der Katholischen Erwachsenenbildung (KEB) St. Peter Westum zu diesem besonderen Konzert gefolgt.

Georg Alfter, Leiter der Westumer KEB, begrüßte die Gäste und erläuterte den Werdegang von der Planung bis zur Durchführung dieser Veranstaltung und freute sich sehr, mit Timo Ziesche aus Koblenz den richtigen Mann für die Begleitung und die Solopartien am Piano gefunden zu haben.

Der erste Teil des Abends war allen Mädchen gewidmet.

Er wurde wahrlich ein Ritt durch mehrere Jahrhunderte, denn die vom Publikum kräftig mitgesungenen Lieder reichten von der „Lorelei“ und „Ännchen von Tharau“ bis zu „Marina“ und dem „Mädchen aus Piräus“.

Dazwischen gab es immer wieder - von Georg und Ursula Alfter vorgetragen - launige Gedichte von Wilhelm Busch und auch die Ballade „Mit zwei Worten“ von Conrad Ferdinand Meyer. Sie alle handelten von weiblichen Wesen.

Ganz anders ging es nach der Pause weiter.

Jetzt stand nur „Lili Marleen“ im Mittelpunkt. Georg Alfter erklärte die Entstehungsgeschichte dieses bekannten Liedes – gedichtet von Hanns Leip und komponiert von Norbert Schultze - , das den Soldaten während des Zweiten Weltkriegs ein Stück Heimat über das Radio vermittelte.

Auf besondere Art und Weise wurde diese Komposition den erwartungsvollen Besuchern an diesem Abend näher gebracht. Es war eine wahre Bildungsveranstaltung, denn nun folgten Bearbeitungen dieses Liedes in Noten und Text im Stile alter Meister.

In den Kompositionen von Hans Priegnitz, konnte man hören, wie es zum Beispiel bei Johann Sebastian Bach geklungen hätte, aber auch Mozart, Beethoven und Chopin waren vertreten. Schubert, Schumann, Dvorak und Bartok waren ebenfalls dabei.

In jedem Stück waren sowohl „Lili Marleen“ als auch bekannte Werke der jeweiligen Komponisten zu erkennen. Dies galt besonders bei Brahms, hier wurde „Guten Abend, gut‘ Nacht“ mitgesungen und dabei die „Lili“ fast überhört.

Der schwungvolle Walzer von Johann Strauß bildete den Abschluss dieser musikalischen Zeitreise. Zwischendurch gab’s „Lili“ in Reimform – angefangen bei Homer über Goethe, Eichendorff, Heine, Busch bis hin zu Eugen Roth. Auch ein Gedicht in lateinischer Sprache fehlte nicht.

Nach dem letzten Ton gab es großen Applaus, den Lob an den hervorragenden Musiker Timo Ziesche und das singende Publikum.

Dem MGV Eintracht Westum galt ebenfalls ein Lob für das freundlicherweise zur Verfügung gestellte Klavier. In die gewünschte Zugabe wurden die Gäste auch eingebunden. „Der Mond ist aufgegangen“ und „Möge die Straße uns zusammenführen“ bildeten den Abschluss eines musikalischen Abends, der schöner nicht sein konnte.