Allgemeine Berichte | 12.10.2020

Landkreis Mayen-Koblenz bietet Beratungen für Kommunen an

Mehr Biodiversität auf öffentlichen Grünflächen

Kreis MYK. Das große Insektensterben und der damit einhergehende Verlust der Biodiversität schreiten immer weiter voran. Viele Flächen werden versiegelt oder dienen der Zierde, statt Menschen, Tieren und Insekten Lebensraum zu geben. „Unser Ziel muss es sein, Flächen naturnah und grün zu gestalten, um diese wieder lebenswert zu machen und gleichzeitig unsere Orte damit an den Klimawandel anzupassen“, sagt Landrat Dr. Alexander Saftig. Deshalb bietet der Landkreis Mayen-Koblenz seinen Gemeinden durch Beratungen eine Unterstützung beim Bewahren und Fördern der Biodiversität an.

Die Beratung bezieht sich sowohl auf öffentliche, innerörtliche Grünflächen als auch auf die Außengelände von Schulen und Kindertagesstätten und richtet sich zusätzlich an kommunale Zweckverbände. So können Fragen zu Einzelmaßnahmen, wie der Umgestaltung einzelner Beete als auch zu umfassenderen Maßnahmen wie beispielsweise grundlegenden Überlegungen zum Außengelände einer Kita gestellt werden. Es wird besonderer Wert auf die Auswahl heimischer, insektenfreundlicher Pflanzenarten gelegt. „Ziel ist es, die Grünflächen so naturbelassen, wie möglich zu gestalten. Damit reduziert sich zum einen der Pflegeaufwand und es kommt gleichzeitig Flora und Fauna zu Gute“, erklärt Rüdiger Kape, Koordinator der Integrierten Umweltberatung im Landkreis Mayen-Koblenz. Bei der Gestaltung von Flächen, rund um Schulen und Kitas steht laut Kape das Thema Umweltbildung besonders im Fokus: „Wenn wir es schaffen, die Flächen für Kinder interessant zu gestalten, erleben sie die Natur hautnah und entwickeln von Beginn an ein ausgeprägtes Verständnis für sie. Ganz große Bedeutung für den Gesundheitsschutz hat die Pflanzenauswahl – giftige Pflanzen sind an Grundschulen und Kitas tabu.“ Neben der „pflanzentechnischen“ Umsetzung umfasst die Beratung des Landkreises auch die Unterstützung beim Beantragen von Fördermitteln.

Was bedeutet Biodiversität?

Der Begriff Biodiversität bezeichnet die biologische Vielfalt und lässt sich in drei Bereiche gliedern: Die Vielfalt der Arten, die genetische Vielfalt innerhalb der Arten und die Vielfalt der Ökosysteme.

Positives Zwischenfazit

Die ersten Beratungstermine haben bereits stattgefunden. „Dabei haben wir eine große Aufmerksamkeit und hohe Bereitschaft dafür, etwas für Bienen und Insekten zu tun, festgestellt. Oftmals fehlt jedoch einfach das Wissen über das richtige Tun, das den Mut zum Handeln ausbremst“, sagt Susanne Hildebrandt, die mit ihrem Ingenieurbüro für Umweltplanung mit der Beratung beauftragt wurde. Dabei stellt Hildebrandt die Vorteile des direkten Austauschs heraus: „Im direkten Beratungsgespräch entwickeln sich schnell weitere Schritte, erste Lösungsansätze, Querverbindungen und Vernetzungen können geknüpft werden. Wir stellen vor Ort eine hohe Dankbarkeit bei bereits engagierten Menschen fest, dass ihre bewusst der Natur verbundene Gartengestaltung und Grünflächenpflege gewürdigt wird.“ Bislang haben 25 Gemeinden, 15 Kindertagesstätten und 13 Schulen Interesse an der Biodiversitätsberatung bekundet. „Die große Resonanz freut uns und zeigt, dass dies der richtige Ansatz ist. Deshalb möchten wir das Projekt auch in 2021 weiterführen“, sagt der Landrat.

Mehr als blühende Wiese und Bienen-Nisthilfen gefordert

Das Bild einer blühenden Wiese und Nisthilfen für Wildbienen zur Insektenrettung haben sich eingeprägt. Auch wenn dies ein erster guter Schritt ist, bedeutet es viel mehr, die Biodiversität zu fördern. „Hier muss genau betrachtet werden, was schon da ist und welche Lebensräume sich entwickeln können. Manchmal hilft es, Pflanzen und Tieren am meisten weniger zu tun, als aufwendige Maßnahmen umzusetzen. Lösungsansätze sollen stets praxisnah, einfach und umsetzungsorientiert sein. „So kann die Beratung im Einzelfall manchmal auch in einer Ermutigung bestehen, nichts zu tun und den Rasenmäher einfach einmal stehen zu lassen“, sagt Lina Jaeger, die gemeinsam mit Rüdiger Kape das Projekt betreut. Aber es sollte nicht nur der Blick auf die Wiesen gelegt werden, auch heimische Bäume, Sträucher, und Hecken sind wichtige Lebensraumbestandteile für Insekten und Kleintiere wie Vögel oder Igel und dürfen deshalb nicht vergessen werden.

Fragen zur Biodiversitätsberatung des Landkreises Mayen-Koblenz beantworten Lina Jaeger, E-Mail: lina.jaeger@kvmyk.de, Tel. (02 61) 108-417 oder Rüdiger Kape, E-Mail: ruediger.kape@kvmyk.de, Tel. (02 61) 108-420.

Pressemitteilung der

Kreisverwaltung Mayen-Koblenz

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Thomas Napp: Die derzeitige Containeranlage war als Übergangslösung gedacht und ist baulich nicht für eine langfristige Nutzung ausgelegt. Ich selbst arbeite in solchen Containern und mit der Zeit tauchen dort massive...
  • H. Schüller: Nein, genau die Frage "wie viel" ist hier die richtige. Denken Sie einmal an die über Jahrhunderte verheerende Dominanz der christlichen Kirche in unserem Land, an Hexenverbrennung, Waffensegung, Judenverfolgung,...
  • Boomerang : Die Frage sollte sein - welche Religion verträgt unsere Stadt.
Wir helfen im Trauerfall
Recht und Steuern
Weihnachtsmarkt Nickenich
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0503#
Anzeige Weihnachtsdorf Andernach
Sonderpreis wie vereinbart
Black im Blick
Empfohlene Artikel

Andernach. Das Team der Stadtbücherei lädt am Samstag, den 13.Dezember 2025 um 16:00 Uhr zu einem skandinavischen Nachmittag für Groß und Klein ein. Lassen Sie sich von unserer Erzählerin Claudia Groß in die Welt der skandinavischen Märchen und Geschichten entführen und auf Weihnachten einstimmen. Musikalisch wird die Veranstaltung von Joachim Jonas mit seiner Harfe begleitet. Anmeldungen für diese...

Weiterlesen

Meckenheim. Gleich zwei Highlights kündigen sich für den Nikolaustag, 6. Dezember, in der Bücherbrücke - Öffentliche Bücherei Meckenheim/Alfter an. Die Bücherei-Mitarbeiterin Sarah Ben Djaafar startet um 10 Uhr mit einer Kamishibai-Lesung für Drei- bis Fünfjährige. Auf die jungen Bücherwürmer, die von ihren Eltern begleitet werden dürfen, wartet „Der kleine Weihnachtsmann“. In der Geschichte entwickelt...

Weiterlesen

Weitere Artikel

Förderverein Mariendom Andernach

Tannenzweige und Misteln zugunsten des Mariendoms

Andernach. Die Adventszeit und Weihnachten stehen vor der Tür, und für die besondere (vor-)weihnachtliche Stimmung zuhause braucht man Tannen- und Mistelzweige. Der Förderverein Mariendom Andernach bietet deshalb in der Adventszeit an jedem Samstag zwischen 9 und 13 Uhr am Funken-Narrenbrunnen in der Bahnhofstraße Zweige, ganz frisch in der Eifel geschnitten, in unterschiedlichster Größe an. „Wir verkaufen unser frisches Tannengrün und die Misteln nicht.

Weiterlesen

Kell. Auf Einladung des Verkehrs- und Verschönerungsverein Kell e.V. hielt Herr Wolfgang Redwanz im Bürgerhaus vor einem großen Publikum seinen Lichtbildvortrag „Vier Perlen Andernachs – Die Stadtteile“. Viele Keller Bürgerinnen und Bürger, aber auch weitere Interessierte hörten gebannt den Ausführungen zu. Auch wenn einige Informationen den Keller Anwesenden bereits bekannt waren, erfuhr man in dem abwechslungsreichen Vortrag viel Neues über die anderen Stadtteile.

Weiterlesen

Dauerauftrag
Wir helfen im Trauerfall
Dauerauftrag
Wir helfen im Trauerfall
Imageanzeige
Baumfällung & Brennholz
Image
Gesucht wird eine ZMF
Stadt Linz
Nikolausmarkt in Oberbreisig
Nikolausmarkt in Oberbreisig
Black im Blick
Zerspanungsmechaniker
Nikolausmarkt in Ehrenbreitstein
Late-Night Shopping 2025
Artikel "Kevin Wambach"
Debbekoche MK