RWE lässt das ehemalige Kernkraftwerk demontieren

Meilenstein im nuklearen Rückbau

Meilenstein im nuklearen Rückbau

Abtransport von Teilen des Hüllgefäßes. Fotos: RWE

Meilenstein im nuklearen Rückbau

Blick in den leeren Dampferzeugerraum.

Meilenstein im nuklearen Rückbau

Nikolaus Valerius (li) und Tom Baldes im ehemaligen Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich. Foto: thorsten schmidtkord

Mülheim-Kärlich. Seit 2004 befindet sich das Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich im Rückbau. RWE Nuclear beauftragte dafür unter anderem 2017 den Industriedienstleister Bilfinger mit der Demontage der beiden je 450 Tonnen schweren Dampferzeuger. Mit deren vollständigem Abbau hat Bilfinger das Projekt im Dezember 2020 erfolgreich abgeschlossen. Damit ist für RWE ein weiterer wichtiger Meilenstein beim Rückbau des ehemaligen Kernkraftwerks erreicht.

Um den Bedingungen im räumlich beengten Kontrollbereich gerecht zu werden, entwickelte die Würzburger Bilfinger Tochter Bilfinger Noell ein Rückbaukonzept, das sowohl den hohen Sicherheitsstandards einer im Rückbau stehenden Anlage als auch dem Gesamtterminplan von RWE entsprach.

„Entscheidend für den Erfolg des Projektes war neben der technologischen Expertise die partnerschaftliche und gute Zusammenarbeit mit Bilfinger“, so Nikolaus Valerius, technischer Geschäftsführer der RWE Nuclear. „Mit der nun abgeschlossenen Zerlegung der Dampferzeuger gehen wir einen weiteren großen Schritt beim sicheren und planmäßigen Rückbau unseres ehemaligen Kernkraftwerkes in Mülheim-Kärlich.“

Die innovative technische Lösung von Bilfinger Noell ersparte RWE kostenintensive Umbaumaßnahmen sowie aufwendige Spezialtransporte zu externen Zerlegebetrieben, erforderte dafür aber eine kontinuierlich gute Abstimmung für praktisch jeden Arbeitsschritt in der Anlage. Die Tätigkeiten erfolgten „In-Situ“, also im Einbauzustand und zeitlich parallel zu weiteren Abbaumaßnahmen. Nach knapp zwei Jahren Baustellentätigkeit schloss der Industriedienstleister die Zerlegung der beiden Dampferzeuger mit einer Höhe von rund 23 Metern und einem Durchmesser von ca. 4 Metern erfolgreich ab.

„Der erfolgreiche und sichere Abschluss des Projektes zeigt: Unser Konzept für den nuklearen Rückbau bewährt sich in der Praxis und ermöglicht unseren Kunden die effiziente Demontage von Großkomponenten ehemaliger Kernkraftwerke“, sagt Tom Blades, Vorstandsvorsitzender von Bilfinger. „Gemeinsam mit unserem Kunden RWE haben wir partnerschaftlich alle Herausforderungen dieser komplexen Aufgabe meistern können.“

Die zerlegten Hüllen der beiden Dampferzeuger, die einen Großteil der Gesamtmasse ausmachen, konnten freigemessen werden und dem konventionellen Wertstoffkreislauf zugeführt werden. Das Innenleben der Dampferzeuger – je 16.000 fingerdicke Rohre – ist als radioaktiver Abfall fachgerecht in zugelassene Container verpackt, die im kommenden Jahr in ein Zwischenlager transportiert werden, bevor sie im Endlager Schacht Konrad endgelagert werden.

RWE Nuclear GmbH