Die kfd Kärlich wurde 100 Jahre alt und blickte in Vergangenheit und Zukunft
Mit 100 ganz schön aktiv
Mülheim-Kärlich. „Es war schon immer mein Wunsch, einmal hier zu stehen und zu Ihnen sprechen zu dürfen“, sagte Hildegard Dötsch, die Teamsprecherin des Vereins, als sie am Ambo der Kärlicher Pfarrkirche St. Mauritius stand und zu Beginn des Gottesdienstes in der gut gefüllten Kirche die Frauen der kfd aus Kärlich und Umgebung und die Gäste begrüßen durfte. Sie habe den Präses Michael Rahm gefragt, ob sie sprechen dürfe. Seine Antwort: „Hildegard, Du darfst.“ Wahrscheinlich hatte sie im Hinterkopf, dass Frauen in der Kirche nicht predigen durften.
Deshalb stand ihre heilige Namenspatronen Hildegard von Bingen immer vor der Kirchentüre und predigte dort.
Aber die Zeit ist weiter gegangen und die Zeiten haben sich geändert, denn was wäre die Kirche ohne die Frauen?
Die Gründung fiel auf einen historischen Tag
Der Beginn dieser Kärlicher Frauengemeinschaft startete am 8. Dezember 1918, dem kirchlichen Feiertag der Unbefleckten Empfängnis Mariens, als Philipp Neises Pfarrer von Kärlich war. Es war ein geschichtsträchtiges Jahr. Der erste Weltkrieg war zu Ende, der letzte preußische Kaiser entmachtet, die Weimarer Republik wurde ausgerufen, das Frauenwahlrecht bekam seine Legitimation und Frauen von Kärlich gründeten einen „Mütterverein“, ursprünglich eine Gebetsgemeinschaft mit religiösem und zeitgemäßem sozialem Engagement. Nach 30 Jahren und einem weiteren Weltkrieg wurde unter Leitung der Arenberger Dominikanerin, Schwester Gisberta, die auch im Mülheimer Kindergarten segensreich wirkte, aus dem „Mütterverein“ eine „St. Elisabeth-Gruppe“, die sich anfangs um Kriegerwitwen kümmerte und die sich später für alle Frauen öffnete. Alle 14 Tage traf man sich im Pfarrsaal. In der Chronik berichtete Barbara Marx: „Schwester Gisberta hat uns in dieser schweren Zeit viel gegeben, uns getröstet und aufgemuntert mit Spiel, Gesang und erbaulichen Vorträgen.“ Aus diesen Treffen nach den schrecklichen Kriegsjahren fassten die Frauen wieder Hoffnung.
Durch Büttenreden und Theaterspielen erkannten die Kärlicher Frauen, dass man mit Humor und Lachen die schwierige, von Sorgen überlagerte Zeit besser überstehen kann. Es war die Geburtsstunde der Theatergruppe, das Herzstück der kfd Kärlich über 60 Jahre hinweg. Hier ist mit Recht anzumerken, dass Kärlich über eine Fundgrube von talentierten Volksschauspielerinnen und –spielern verfügt, wenn man in diesem Zusammenhang auch an die Theatergruppe der Kolpingsfamilie Kärlich denkt. Im Gegensatz zu den Kolping-Theatervorstellungen veranstaltete die kfd Kärlich aber jährlich in der Adventszeit einen Theaternachmittag mit bunten, gut gespielten Einaktern, gespielten Witzen und Kärlicher Episoden, die mit viel Beifall gewürdigt wurden. Schlummernde frauliche Schauspiel-Talente konnten sich vielfältig entfalten und mitwirkende prominente Mannsleute wirkten originell und sehr unterhaltsam. Ein mit 250 Personen gefüllte Kurfürstenhalle war keine Seltenheit.
Zu ihnen gehören beispielhaft die langjährige Vorsitzende Sofie Degen, die Zwillinge Otti Schuth und Sofie Spurzem, Marianne Bengel, Lydia Böhm, Rosel Dötsch, Beate Zils, Margret Dötsch und Gudrun Göbel, die als Vorsitzende aktiv waren und immer noch sind.
Monatlich pilgern die Frauen zur Kapelle auf dem Kärlicher Berg und übernehmen die Pflege und Ausschmückung mit Blumen. Zum Repertoire gehören auch kleine Wanderungen, die Mitgestaltung von Gottesdiensten und anschließenden Frühstückstreffen, Kreuzweg-, Mai- und Rosenkranzandachten, meditative Abendwanderungen an historischen Plätzen, Vorträgen in Wort und Bild und der jährliche Ausflug. Neu ins Leben gerufen wurde der „Club der fröhlichen Nadeln“, der großes Interesse bei strickfreudigen Frauen findet. Durch die Spendenbereitschaft der Frauen konnten viele soziale Einrichtungen in der Gemeinde und über Mülheim-Kärlich hinaus unterstützt werden.
Zeichen setzen in einer krisengeschüttelten Zeit
„Gemeinsam wollen wir mehr bewegen als allein“ – das war der Appell vor allem an jüngere Frauen, sich in einer Gemeinschaft für Suchende und Fragende zu engagieren unabhängig von Herkunft, Hautfarbe und Religion. Im Festgottesdienst dankte Präses für die beispielhaften Aktivitäten der kfd Kärlich und integrierte das gesamte Team in den Rundgang im Gotteshaus ein.
Stadtbürgermeister Uli Klöckner, Vertreter von Pfarrgemeinderat, Verwaltungsrat, Vereinsring und Kolpingsfamilie würdigten die Arbeit der kfd Kärlich und gratulierten. Einen besonderen Gruß schickte die Pastoralreferentin der Pfarreiengemeinschaft, Birgitt Brink, aus ihrem Urlaubsdomizil in Salzburg. Während der Festveranstaltung im Pfarrsaal wurde die kfd-Geschichte durch eine Bilderfolge noch einmal lebendig.
Die aktiven und ehemaligen Verantwortlichen der kfd Kärlich mit ihrem Präses.
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