Allgemeine Berichte | 10.11.2022

Koblenzer Schulen übernehmen Patenschaften für Gedenksteine

Mit Stolpersteinen erinnern

Die Stolpersteine wurden von den Schülern und Lehrkräften, die die Patenschaften innehaben, symbolisch gereinigt und Rosen jeweils niedergelegt.  Fotos: Stadt Koblenz/Egenolf

Koblenz. Im Rahmen der Stolpersteinpatenschaften, die Koblenzer Schulen übernehmen können, hat das Kultur- und Schulverwaltungsamt der Stadt Koblenz am geschichtsträchtigen 9. November zur einer Zusammenkunft in den Historischen Rathaussaal eingeladen.

In diesem Jahr stellten Schüler der St. Franziskus-Schule den Anwesenden die Biografien der Familie Jordan und Erich Simon Spiegel vor, für die im Juli dieses Jahres neue Stolpersteine in der Goldgrube verlegt wurden. Ernst Linde-Heimes berichtete den Schülerinnen und Schülern von seinen Recherchen zu dem KZ-Außenlager in Cochem an der Mosel, über welches er zwei Bücher geschrieben hat. Musikalisch wurde das Programm im Rathaus begleitet von Emilio Lutz, einem Gitarrenschüler der Musikschule Koblenz. Zum Abschluss der Beiträge haben Gäste der Jüdischen Kultusgemeinde Koblenz ein jüdisches Gebet gesprochen. Dann erhielten die Teilnehmenden Eimer, Metall-Politur und Schwämme, um die Stolpersteine symbolisch zu reinigen.

„Wir möchten mit den Stolpersteinpatenschaften zu einer aktiven Gedenkarbeit und lebendiger Erinnerungskultur anregen“, erklärt Dr. Margit Theis-Scholz, Dezernentin für Bildung und Kultur der Stadt Koblenz. „Dass so viele Schulen an dem Projekt teilnehmen, verdeutlicht die Relevanz der Thematik schon im Kindes- und Jugendalter. Von klein auf werden so auch demokratische Werte vermittelt, die für das gesellschaftliche Miteinander in einer von Vielfalt geprägten Welt so wichtig sind.“

Derzeit übernehmen 20 Schulen, darunter alle Schulformen, Patenschaften für Stolpersteine, die in der Nähe der Schulgebäude in den Boden eingelassen sind. Mit den Pflastersteinen aus Messing wird an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert, dort wo die Menschen früher einmal gelebt haben. Auf den Stolpersteinen finden sich die Namen und Lebensdaten der Personen, die mehrheitlich deportiert und ermordet wurden. Durch die Auseinandersetzung mit den Einzelschicksalen werden die Lebensgeschichten für Kinder und Jugendliche greifbar. Recherchen zu den Opferbiografien sind in Kooperation mit der Christlich-Jüdischen Gesellschaft für Brüderlichkeit e.V., dem Förderverein Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Koblenz e.V., der Jüdischen Kultusgemeinde und dem Stadtarchiv möglich, die zu vielen Personen bereits sehr umfangreiche Informationen vorliegen und auch veröffentlicht haben. In diesem Jahr, dem Europäischen Jahr der Jugend, erinnert eine Aktion auf der Facebook-Seite der Partnerschaft für Demokratie Koblenz außerdem insbesondere an jüdische Kinder und Jugendliche, die in Koblenz geboren und mehrheitlich von hier aus deportiert wurden.

Pressemitteilung der

Stadt Koblenz

Gemeinsam mit Schülern der St. Franziskus Schule aus Koblenz stellte Lehrer Michael Kranz (links) die Schicksale der jüdischen Familie Jordan und von Erich Simon Spiegel vor, die während des Zweiten Weltkrieges ermordet wurden und für die in diesem Jahr in der Goldgrube Stolpersteine verlegt.

Gemeinsam mit Schülern der St. Franziskus Schule aus Koblenz stellte Lehrer Michael Kranz (links) die Schicksale der jüdischen Familie Jordan und von Erich Simon Spiegel vor, die während des Zweiten Weltkrieges ermordet wurden und für die in diesem Jahr in der Goldgrube Stolpersteine verlegt.

Die Stolpersteine wurden von den Schülern und Lehrkräften, die die Patenschaften innehaben, symbolisch gereinigt und Rosen jeweils niedergelegt. Fotos: Stadt Koblenz/Egenolf

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