Modellflug Club Rheinbach-Swisttal e.V.

Modellpiloten besuchten Nörvenich

Modellpiloten besuchten Nörvenich

Die Besuchergruppe vor einem „Eurofighter“.Foto: privat

Rheinbach. Mitglieder des Modellflug Club Rheinbach-Swisttal besuchten vor Kurzem das Taktische Luftwaffengeschwader 31 „Boelcke“ in Nörvenich. Natürlich war das Interesse der Modellpiloten, einmal hinter die Kulissen der Luftwaffe und den richtigen Piloten über die Schulter zu schauen, groß. Nach dem Empfang durch den Presseunteroffizier an der Hauptwache des Fliegerhorstes und der Kontrolle, dass auch nur die „richtigen“ Personen in den Sicherheitsbereich des Flugplatzes kommen, wurden die Gäste im „Air Tac Casino“ offiziell begrüßt und in die Geschichte des Geschwaders sowie den Fliegerhorst Nörvenich eingewiesen.

Traditionsgeschwader „Boelcke“

Bei dem Geschwader in Nörvenich handelt es sich um einen Traditionsverband der Bundeswehr. Dem Luftwaffenverband wurde bereits 1961 der Ehrenname „Boelcke“ in Erinnerung an den bekannten Jagdflieger des 1. Weltkrieges, Oswald Boelcke, verliehen.

Diese Historie spiegelt sich auch an Merkmalen, wie dem Ärmelband an der blauen Luftwaffenuniform und dem Geschwaderwappen, wider, das man angefangen von dem Namensschildern der Flugzeugbesatzungen (engl. patch) bis hin zu den Flugzeugen überall findet. Viele berühmte Flugzeuge waren in Nörvenich stationiert, die F-84F, der Starfighter danach der Tornado und heute der Eurofighter, der eigentlich den weniger bekannten Namen „Typhoon“ trägt.

Ganz nah dran

Nach dieser Einleitung waren dann auch alle gespannt, den Flugbetrieb aus der Nähe zu erleben. So ging es nach dem Vortrag mit einem Bus der Bundeswehr in Richtung Flugfeld. In sogenannten „TenPacks“, zehn neben einander stehenden, überdachten Boxen für Luftfahrzeuge, wurden gerade einige Eurofighter zum Start vorbereitet. In einem dieser Boxen durften dann die Gäste die Flugvorbereitungen aus nächster Nähe besichtigen. Der Presseunteroffizier erklärte das Geschehen rund ums Flugzeug und beantwortete natürlich, die interessierten „Fachfragen“ des ein oder anderen Modellpiloten.

Last Chance

Inzwischen waren die Startvorbereitungen der anderen Eurofighter abgeschlossen. Diese verließen ihre Boxen und rollten keine 30 Meter an den Gästen vorbei in Richtung Startbahn. An der „Last Chance“, einer Position, an der alle Flugzeuge vor dem Start noch einen letzten Check durchlaufen, hielten die Maschinen noch einmal an.

Ein Flugzeugtechniker am Boden kontrolliert noch einmal, dass keine sichtbaren Beschädigungen vorliegen und somit die Flugsicherheit des Luftfahrzeugs gegeben ist. Stellt er eine Unregelmäßigkeit fest, so informiert er den Piloten darüber, der als Flugzeugführer die Verantwortung trägt. Aber jeder Pilot ist gut beraten, dem Urteil des Technikers unbedingt Glauben zu schenken und lieber wieder in die Box zurückzurollen.

Nach relativ kurzer Beschleunigung sind sechs Eurofighter gleich wie überdimensionale Modellflugzeuge in den Himmel abgehoben. Auch zwei Maschinen des Typs „Tornado“, die vom Geschwader auf dem Fliegerhorst in Büchel zu Gast waren, traten unter donnerndem Getöse ihren Übungsflug an.

Erlebnis der besonderen Art

Sowohl an den Boxen wie auch in 300 Meter Entfernung war es ein ganz beeindruckendes Erlebnis, das Tosen der Triebwerke nicht nur zu hören, sondern vielmehr im Bauch zu spüren.

Ganz besonders war dieses bei den Tornados der Fall, die mit gezündetem Nachbrenner gestartet sind. Im direkten Vergleich dazu waren die Eurofighter „leise Vögel“. Zu den spürbaren Empfindungen kam dann noch der Geruch des Abgasstrahls der Düsentriebwerke hinzu, ein eigenartiger aber nicht unangenehmer Geruch, der von der Verbrennung des Kerosins herrührt. Die begeisterten Modellpiloten hätten gerne das Treiben auf dem Flugfeld noch länger verfolgt. Es gab jedoch noch einen weiteren Punkt im Programm und so ging es per Bus weiter zur Militärhistorischen Sammlung. Hier konnten die Gäste einige Exponate aus der ereignisreichen Geschichte des Geschwaders begutachten. Ein Gruppenfoto vor einem ausgestellten Tornado mit einer Jubiläumslackierung bildete den Schlusspunkt des Programms.