Viele Frauen der Region fertigen Mundbedeckungen an
Nach dem „Hilferuf“ ratterten die Nähmaschinen
Eine riesige Welle der Solidarität
Region. Es ist nun einmal Fakt: Behelfsmasken, hauptsächlich für Ärzte und Pflegepersonal, fehlen in diesen Corona-Zeiten an allen Ecken und Enden. Doch gerade sie müssen geschützt werden, damit diese „Stillen Helden“ weiterhin für uns alle da sein können - ob in Krankenhäusern, Arztpraxen oder im Pflegedienst.
Wir möchten hier allerdings nicht auf das Medizinische, sondern auf die überaus große Hilfsbereitschaft eingehen:. So übergab der in Kell beheimatete Oberarzt der Chirurgie im Mayener Krankenhaus, Dr. Günter Treppmann, am 29. März die erste Ladung der 116 von fleißigen Damen der Keller Nähgruppe gefertigte Mundbedeckungen an die Notaufnahme von St. Elisabeth. „Es ist unwahrscheinlich und ich bin unheimlich stolz auf diese selbstlose Leistung der Näherinnen aus meinem Ort. Wenn man sie fragt, ist Hilfe da, einfach nur Hochachtung“, so der Mediziner zu „Blick aktuell“.
Es ist die Zeit, in der Krankenhausdirektoren Brandbriefe an die Politik senden: „Kein Geld und keine Schutzausrüstung - und das mitten in der Krise“. Dies ist auch der Zeitpunkt als der Ettringer Rettungssanitäter Heinz Werner Kleine-Natrop seinen Bittbrief an alle Freunde richtet: „Hallo meine Freundinnen und Freunde, die mir immer helfen, wenn wir gemeinsam etwas Gutes tun wollen. Wie ihr alle wisst, haben wir riesige Probleme, Masken zu bekommen, die uns als erstes ausgehen. Bitte helft uns: Wer kann nähen?“ Natrop fügte sogar eine Anleitung bei. Dr. Treppmann hatte ihm signalisiert: „Du hast einen großen Freundeskreis, was ich in Kell schaffe, das schaffst Du auch in Ettringen“. Kleine-Natrop zu unserer Zeitung: „Ich gehe bestimmt nicht betteln, aber wenn unsere Krankenhäuser kollabieren, haben wir schnell italienische Verhältnisse“. Und der Rettungsprofi hat wahrlich nicht umsonst gebeten. Von überall her, nicht nur aus Ettringen, Kell, Mayen, Alzheim oder Kottenheim, nein aus Orten in der ganzen Region kamen Zusagen. Und so ratterten viele Nähmaschinen für den guten Zweck.
„Ich habe noch genügend Stoff, hat jemand noch Durchziehgummi?“, „Ich hätte da noch gestreiftes Dessin, wer möchte davon?“, „Bei uns ist noch genügend vorhanden, wir könnten weißes Garn gebrauchen“, „Die Masken müssen nicht immer weiß sein, mach du die weißen, ich fertige lieber die bunten“... So und ähnlich liefen die WhatsApp-Nachrichten untereinander. Ein Wahnsinn, diese Welle der Hilfsbereitschaft, bei der man hautnah merkte: „Gemeinsamkeit macht stark“. Auch der Mayener Mediziner, Helmut Sondermann, und seine Ehefrau Barbara haben Hilfe aufgetan. In ihrem Wohnort Alzheim und Bekanntenkreis sind ebenfalls Damen zwecks Masken an ihren Nähmaschinen aktiv. Und so haben die Sondermanns Lara Bastian, Diana Schwarzer, Helga Schäfer, Doris Mohr, Uli Grütz, Sarah Sondermann, Doris Kreusch und Ute Nothacke für das hehre Anliegen „Schneidern von Behelfsmasken“ begeistern können. Bei den fleißigen Frauen sind die Näharbeiten voll im Gange. „Wir brauchten selber schon des öfteren Hilfe, also sind wir auch für Andere hilfreich da“, so Barbara Sondermann, die froh wäre, wenn es noch weitere edle Spender von Linnon- oder Baumwoll-Bettüchern geben würde, weil das Material so langsam knapp würde. Wer möchte, kann sie unter 0171 7431717 gerne kontaktieren. Fast ein halbes Tausend Exemplare an Masken hat die Kottenheimerin Roswitha Rausch bisher gefertigt. Und dies in permanenter Tag- und Nachtarbeit. Alle um Pfleger und den Guten Zweck im medizinischen Bereich zu unterstützen. Allen die im Stillen für die Allgemeinheit da sind, sagen wir: „Ihr gehört auch zu den wahren „stillen Helden“ in dieser schlimmen Zeit.
BS
Herr Bäker - neueste Erkenntnisse haben in Bezug auf Schutzmasken wie auch auf andere Bereiche Hochkonjunktur, der man nicht alles glauben sollte.
Ich finde, dass jeder das tun sollte, was er für richtig hält und demzufolge selbstgefertigte Masken anfertigen/tragen sollte, wenn es denn beruhigt.
Es liegt mir fern, den Bemühungen, dieser Krise etwas Gutes abzugewinnen u.etwas persönlich dagegen zu tun,negativ gegenüberzutreten.
Herr Müller: die einfachen Masken haben nach neuesten Erkenntnissen sowohl einen nennenswerten Schutz der Mitmenschen als auch einen kleinen, aber ebenso wichtigen Eigenschutz. In sofern in der Pflege und Betreuung ein wertvoller Schutz für alle. So bleiben die medizinischen Masken für die Personen, die in den Infektiösen Bereichen tätig sind.
Bei all der sicherlich gutgemeinten Hilfsbereitschaft sollte man nicht vergessen, dass diese vermeintlichen "Mundschutzmasken" KEINEN Schutz vor einer Infizierung darstellen, weil maßgebliche Inhalte wie z.B. FILTER oder angepaßte, schlußdichte Formgebung fehlen.
Das alles unter stille Helden zu vermerken, entspricht nicht den Tatsachen u.halte es für übertrieben.
Diejenigen, die wirklich für uns da sind, Ärzte, Pflegepersonal in Krankenhäusern/Alten- u.Pflegeheimen, caricative Einrichtungen etc.,das sind die denjenigen, die unsere Hochachtung und unseren Respekt verdienen.
Wir neigen dazu, uns in Krisenzeiten etwas anzueignen, was uns ohne groß nachzudenken nicht zusteht, ohne darüber nachzudenken, ob es sinnvoll ist oder nicht.