Allgemeine Berichte | 07.12.2020

Interessante Menschen der Verbandsgemeinde im BLICK:

„Nach einem Tief kommt immer auch ein Hoch“

Jutta Kremer aus Mülheim-Kärlich beantwortet sieben Fragen im Interview mit BLICK-Reporterin Katja Gaebelein

Jutta Kremer ist nicht nur in Mülheim-Kärlich,sondern auch über die Grenzen ihrer Heimatstadthinaus als „singende Wirtin“ bekannt. Fotos: KH

Mülheim-Kärlich. Sie ist als „singende Wirtin“ bekannt und darf in der Regel keine Bühne verlassen, ohne ihr „Seemann-Lied“ als Zugabe zu präsentieren: Jutta Kremer. Doch nicht nur gesanglich, sondern auch als Trainerin ist die Mülheim-Kärlicherin im Karneval unterwegs. Die „Mini-Möhnchen“ liegen ihr besonders am Herzen. Doch nicht nur vereinsmäßig setzt sich Jutta Kremer für die jüngsten der Gesellschaft ein: Privat hat sie in den vergangenen Jahren gemeinsam mit vielen Unterstützern einen kleinen Weihnachtsmarkt organisiert, getreu dem Motto „von Kindern für Kinder“. Blick sprach mit der sympathischen Mülheim-Kärlicherin über ihre Anfänge im Karneval, ihr ehrenamtliches Engagement und die legendären Hähnchen, die in ihrer Familiengeschichte ebenfalls eine Rolle spielten.

Im Jahr 2012 hast Du gemeinsam mit Deinem Mann und vielen fleißigen Helferinnen und Helfern einen kleinen Weihnachtsmarkt auf Eurem privaten Anwesen organisiert. Wie ist die Idee dazu entstanden?

Die Idee hatte ich im Frühjahr 2012. Ich dachte mir, man muss notleidenden Kinder helfen, egal wie. Spontan kam mir die Idee, einen Weihnachtsmarkt „von Kindern für Kinder“ zu organisieren, die in Not oder krank sind. Ich fragte Freundinnen und Freunde im Bekanntenkreis, die sofort ihre Hilfe und Unterstützung angeboten haben. Natürlich durften die Mini Möhnchen nicht fehlen, denn schließlich war das Motto „Kinder für Kinder. Sie halfen, wo sie konnten. Sie bastelten und haben Plätzchen gebacken. Und so konnten wir 2012 den ersten Weihnachtsmarkt für Kinder eröffnen. Es war toll: Viele Menschen kamen und haben gespendet. Der Rheinerlös von 5.000 Euro ging damals an das Hospiz in Koblenz für die kranken Kinder. Dies war mir eine Herzenssache. Im nächsten Jahr 2013 waren es sogar 7.000 Euro, die wir erzielen konnten. Die Menschen hatten sichtbare Freude: Die Musik, der Nikolaus und die Weihnachtsbäckerei kamen bestens an. Nach dem Jahr 2014 hatte die Stadt Mülheim-Kärlich wieder selbst einen Weihnachtsmarkt, worüber ich mich sehr gefreut habe. Auch konnten viele meiner Helferinnen und Helfer altersbedingt nicht mehr tätig sein. Trotzdem spende ich noch regelmäßig für den guten Zweck zur Weihnachtszeit. Das mache ich auch heute noch.

Du gehst gerne auf Weihnachtsmärkte und magst das dortige Ambiente, stimmt´s?

Sehr gerne. Aber in diesem Jahr fallen die Weihnachtsmärkte bekanntlich corona-bedingt. Das tut mir vor allem für die Kinder leid. Es ist doch toll, wenn die Kleinen mit ihren Eltern über einen Weihnachtsmarkt schlendern, ein bisschen Karussell fahren können und dort ein paar schöne Stunden verbringen.

In diesem Jahr hatte ich daher die Idee, zumindest in meinem Hof eine kleine weihnachtliche Landschaft aufzubauen. Dort habe ich zwei große Krippen und einen riesengroßen Schneemann aufgebaut. Die Nachbarn und Freunde kommen gerne, sich das anzuschauen. Nicht nur Kinder, sondern auch ältere Menschen. Neulich war eine ältere Dame im Rollstuhl mit ihrer Enkelin hier. Wir haben zusammen ein Lied gesungen – natürlich mit Abstand. Mir sind da fast die Tränen gelaufen und ich habe mir gedacht: Alles richtig gemacht, in dieser schweren Zeit.

Du bist im Karneval als „singende Wirtin“ bekannt. Wie bist Du eigentlich zum Gesang beziehungsweise zum Karenval gekommen?

Als kleines Mädchen habe ich im Alter von fünf Jahren zum ersten Mal im Karneval mitgemacht, als Funkemariechen. Ich habe schon immer gern gesungen und schon immer gerne getanzt. Als ich 16 Jahre alt war, habe ich bei Eberhard Hahn und Peter Schmorleiz in der Agentur mitgemacht. Wir sind beispielsweise als Cindy und Bert aufgetreten. Es war eine schöne Zeit. Karneval war schon damals meine größte Leidenschaft.

Dein „Seemann-Lied“ ist fast schon legendär. Welche Musik hörst Du eigentlich privat gerne?

Der Seemann, ja das ist mein Lieblingslied. Mein Papa Peter hat es früher immer mit mir gesungen. Er war Kölner und sein Herz hat natürlich am Karneval gehangen, wie die Kölner halt ebenso sind. Privat höre ich am liebsten AC/DC. Das ist meine absolute Lieblingsband. Und wenn ich mit meinen Freundinnen unterwegs bin, höre ich natürlich auch gerne aktuelle Musik.

Gibt es besondere Augenblicke und Erlebnisse mit den „Mini-Möhnchen“, an die Du Dich besonders gerne erinnerst?

Ja, die Mini Möhnchen, auf die bin ich besonders stolz. In der Gruppe waren schon so viele Kinder aktiv, es ist ein toller Einstieg in den Karneval. Wenn die Mitglieder dann so groß sind, dass sie in andere Gruppe wechseln oder aus sonstigen Gründen aufhören, wie zum Beispiel aufgrund eines Umzuges, dann tut mir das immer sehr leid. Es ist auch toll, wenn ich ältere Kinder und Jugendliche im Dorf sehe und diese dann zu mir kommen, ein paar nette Worte wechseln oder mich sogar umarmen, auch wenn letzteres corona-bedingt jetzt nicht mehr geht. Klar, dass man sich über solche Gesten besonders freut. In diesem Jahr engagiere ich mich bereits elf Jahre bei den Mini Möhnchen.

Du bist ein lebenslustiger und stets froh gelaunter Mensch. Was nur wenige Menschen wissen: Du hast auch eine ernste Seite. Vor vielen Jahren hast Du den Krebs besiegt. Was hast Du aus dieser Zeit gelernt und was empfiehlst Du heute Betroffenen?

Denk´ immer positiv: Nach einem Tief kommt immer auch ein Hoch. Man sollte auch viel an die frische Luft gehen, das tut dem Körper so gut. Ein Spaziergang durch unsere schöne Heimat gibt mir immer Kraft, wenn ich mal krank bin. Ich kann das nur empfehlen.

Viele Mitbürger erinnern sich an die legendären Hähnchen, wenn sie an die Gaststätte „Zum Hoorweiher“ denken. Was hat es damit auf sich?

Meine Schwiegereltern haben 1962 die Gaststätte „Zur Hoorweiher“ gebaut. Im Jahre 1965 haben sie mit dem Hähnchenverkauf angefangen. Das war damals eine besondere Attraktion: Von überall her kamen die Leute, frische halbe Hähnchen abzuholen. Das war ein Riesen-Erfolg. Einige Jahre später gab in unserer Region auch die bekannten Imbiss-Ketten, da wurde es dann etwas ruhiger. Aber noch heute sprechen meinen Mann und mich viele auf die Besonderheit von damals an.

Vielen Dank für das Interview.

-KH-

„Nach einem Tief kommt immer auch ein Hoch“
Gemeinsam mit ihrem Manngestaltete Jutta Kremer eine weihnachtliche Landschaft.

Gemeinsam mit ihrem Mann gestaltete Jutta Kremer eine weihnachtliche Landschaft.

Jutta Kremer ist nicht nur in Mülheim-Kärlich, sondern auch über die Grenzen ihrer Heimatstadt hinaus als „singende Wirtin“ bekannt. Fotos: KH

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