Exkursion mit Unterer Wasserbehörde des Landkreises Neuwied und Naturschützer Friedhelm Kurz
Naturschutzjugend Rengsdorf erforscht den Saynbach

Kreis Neuwied. Wo andere einfach nur Wasser sehen, entdecken Kinder kleine Wunder der Natur: Unter Steinen, zwischen Wasserpflanzen und im klaren Bachbett des Saynbachs wimmelt es von Leben. Ausgerüstet mit Gummistiefeln, Pinseln und Becherlupen machten sich kürzlich die jungen Naturforscher der Naturschutzjugend (NAJU) Rengsdorf gemeinsam mit der unteren Wasserbehörde der Kreisverwaltung Neuwied und dem erfahrenen Naturschützer Friedhelm Kurz auf Spurensuche am heimischen Gewässer.
„Weiterbildung macht dann erst richtig Spaß, wenn sie mit einem Erlebnisfaktor verknüpft wird. Unsere Kulturlandschaft bietet jede Menge Möglichkeiten, unmittelbar von ihr lernen zu können“, wurde diese Form der Wissensvermittlung auch von Landrat Achim Hallerbach begrüßt.
Initiiert wurde die Exkursion auf Anfrage der NAJU Rengsdorf, die sich mit dem Wunsch nach einer praktischen Umweltbildung direkt an die Kreisverwaltung gewandt hatte. Dort stieß das Anliegen auf offene Ohren: „Umwelt- und Gewässerschutz gehören zu unseren zentralen Aufgaben und sie gewinnen in Zeiten des Klimawandels weiter an Bedeutung“, betonte der zuständige Dezernent und erste Kreisbeigeordnete Philipp Rasbach, von dem die Teilnehmer persönlich in Isenburg begrüßt worden waren.
Als fachlicher Begleiter konnte Friedhelm Kurz gewonnen werden. Er ist ein „Urgestein“ des regionalen Naturschutzes und Mitbegründer der Arbeitsgemeinschaft Saynbach. Seit Jahrzehnten begeistert er Kinder und Erwachsene mit seinem umfangreichen Wissen und seiner lebendigen Art, Natur erlebbar zu machen.
Nach einer kurzen Einführung stellte Friedhelm Kurz die Tierwelt des Saynbachs vor, die von Lachs und Aal über Gelbbauchunke und Feuersalamander bis hin zum scheuen Eisvogel reicht. Präparate und spannende Anekdoten machten die Tiere und ihre Lebensräume für die Kinder greifbar und verständlich.
Doch die Theorie war nur der Anfang: Mit großem Eifer ging es danach ins Wasser, wo die Kinder mit Sieben, Pinseln und Becherlupen auf die Suche nach Wasserinsekten und Kleinstlebewesen gingen. Gefunden wurden unter anderem Eintagsfliegenlarven, Bachflohkrebse und Strudelwürmer – allesamt wichtige Bioindikatoren für die Wasserqualität. Die Funde wurden gemeinsam begutachtet, bestimmt und im Anschluss natürlich wieder schonend ins Bachbett zurückgesetzt.
„Solche Exkursionen zeigen, wie wichtig praktischer Naturschutz und Umweltbildung für Kinder sind. Wer früh ein Gefühl für Natur und Lebensräume entwickelt, wird sie auch später schützen wollen“, fasste Phillip Rasbach das Anliegen der Exkursion zusammen. Zum Dank für sein langjähriges Engagement überreichte er Friedhelm Kurz ein kleines Präsent im Namen des Landkreises.
Mit der Aktion setzen die Kreisverwaltung Neuwied und die NAJU Rengsdorf ein starkes Zeichen für aktiven Naturschutz, ehrenamtliches Engagement und die Bedeutung heimatnaher Umweltbildung.