Neulich an der Autobahnraststätte
von Gregor Schürer
Neulich war ich auf der Autobahn unterwegs. Am Nachmittag, ich habe noch ein gutes Stück Weg vor mir, fahre ich eine Raststätte an. Dort betrete ich die Filiale eines amerikanischen Schnellrestaurants, um einen Kaffee zu trinken, den man dort noch für kleineres Geld bekommt.
Ich umkurve die Terminals, an denen man selbst bestellt und stelle mich an den Tresen, wo eine riesige, silbern glänzende Siebträgermaschine steht. Nach kurzer Wartezeit kommt eine Mitarbeiterin und fragt nach meinen Wünschen: „Zwei kleine Cappuccino in der Porzellantasse“ bestelle ich.
Ich trinke meinen Kaffee grundsätzlich nur aus Tassen. Wegwerfbecker aus welchem Material auch immer meide ich wie der Teufel das Weihwasser. Nicht nur der Umwelt wegen, auch weil er mir daraus nicht schmeckt.
„Tassen kann ich Ihnen leider nicht geben, die Spülmaschine ist kaputt“ lautet die Antwort der Servicedame. Ich schaue zur Maschine rüber, auf ihr stapeln sich geschätzt 30 Tassen in den Größen klein, mittel und groß.
Warum, so frage ich mich und jetzt sie, liebe LeserInnen, kommt man nicht auf die nahe liegende Idee, zunächst diesen Vorrat aufzubrauchen und dann auf Pappbecher umzusteigen.
Und weshalb, um das noch zu toppen, ist es nicht möglich, die Tassen nach Gebrauch einfach von Hand zu spülen?
Statt mich auf eine vermutlich fruchtlose Diskussion einzulassen, sage ich zu der verdutzten Kaffee-Fee: „Dann möchte ich nichts“, drehe mich um und gehe.
Schade um den entgangenen Kaffee. Und schade um den entgangenen Kunden.