Einstimmiger Ratsbeschluss: Stadt richtet eigenen Frauennotruf ein – Kooperation mit erfahrenem Verein
Neuwied übernimmt Verantwortung gegen Gewalt
Neuwied. Der Stadtrat hat einstimmig den Weg für den Aufbau eines Frauennotrufs in Neuwied freigemacht. Künftig erhalten von sexualisierter Gewalt betroffene Frauen und Mädchen ein professionelles, wohnortnahes Beratungs- und Unterstützungsangebot. Grundlage ist eine Kooperations- und Leistungsvereinbarung mit dem Verein „Frauen gegen Gewalt“, der über langjährige Erfahrung in der Fachberatung verfügt.
„Mit diesem Beschluss setzen wir ein starkes Signal: Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt geworden sind, brauchen schnelle, fachliche Hilfe – und diese soll es künftig direkt in Neuwied geben“, betont Bürgermeister Peter Jung. „Wir schaffen damit eine dauerhafte Anlaufstelle, die nicht nur Unterstützung im Akutfall bietet, sondern auch mit Präventions- und Aufklärungsarbeit einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Gewalt leistet.“
Jung hob in der Ratsdebatte die Bedeutung des neuen Angebots hervor: „Das Thema betrifft unmittelbar das Leben von Frauen und Mädchen in unserer Stadt. Mit dem neuen Frauennotruf schaffen wir gemeinsam mit dem Kreis und dem Verein ,Frauen gegen Gewalt‘ ein sehr wichtiges Angebot. Diese Investition ist kein Luxus, sondern dringend notwendig.“ Zugleich bedankte er sich beim Frauennotruf Koblenz, der in den vergangenen 30 Jahren betroffenen Frauen aus Neuwied mitbetreut, beraten und begleitet hatte.
Jung unterstrich, dass die Einrichtung des eigenen Notrufs mehr sei als eine reine Finanzentscheidung: „Jeder Euro, den wir in Prävention investieren, erspart ganz viel Leid. Die Stadt übernimmt Verantwortung und stellt sich klar gegen Gewalt.“
Die Stadt beteiligt sich mit einem jährlichen Festbetrag von 25.000 Euro an den Kosten. Gemeinsam mit dem Landkreis Neuwied, der ebenfalls 25.000 Euro pro Jahr trägt, wird die Finanzierung sichergestellt. Zusätzlich unterstützt das Land Rheinland-Pfalz den Aufbau des Frauennotrufs mit einem jährlichen Zuschuss von 100.000 Euro, vor allem für die Personalkosten.
Der Frauennotruf Neuwied soll bereits in Kürze seine Arbeit aufnehmen. Eine geeignete Immobilie wurde im Stadtgebiet angemietet und wird derzeit für die Beratungsarbeit vorbereitet. Geplant sind eine feste Anlaufstelle sowie Beratungsangebote im gesamten Kreisgebiet.
Zu den Leistungen zählen kostenfreie und vertrauliche Beratung, Krisenintervention und – falls notwendig – Prozessbegleitung. Darüber hinaus leistet der Frauennotruf wichtige Präventions- und Öffentlichkeitsarbeit.
Eine erste Evaluierung der Arbeit ist für 2026 vorgesehen. Danach wird über die weitere finanzielle Ausgestaltung entschieden.
Notruf Fachberatung, Augustastraße 39, 56564 Neuwied, Tel. 02631/9478906, neuwied@notruf-westerburg.de, Onlineberatung: www.notruf-westerburg.de/onlineberatung.
Pressemitteilung
Stadtverwaltung Neuwied