Weltweite Aktion unter dem Motto „Rise for Empathy“ für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und Mädchen und für Gleichstellung
„One Billion Rising“ Tanzflashmob am Löhrrondell in Koblenz

Koblenz. „One Billion Rising“ - eine fröhlich bunte und lebendige Veranstaltung für einen zutiefst traurigen und ernsten Anlass. Unter dem Motto „Rise for Empathy“ fand auch jetzt wieder ein Tanzflashmob am Löhrrondell statt. Der Tanz zu dem Lied „Break the Chain“ soll die Selbstbestimmung der Frau über ihren Körper symbolisieren, richtet sich gegen Gewalt und setzt ein Zeichen für Ermutigung.
Weltweit beteiligen sich seit 2012 an diesem Tag in über 200 Ländern viele Menschen um auf die Problematik der Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam zu machen. Der Name „One Billion Rising“ bezieht sich auf die Schätzung, dass weltweit etwa eine Milliarde Frauen und Mädchen im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt werden. Um hierauf aufmerksam zu machen gingen auch in Koblenz wieder viele Frauen und Männer friedlich aber laut auf die Straße.
Am Löhrrondell sorgte die Percussiongruppe Piri-Piri zuerst dafür, dass die Stimmung bei den kalten Temperaturen etwas aufgewärmt und locker wurde. Danach wurde zu dem Lied „Break the Chain“ ausgelassen getanzt. Alle Teilnehmer*innen waren durch ein pinkfarbenes Band am Handgelenk solidarisch gekennzeichnet.
Um den Ernst der Lage bewusst zu machen, begrüßte zuerst Regina Bies von der Interventionsstelle gegen Gewalt im Namen des Aktionsbündnisses alle Teilnehmer*innen. Anschließend kam Emma Bechtoldt dazu und schilderte deutlich in ihrem Statement die Problematik, dass fast jede dritte Frau in ihrem Leben psychische, physische oder sexualisierte Gewalt erfahren muss. Laut und deutlich machte sie klar, dass Frauen sich gegen dieses weltweite Thema wehren. „Ich habe es satt…“ begann sie die traurige Auflistung der Punkte hierzu.
Anschließend setzte sich der Demo Zug durch die Koblenzer Innenstadt in Bewegung bis zum Zentralplatz, wo die Abschlusskundgebung stattfand. Hier erklärte Conny Zech vom Frauennotruf Koblenz nochmals die Problematik und das Ziel der Aktionen für ein friedliches und gleichberechtigtes Miteinander von Frau und Mann.
Die Außenveranstaltung endete hier und es wurde zur Ausstellungseröffnung in die Altstadt, Kornpfortstraße 15 geladen. In dem ehemaligen Gebäude der Stadtbibliothek und dem heutigen Sitz der Hochschule für Gesellschaftsgestaltung wurde dann die Ausstellung „Was ich anhatte“ eröffnet. Die sehr gefühlvoll eingeleitete Ausstellungseröffnung wurde durch die Musik von Greta Klos sehr bereichert. Nach der Begrüßung durch Jana Bocklet, zuständig für Events und gesellschaftlichen Dialog im Haus der Hochschule, erklärte Alice Mari Westphal, Speakerin, Autorin und Aktivistin, den Sinn und das Ziel der im Lichthof ausgestellten Exponate. Sie selbst, als betroffene Frau welche Opfer einer Vergewaltigung wurde, schilderte welche Schmerzen und bleibenden Ängste eine Gewalttat hervorruft. Oft wird dies viel zu spät und meist zufällig erkannt.
Die Ausstellung zeigt Kleidungsstücke von Frauen, welche diese im Moment der an Ihnen ausgeübten Gewalt getragen haben und ist noch bis zum 28. Februar für Besucher geöffnet. Begleitende Führungen für Gruppen sind buchbar. Alle Aktionen von „One Billion Rising-Rise for Empathy“ sollen allen Mädchen und Frauen Mut machen, sich zu melden um ihre Würde wieder zurück zu bekommen.

Rednerinnen zu One Billion Rising: Emma Bechtoldt (li.) und Regina Bies.

Demozug durch die Koblenzer Innenstadt.

Alice Mari Westphal (li.) und Regina Bies in beeindruckender Ausstellung „Was ich anhatte“.
Vielen Dank für den wertschätzenden Artikel.