Besprechen die weitere Planung des JUHBE (v.l.): Architekt Michael Hartinger, Martin Schell (AöR) und Ingo Carnott von der Johanniter Fluthilfe.  Foto: Martin Flöhr / Johanniter Mittelrhein

Am 18.04.2023

Allgemeine Berichte

Johanniter Leuchtturmprojekt „JUHBE“:

Ort der Begegnung mit Angeboten für Jung und Alt

Die Johanniter haben den Wiederaufbau des ehemaligen Sportlerheims Dernau übernommen. Es wird zu einem Ort der Begegnung, Bildung und Betreuung um- und ausgebaut, mit Kinder- und Jugendtreff sowie Gruppen- und Gemeinschaftsräumen für Jung und Alt. Die Eröffnung ist für Pfingsten 2023 geplant.

Koblenz/Dernau. Orte der Begegnung sind rar im Ahrtal. Nicht nur Schulen und Kitas sind von der verheerenden Flut im Juli 2021 zerstört worden, sondern auch zahlreiche Sport-, Spiel- und Freizeitstätten, Vereins- und Gemeinschaftshäuser. Vor allem Familien, Kinder und Jugendliche, aber auch ältere Menschen haben seither kaum mehr Orte, an denen sie gemeinsam freie Zeit verbringen und sich austauschen können. Doch gerade diese Orte sind wichtig, um das Erlebte dauerhaft zu verarbeiten, Halt zu finden und weitere Schritte in Richtung Normalität zu gehen. Deshalb setzt sich die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH) neben ihren vielfältigen Beratungs- und Unterstützungsleistungen für Hochwasserbetroffene verstärkt für den Wiederaufbau der sozialen Infrastruktur im Ahrtal ein.

Leuchtturmprojekt „JUHBE“ in Dernau

Ein Leuchtturmprojekt für die gesamte Region entsteht derzeit auf dem ehemaligen Sportgelände Dernau: Hier bauen die Johanniter das von der Flut zerstörte Sportlerheim zu einer Jugend- und Begegnungsstätte (JUHBE) aus. Das rund 200 Quadratmeter große Gebäude wird nach Fertigstellung über mehrere Gruppen- und Gemeinschaftsräume nebst TV und Musikanlage, Thekeneinrichtung und Küche sowie sanitäre Einrichtungen verfügen. Die Räume sollen vor allem soziale Projekte beherbergen, darunter unter anderem ein Jugendtreff, Betreuungsmöglichkeiten für Kinder, ein Seniorencafé sowie vielfältige generationsübergreifende Angebote.

„Die Hochwasserkatastrophe hat bei vielen Menschen tiefe Narben hinterlassen. Umso wichtiger ist eine funktionierende soziale Infrastruktur. Mit der Jugend- und Begegnungsstätte wollen wir den Austausch und das soziale Miteinander fördern, damit die Menschen neuen Mut und Kraft schöpfen“, sagt Regionalvorstand Christian Görg, Johanniter Mittelrhein.

Alfred Sebastian, Bürgermeister der Gemeinde Dernau, begrüßt die Möglichkeiten, die die neue Begegnungsstätte den Bürgerinnen und Bürgern eröffnet: „Auch eine Art Dorftreff, bei dem wechselnde Vereine Ausrichter sind, ist denkbar. Wir freuen uns, dass die Johanniter und die Vereine, insbesondere der Sportverein, das Gebäude nach der Wiederherstellung der Räumlichkeiten gemeinsam nutzen können“, so Sebastian.

Fertigstellung bis Sommer 2023 geplant

Rund 650.000 Euro sind für die Fertigstellung des Gebäudes veranschlagt. Finanziert wird „JUHBE“ größtenteils durch Spendengelder der Aktion Deutschland hilft (ADH). Zudem gibt es weitere Sponsoren wie die Deutsche Steinzeug Cremer & Breuer AG aus Sinzig, die Fliesen für den Innenausbau stellt. Das Spenden-Verteilzentrum Ahrtal unterstützt bei der Inneneinrichtung. Bereits um Pfingsten soll die Jugend- und Begegnungsstätte eröffnet werden.

„Fenster und Türen sind bereits gesetzt, die Elektrik fast fertig, Heizung und Sanitäreinrichtungen stehen. Aktuell starten wir mit den Fliesenarbeiten“, so der zuständige Architekt Christian Hartinger. Auch Ingo Carnott, Teamleiter Fluthilfe Ahrtal, ist zuversichtlich, dass die Arbeiten pünktlich abgeschlossen werden. „Die Handwerker arbeiten mit Hochdruck daran, das Gebäude bis Ende Mai fertig zu stellen. Durch die enge Zusammenarbeit mit der Zukunft Mittelahr AöR und der Gemeinde Dernau arbeiten wir Hand in Hand, auch den Vorplatz pünktlich fertig zu bekommen. Wir rechnen damit, hier bereits in den Pfingstferien das erste Betreuungsprogramm für Kids zu starten“, betont der Projektkoordinator.

Offen ist derzeit noch der Name für den neuen Ort der Begegnung. „JUHBE ist nur unser Arbeitstitel“, gesteht Ingo Carnott. Zurzeit werden die Bürgerinnen und Bürger, allen voran die Jugend, bei der Namensfindung mit einbezogen.

Projekthintergrund: Die Idee zu JUHBE

Bereits unmittelbar nach der Flut hatten zunächst freiwillige Helferinnen und Helfer mit dem Wiederaufbau des zerstörten Sportlerheims begonnen. „Mit viel Engagement und Herzblut haben sich Helferinnen und Helfer aus ganz Deutschland damals an die Beseitigung der riesigen Schutt- und Müllberge auf dem Gelände und im Vereinsgebäude gemacht“, erinnert sich Alfred Sebastian. Sie entkernten das Gebäude, schlugen den maroden Putz ab, trugen Schlamm und Schutt weg. Doch irgendwann sei den Freiwilligen das Projekt über den Kopf gewachsen. „Jeder Freiwillige muss auch irgendwann mal wieder nach Hause und seiner Arbeit nachgehen“, fasst Sebastian zusammen.

„Die Gemeinde Dernau und Zukunft Mittelahr sind dann im vergangenen Jahr auf die Johanniter Fluthilfe zugekommen, mit der Bitte sich des Vereinsheims anzunehmen“, berichtet Ingo Carnott. Gemeinsam sei dann die Idee entstanden, es zu einer Jugend- und Begegnungsstätte auszubauen.

Wiederbelebung des gesamten Areals

Für die anliegende Freifläche, dem einstigen Kunstrasen-Sportplatz, der in der Flutnacht weggeschwemmt worden war, gibt es ebenfalls konkrete Konzepte. Hier entstehen ein Kleinspielfeld sowie eine Outdoor-Fitnessanlage, finanziert durch Spenden des Fußballverbandes Rheinland sowie der Los Angeles Lakers. Auch der Soccer-Court der Johanniter, zurzeit im Ortskern angesiedelt, wird zum JUHBE umziehen. Parallel konnten private Spenden gesammelt werden, mit denen nun ein kleiner Spielplatz direkt vor dem JUHBE finanziert wird.

„Damit wird das gesamte Areal wiederbelebt. Von den neu geschaffenen Freizeitmöglichkeiten und Angeboten werden ganz Dernau und die gesamte Region profitieren. Weitere Projektbausteine wie zum Beispiel eine Boulebahn sind in Planung mit dem Ziel, ein Freizeitgelände für alle Generationen zu errichten. Diese werden nach und nach umgesetzt“, fasst Martin Schell, Vorstandsvorsitzender der Zukunft Mittelahr AöR, zusammen. Pressemitteilung

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Besprechen die weitere Planung des JUHBE (v.l.): Architekt Michael Hartinger, Martin Schell (AöR) und Ingo Carnott von der Johanniter Fluthilfe. Foto: Martin Flöhr / Johanniter Mittelrhein

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