Buchvorstellung von Laura Dümpelfelds Debüt
Reporter, Elfen und Skandale

Koblenz. „Es ist eine Kombination aus Fantasy, Noir-Krimi und etwas Humor ist auch mit dabei“, so beschreibt die Phantastik-Autorin Laura Dümpelfeld ihren ersten Fantasy Roman. Die Koblenzerin veröffentlichte im September letzten Jahres ihren Debüt-Roman „Lemmy Lokowitsch - Das Syrikon Projekt“, in dem es inhaltlich um den Enthüllungsjournalisten Lemmy Lokowitsch geht. Dieser arbeitet bei einer kleinen Lokalzeitung und sucht nach einer neuen Story, wobei er durch Zufall in eine Verschwörung rund um einen Waffenkonzern gerät. Aber auch die Fantasy Elemente nehmen in ihrem neuen Buch eine wesentliche Rolle ein: „Auch das Thema der Elfen, die stark vergleichbar mit den indigenen Völkern in Südamerika sind, ist von großer Bedeutung. Damit einhergehend geht es um Rassismus, Unterdrückung und Ausgrenzung. Reale Probleme werden als Allegorie in die Fantasiewelt übertragen“, erläutert die Koblenzerin. Der Ausgangspunkt für ihre Idee, die der Autorin übrigens schon vor zehn Jahren kam, war, dass die meisten Fantasiegeschichten im Mittelalter oder der frühen Neuzeit spielen. Laura Dümpelfeld stellte sich folgende Frage: „Warum spielen Fantasy Geschichten meist in Welten, die technologisch und gesellschaftlich nicht über die frühe Neuzeit hinausgehen, und was würde passieren, wenn klassische Fantasiewelt nicht im Mittelalter stecken geblieben wäre, sondern es in die erste Hälfte des 20. Jahrhunderts geschafft hätten?“ Aus dieser Idee heraus entwickelte sich relativ schnell die Geschichte zu ihrem Buch.
Zehn Jahre dauerte es, bis sie ihr eigenes Buch in den Händen halten konnte. „Damals habe ich noch nicht explizit mit einer konkreten Veröffentlichungsabsicht geschrieben, in erster Linie habe ich es für mich selbst geschrieben“, erklärt Dümpelfeld. Lange Zeit ist sie von Geschichte zu Geschichte gesprungen, hat einige Kurzgeschichten geschrieben und kam erst letztes Jahr dazu, ihr Werk zu vollenden. Auch Schreibblockaden waren Grund für Verzögerungen: „Hin und wieder hänge ich beim Schreiben an einer für mich besonders schwierigen Szene, bei der ich nicht weiß, wie ich diese zu Papier bringen soll. Dann reicht es meistens, wenn ich die Geschichte ein paar Tage, manchmal Wochen liegen lassen und an etwas anderem weiter schreiben.“ Weiter erklärt sie zu ihrem Schreibprozess: „Es war eine On-Off-Beziehung mit dem Protagonisten Lemmy.“
Wenn man sich die Inhaltsangabe zu dem Buch durch liest, springt einem vielleicht der Name des Landes Senabri´il ins Auge, aus dem das indigene Volk der Elfen stammt. Auf die Frage hin, wie sie zu diesem Namen kam, antwortete die Phantastik-Autorin folgendes: „Gerade die Ortsnamen oder die Begriffe für Gegenstände, die es in dem Roman gibt, sind ganz häufig an real existierende Wörter angelegt. Auch das Land Senabri´il: Wenn man die Reihenfolge der Buchstaben verändert, ergibt dies das Wort Brasilien. Mir war es wichtig, dass es ein Land mit sehr starkem südamerikanischem Flair ist.“ Oft habe sie die Buchstaben von real existierenden Orts- oder Ländernamen genommen und diese vertauscht oder rückwärts geschrieben. Wenn einem beim Lesen ein solches Wort auffällt, lohnt es sich vielleicht mal zu rätseln, von welchem Namen oder Wort es abgeleitete sein könnte. Auch ein Folgeband für „Lemmy Lokowitsch“ ist schon in Planung, dieser ist jedoch erst nach ihrem jetzigen Schreibprojekt an der Reihe. Außerdem ist der Roman für den SERAPH Preis 2022 der phantastischen Akademie in der Kategorie „Bestes Debüt“ nominiert. Der SERAPH Jurypreis wird an die besten deutschsprachigen Romane im Genre Phantastik verliehen. Die Verleihung findet am 19. März in der Buchhandlung Drachenwinkel in Dillingen/Saar statt und von dort aus wird die Preisverleihung live ins Internet übertragen. Es lässt sich abwarten, ob sich „Lemmy Lokowitsch“ gegenüber der Konkurrenz durchsetzen kann.
Zum Buch
Laura Dümpelfeld, „Lemmy Lokowitsch - Das Syrikon Projekt“, ISBN 978-3-96815-030-7, 280 Seiten, Broschur, 14 Euro
Nina Legler

Das Cover ihres Debüts Foto: Privat