„Ganz großes Kino“ – Erfolgreicher FAKT-Vortrag mit Heike Schönborn im Capitol Montabaur
Resilienz 2.0. traf auf große Resonanz

Montabaur. Mit einem bis auf den letzten Platz gefüllten Saal startete FAKT e.V. nach der Sommerpause in die neue Veranstaltungsreihe. Der Eröffnungsvortrag von Therapeutin Heike Schönborn im Kino Capitol wurde zu einem Abend voller Erkenntnisse, Inspiration – und spürbarer Menschlichkeit.
„Sie sind die Summe der Lösungen, die Sie bisher im Leben gefunden haben, sonst wären Sie nicht hier“, begrüßte Schönborn ihre Gäste. Schon in diesem ersten Satz wurde deutlich, was den Abend tragen sollte: Wertschätzung, Ermutigung und der Blick auf die eigenen Kräfte.
Zwei Stunden lang nahm die erfahrene Therapeutin ihr Publikum mit auf eine Reise durch die Welt der Resilienzforschung – von Genetik und Epigenetik über soziale Bindungen bis hin zu neuesten Erkenntnissen der Neurobiologie. Anhand wissenschaftlicher Studien und 35 Jahren Praxiserfahrung zeigte sie, was Menschen stärkt, wenn das Leben herausfordert.
Ein roter Faden des Vortrags: Stress ist eine Superkraft – solange er begrenzt bleibt. Dauerstress dagegen macht krank, ebenso wie die Erwartung von Dauer-Glück. Schönborn verknüpfte alte Überlebensstrategien wie Kampf, Flucht oder Totstellen mit modernen Entsprechungen in unserer Gesellschaft – von Gewaltbereitschaft über Konsumexzesse bis hin zur Verdrängung aktueller Krisen.
Eindrücklich schilderte sie die drei großen Grundängste, die ihr in der therapeutischen Arbeit immer wieder begegnen: die Angst vor Ohnmacht und Kontrollverlust, die Angst, nicht gut genug zu sein und die Angst vor dem Alleinsein, dem ausgeschlossen werden aus der Gemeinschaft.
Den Gegenpol bildeten alltagstaugliche Tipps, wie Resilienz gestärkt werden kann: durch soziale Bindung und Umarmungen ebenso wie durch mediterrane Ernährung, leichte Bewegung, guten Schlaf, zyklisches Naturerleben, Achtsamkeit und Dankbarkeit. Wissenschaftliche Studien belegten ihre Ausführungen – etwa zur Bedeutung von Bindungserfahrungen in der Kindheit, zu den gesundheitlichen Folgen von Einsamkeit. Mit dem Zitat von Prof. Ann Masten, einer Erkenntnis die sie nach einer großen Studie zum Thema Resilienz schrieb „Ordenary magic - Was mich am meisten überrascht hat, war das Gewöhnliche am Wirksamen“, knüpfte sie an die vorgestellten Möglichkeiten an. Denn es ist leicht über kleine Veränderungen großen Einfluss auf Stress, Depressionen, Ängste und viele schwere körperliche Erkrankungen zu nehmen.
Mit klaren Worten machte Schönborn deutlich: „Die Welt wird heißer – die Gesellschaft kälter. Was wir brauchen, ist Hoffnung, Menschlichkeit und Liebe.“ Damit verband sie den Bogen von der individuellen Widerstandskraft hin zur gesellschaftlichen Verantwortung.
Das Publikum dankte es ihr mit langanhaltendem Applaus und vielen persönlichen Gesprächen im Anschluss am Büchertisch der Buchhandlung „Erlesenes“. Ein Auftakt nach Maß für FAKT e. V., der mit dieser Veranstaltung eindrucksvoll zeigte, wie sehr Themen wie Resilienz, seelische Gesundheit und Gemeinschaft die Menschen bewegen. Informationen zu den kommenden FAKT e.V. Vorträgen gibt es unter www.atelierkunstundtherapie.de.

Mit einem bis auf den letzten Platz gefüllten Saal startete FAKT e.V. nach der Sommerpause in die neue Veranstaltungsreihe.