Große Tunnelübung im Landkreis Mayen-Koblenz: 220 Einsatzkräfte übten Zusammenarbeit
Rettung im Bahntunnel: Übung stärkt die Zusammenarbeit
Mayen-Koblenz. Wenn es in einem Bahntunnel zu einem Notfall kommt, zählt jede Sekunde. Damit Rettungskräfte effizient zusammenarbeiten und Leben retten können, sind regelmäßige (Tunnel)übungen unverzichtbar. Laut Vorgaben müssen in Deutschland groß angelegte Notfallübungen in Bahntunneln in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Diese Maßnahmen dienen dazu, das Zusammenspiel zwischen Feuerwehr, Rettungsdienst, THW, Polizei, Bahn und weiteren Organisationen unter realistischen Bedingungen zu trainieren. Dabei geht es nicht nur um Technik und Taktik – es geht auch darum, Strukturen zu stärken, klare Kommunikationswege zu etablieren und vor allem einander persönlich kennenzulernen.
Getreu dem Motto „In der Krise Köpfe kennen“ fand so am vergangenen Samstag zwischen 15:30 und 21:00 Uhr eine großangelegte Katastrophenschutzübung im Landkreis Mayen-Koblenz statt. Rund 220 Einsatzkräfte aus verschiedenen Organisationen trainierten gemeinsam ein realistisches Schadensszenario: „Ein Regionalzug auf dem Weg von Mayen nach Kaisersesch kollidierte kurz vor dem Tunnel Geisbüschhof mit einem illegal im Gleisbereich fahrenden Quad. Der Zugführer leitete eine Notbremsung ein und kam im Tunnel zum Stehen. Ein Teil ragte noch aus dem Tunnel heraus. Etwa 20 Personen waren betroffen, darunter fünf Schwerverletzte. Rauchentwicklung und Panik führten dazu, dass sich einige Reisende in das verqualmte Tunnelfeld und angrenzende Waldgebiete flüchteten. Die Lage war unübersichtlich,“ so die Schadenslage. Routiniert wurden die verschiedenen Maßnahmen abgearbeitet: Erkunden der Lage, das gezielte Auffinden der Personen sowie Versorgen und Evakuieren der Personen. „Eine wichtige Übung, damit im Ernstfall alle Rettungs- und Hilfsorganisationen aufeinander eingespielt sind und die erforderlichen und richtigen Maßnahmen ergriffen werden können“, so der anwesende Landrat Marko Boos und Dirk Meid, Oberbürgermeister Mayen einstimmig. Zum Abschluss der Übung gab es eine gemeinsame Nachbesprechung und ein gemütlicher Ausklang beim THW-Ortsverband Mayen.
WAM
Die Verletzten wurden aus dem Zug gebracht und mussten über einen 20 Meter steilen Hang transportiert werden.
Rund 220 Rettungs- und Hilfskräfte waren an der Katastrophenschutzübung beteiligt.
Mittels Drohnen wurden die Lage aus der Luft erkundet und nach verletzten Personen im Wald gesucht.
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