Allgemeine Berichte | 11.02.2021

Carina Schmidt von der Panorama Sauna Holzweiler

„Schließung ist nicht gerechtfertigt“

Jannik Schmidt, Ralf Schmidt und Carina Schmidt. Foto: ROB

BLICK aktuell: Der Lockdown geht erneut in die Verlängerung. Wie beurteilen Sie die Maßnahme?

Carina Schmidt: Wir betrachten die Maßnahme prinzipiell von zwei Seiten. Auf der einen Seite möchten wir so schnell wie möglich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wieder in Lohn und Brot bekommen, Gäste empfangen, Zukunftspläne weiterverfolgen und natürlich Einnahmen generieren. Auf der anderen Seite ist ein Saunabetrieb zu Pandemiezeiten mit vielen Einschränkungen und Auflagen verbunden. Je nach Auflagenkatalog wird es uns vielleicht gar nicht möglich sein den Betrieb zu öffnen, weil die Anforderungen aus verschiedenen Gründen nicht erfüllt werden können.

Grundsätzlich muss man anerkennen, dass ein hartes Eingreifen der Politik von Nöten war - denn die Zahlen gehen langsam runter. Es wäre aus unserer Sicht ein Fehler, diese positive Entwicklung nicht weiter zu führen, nur um schnellstmöglich wieder in eine Normalität zurückzukehren, auch wenn wir uns diese alle sehnlichst zurück wünschen. Allerdings steht es um einige Betriebe sehr schlecht, da viele Unternehmen die dringend benötigten, Hilfszahlungen noch nicht oder nur zum Teil erhalten haben.

Speziell die Schließung von Saunaanlagen ist in unseren Augen nicht gerechtfertigt. Im gesamten letzten Jahr kam es in der Saunabranche zu keinem bekannten Fall einer Covid-19-Infektion. Zudem wurden aufwändige Tests durchgeführt die letztendlich belegten, dass eine Ansteckung in der Sauna sowie im Schwimmbad als sehr gering einzuschätzen sind. Die Saunakabinen wurden alle mit einer Temperatur über 80 Grad und mehr betrieben. Eine Ansteckung bei diesen Temperaturen ist quasi nicht möglich, da das Virus nicht hitzeresistent ist. Auch eine Ansteckung im Wasser ist durch den Einsatz von Chlor ausgeschlossen. Von den Betreibern wurde sogar zusätzlich Geld für weitere Sicherheitsmaßnahmen investiert und dann wieder geschlossen. Wir haben viele Rückmeldungen erhalten, dass sich unsere Kunden unter Einhaltung des Hygiene-Konzeptes bei einem Saunabesuch stets sicher gefühlt haben. Zudem ist wissenschaftlich erwiesen, dass die Sauna zur Stärkung des Immunsystems erheblich beiträgt und somit einen wichtigen Faktor für die Gesunderhaltung darstellt.

BLICK aktuell: Wie hoch sind die finanziellen Einbußen in den letzten Monaten?

Schmidt: Die finanziellen Einbußen sind für uns sehr hoch. Ende Februar haben wir bereits sieben Monate keine Einnahmen mehr erzielt. Die Einbußen bewegen sich derzeit in einem sehr hohen sechsstelligen Bereich.

BLICK aktuell: Wie steht es um die Hilfszahlungen der Politik? Kommen die an und wie hoch sind die bürokratischen Hürden?

Schmidt: Die Problematik über die Hilfszahlungen ist ein großes Thema. Unseres Erachtens hat hier die Politik im Sommer 2020 eindeutig geschlafen. Einrichtungen wurden geschlossen, ohne dass überhaupt ein entsprechender Fahrplan vorlag. Dementsprechend gab es viele Unstimmigkeiten über die Höhe der Hilfen, wodurch die Novemberhilfe erst nach Wochen überhaupt beantragt werden konnte. Die bürokratischen Hürden der Antragsstellung hat in unserem Fall das Steuerbüro übernommen.

Die Hilfszahlungen kommen an, wenn auch nur Schrittweise und in Abschlägen. Unseren gesamten Anspruch auf die Novemberhilfe erhielten wir demnach erst Ende Januar. Die Dezemberhilfe wurde bisher ebenfalls nur teilweise ausgezahlt. Mit welchen Hilfszahlungen wir im Januar und Februar rechnen können, kann uns leider momentan noch niemand sagen. Wir können von großem Glück sprechen, dass wir in den Jahren 2018/2019 gute Rücklagen bilden konnten, die uns nun durch diese kritische Zeit bringen.

Grundsätzlich stehen wir mit den Hilfszahlungen der Politik nicht schlecht da. Durch die Pandemie konnten wir unseren Betrieb in den Öffnungsmonaten nicht mit voller Besucherauslastung betreiben. Dennoch liefen alle Anlagen und somit auch die vollen Kosten weiter. Hier muss man kein Experte sein um zu erkennen, dass man in dieser Zeit nicht von Gewinnen sprechen konnte. Wir sind froh, dass wir mit der großartigen Unterstützung unserer Kunden dennoch ein gutes Ergebnis (die „schwarze Null“) erzielen konnten. Wir blicken also positiv in die Zukunft, was unser Unternehmen angeht.

BLICK aktuell: Können Sie die Umsatzausfälle kompensieren, zum Beispiel durch ein Onlineangebot?

Schmidt: Nein. Die Umsatzausfälle können in unserer Branche leider nicht durch andere Leistungsangebote (z.B. Essensauslieferungen, Onlineshopping oder click und collect) kompensiert werden. Zwar besitzen auch wir einen Gutscheinshop, in dem die Kunden online Gutscheine erwerben können, aber diese Einnahmen können keinesfalls die momentanen Umsatzausfälle kompensieren. Zudem halten sich viele Kunden mit Gutscheinkäufen zurück, da die Zukunft einiger Geschäfte und Einrichtungen ungewiss bleibt. Dennoch freuen wir uns natürlich über jede Gutscheinbestellung und somit auch über die Unterstützung an unserem Unternehmen. ROB

Jannik Schmidt, Ralf Schmidt und Carina Schmidt. Foto: ROB

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So sieht die neue Ahrtalbahn aus

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