Bei den übrigen Häusern laufen noch die letzten Vorbereitungsarbeiten

Sinzig: Tiny Houses sind größtenteils bewohnt

Sinzig: Tiny Houses sind größtenteils bewohnt

Bürgermeister Andreas Geron vor den Tiny Houses. Foto: Stadt Sinzig

03.02.2022 - 15:20

Sinzig. Die ersten NutzerInnen der Tiny Houses am Standort Kölner Straße in Sinzig konnten in der vergangenen Woche ihre Häuser beziehen. Die bisher bezugsfertigen zwölf Häuser an diesem Standort sind bereits zu einem großen Teil belegt, bei den weiteren Häusern laufen noch die letzten Vorbereitungsarbeiten. Die Vergabe der Häuser erfolgt nach vom Sinziger Stadtrat festgelegten Kriterien durch die Sinziger Spendenkommission.

Bereits kurz nach der Flutkatastrophe im Juli 2021 hatte sich Sinzigs Bürgermeister Andreas Geron dafür eingesetzt, dass die gesetzlichen Regelung im Hinblick auf temporäre Bauten im Außenbereich derart geändert werden, dass die Erstellung von Tiny Houses ohne Baugenehmigungsverfahren überhaupt möglich ist. Bedingt durch die Flutkatastrophe verloren viele Menschen, zumindest zeitweise, ihr Zuhause oder mussten ihre Häuser und/oder Wohnungen zu Sanierungszwecken vorübergehend verlassen. Hierdurch ergab sich ein dringender Bedarf an Ausweichquartieren für diese Übergangszeit. Der Gesetzgeber hat daher den § 246c Baugesetzbuch geschaffen, in dem Sonderregeln für bestimmte mobile bauliche Anlagen und mobile Infrastruktureinrichtungen in von Hochwasserkatastrophen betroffenen Gemeinden geregelt sind. Die in Sinzig aufgestellten Tiny Houses fallen ausdrücklich unter die Regelungen der Vorschrift. In § 246c Abs. 1 BauGB wird ein Abweichen von den sonst einschlägigen Vorschriften des BauGB ermöglicht, wenn es sich um die Errichtung mobiler baulicher Anlagen zur Wohnnutzung handelt. Die Frist zur Durchführung ist bis 31.12.2022 gesetzt.

Bürgermeister Geron war es besonders wichtig, dass in beiden von der Flut betroffenen Ortsteilen Tiny Houses aufgestellt und diese Standorte möglichst in räumlicher Nähe zu den Häusern der Betroffenen gewählt wurden. Nach der Kostenzusage durch die Aktion „Deutschland hilft“ konnten dann bereits im September die ersten Planungen gestartet werden. „Ohne diese Finanzierungszusage hätten wir dieses Projekt so nicht auf den Weg bringen können“, so Bürgermeister Geron. „Ich danke auch noch einmal ausdrücklich den MitarbeiterInnen im Sinziger Rathaus, die neben der ohnehin schon enormen Mehrbelastung durch die Flut auch dieses Projekt engagiert auf den Weg gebracht haben.“

Die Arbeiten hatten sich gegenüber dem zunächst angenommenen Termin (Fertigstellung vor Weihnachten) verzögert, da sich die Herrichtung der Fläche aufgrund neuer Vorgaben des Hochwasserschutzes an der Kölner Straße aufwändiger als geplant darstellte und für den Standort Bad Bodendorf sogar ein neues Areal gesucht werden musste. Am Standort Mörikeweg in Bad Bodendorf musste zudem auf unterschiedlich gut tragfähige Bereiche reagiert und die Fläche umfangreicher ertüchtigt werden, als zunächst gedacht. Derzeit wird mit der Bezugsfertigkeit am Standort Bad Bodendorf in der KW 6 gerechnet.

„Auch wenn es aus der Sinziger Kommunalpolitik kritische Stimmen zum Standort gegeben hat, bin ich davon überzeugt, mit den beiden Flächen den Wohnungssuchenden eine sehr gute Lösung anbieten zu können“, so Bürgermeister Geron.

Pressemitteilung Stadt Sinzig

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03.02.2022 22:26 Uhr
Inge B.

Das freut mich sehr. Zumal nahezu täglich Meldungen auf FB gepostet wurden, die armen Leute hätten keine warme Unterkunft.



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