Sanierungsbedarf am Nordhang der Karthause: Sperrung auf unbestimmte Zeit
Steinschlaggefahr: Weg unterhalb von Fort Konstantin bleibt gesperrt

Koblenz. Der Weg am Nordhang der Karthause unterhalb von Fort Konstantin bleibt für Fußgänger und Radfahrer vorerst unzugänglich. Die Sperrung ist aufgrund der akuten Gefahr von Steinschlägen notwendig.
Bei laufenden Arbeiten wurde festgestellt, dass mehrere Mauerabschnitte dringend saniert werden müssen, um die Sicherheit des Verkehrs zu gewährleisten.
Aktuell wird der Felsen zurückgeschnitten. Der Eigenbetrieb Grünflächen- und Bestattungswesen hat Industriekletterer beauftragt, das Bewuchs zu entfernen. Erste Anzeichen von Ausbrüchen im Gestein und Schäden am Verblendmauerwerk machten die Dringlichkeit der Maßnahmen deutlich.
Nach dem Freischneiden führten ein Statiker und ein Baugeologe eine Untersuchung des Nordhangs durch. Dabei stellten sie fest, dass die Schäden größer sind als ursprünglich angenommen. Ein mittlerer Mauerabschnitt stellt eine besonders akute Gefahrenquelle dar, weshalb der Bereich auf unbestimmte Zeit nicht passierbar bleibt. Noch in diesem Jahr soll ein Sicherungsnetz installiert werden, um weiteren Steinschlag zu verhindern und den Weg wieder zugänglich zu machen. Eine umfassende Sanierung der betroffenen Mauer ist für das kommende Jahr geplant. Geplant sind Maßnahmen wie das Einsetzen von Ankern, die Erneuerung beschädigter Partien und eine großflächige Neuverfugung, um das Herabfallen von Gesteinsbrocken auf die Simmerner Straße zu verhindern. Hierfür muss unter anderem der Bereich hinter der Mauer freigelegt werden.
Auch im Bereich des Kehlturms ist Handlungsbedarf gegeben: Eine hohe Stützmauer, die in den Felsen übergeht, weist Schäden auf und wird voraussichtlich ebenfalls überarbeitet werden müssen. Auf einer Terrasse oberhalb des Mauerkopfes lagern zudem größere Mengen Schutt, die durch die seilgestützten Arbeiten der Industriekletterer in Bewegung geraten könnten. Teile der Arbeiten sollen daher in der kommenden Woche von einem Hubsteiger aus durchgeführt werden.
Der Fuß- und Radweg bleibt zwischen dem Bahnhof und der Höhe der ehemaligen Fußgängerbrücke über die Simmerner Straße gesperrt, einschließlich des Zugangs zum Fastnachtsmuseum. Die Sperrung kann erst aufgehoben werden, wenn das Sicherungsnetz angebracht ist.
Die Untersuchung des Hanges ist Teil des Projekts „Festungsstadt Koblenz“. Mit Unterstützung aus dem Bundesförderprogramm „Nationale Projekte des Städtebaus“ wurde ein Instandsetzungskonzept für das Fort Großfürst Konstantin in Auftrag gegeben. Dieses Konzept umfasst neben der Untersuchung der Gebäude auch die Analyse der Mauerflächen und Felspartien unterhalb des Forts. Es soll wesentliche Hinweise für die zukünftige Pflege und Instandsetzung gefährdeter Partien liefern. BA