Kreis Cochem-Zell

Stolpersteine

Kreis Cochem-Zell. Am Donnerstag, 23. Juni, verlegt der Kölner Künstler Gunter Demnig Stolpersteine in Cochem, Bad Bertrich, Bullay, Pünderich und Zell. Beginn ist um 9 Uhr in Cochem, Ende ca. 15.30 Uhr in Zell. Cochem ab 9 Uhr: Endertstraße: Leopold Hein, Johanna Hein, Josefine de Leeuw, geb. Hein; Bernstraße 19: Adelheid Hein; Oberbachstraße 51: Rosa Götzoff, Senta Götzoff, Pinkas Götzoff, Arko Götzoff.

Acht Steine werden verlegt

Bürger sind willkommen

2014 verlegte Gunter Demnig die ersten Stolpersteine im Landkreis Cochem-Zell für jüdische Opfer in Brohl, Düngenheim und für Pastor Adam Schäfer in Pommern. 2015 folgten zwölf Stolpersteine für Mitglieder der Jüdischen Gemeinde in Zell und Zell-Merl und für den politischen Häftling Jakob Koch.

In diesem Jahr werden erstmals in Cochem acht Steine verlegt, unter anderen für die Familie des Kantors Paul Götzoff. Während diesem nach seiner Entlassung aus dem KZ Dachau die Flucht nach Palästina gelang, ebenso wie später seinem Sohn Arko, konnten seine Frau Rosa und Tochter Senta Deutschland nicht mehr verlassen; sie wurden nach Lodz deportiert und in Chelmno ermordet. Senta war 15 Jahre alt.

Die Erinnerung wach halten

Das Ende des Zweiten Weltkriegs ist über 70 Jahre her, für Europa bedeutet dies die längste Friedenszeit, die es je gegeben hat. Kriege und Bürgerkriege, Terror und Willkür toben heute in anderen Regionen der Welt; die Menschen fliehen, sind ohne Obdach, sie hungern, sind täglich Gewalt und Lebensgefahr ausgesetzt. Die Geflohenen dieser Kriege suchen heute bei uns Sicherheit und Zuflucht. Gerade vor diesem Hintergrund gilt es, der Opfer des Naziterrors zu gedenken, Zeichen zu setzen, dass ihr Leid nicht vergessen ist und ihr Schicksal die kommenden Generationen mahnt. Stolpersteine erinnern an Ermordete und Entkommene, an verschwundene Nachbarn, Freunde, Kollegen und Schulkameraden. Jeder der zahlreichen Steine, die am 23. Juni verlegt werden, dokumentiert ein Schicksal, einen Verlust. „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“ heißt es im Talmud. Die Erinnerung an die verlorenen Familien soll durch die Stolpersteine wach und lebendig gehalten werden. Das sind die Idee und der Wunsch des Künstlers Gunter Demnig und der zahlreichen Menschen, die das Projekt vor Ort umsetzen. Bürgerinnen und Bürger sind zu den Verlegungen willkommen.