Allgemeine Berichte | 29.11.2019

Ehrenamtliches Engagement, Emotion und Entlastung

Synodenumsetzung: Weihbischof spricht mit Bürgermeistern

In Ochtendung trafen sich die Bürgermeister der Region mit Weihbischof Peter und Generalvikar Plettenberg.Foto:Bistum Trier

Ochtendung. Weihbischof Jörg Michael Peters, Bischofsvikar für den Visitationsbezirk Koblenz, und Generalvikar Dr. Ulrich Graf von Plettenberg haben sich mit mehr als 20 Bürgermeistern aus der Region am 25. November in Ochtendung getroffen. Sie hatten die Kommunalpolitiker eingeladen, um über die Umsetzung der Beschlüsse der Diözesansynode zu informieren und zu diskutieren.. Kurz vor dem Treffen war bekannt geworden, dass die römische Kleruskongregation das von Bischof Dr. Stephan Ackermann erlassene Gesetz zur Umsetzung der Diözesansynode ausgesetzt hatte, um kirchenrechtliche Prüfungen vorzunehmen, und damit die Errichtung der Pfarreien der Zukunft zunächst gestoppt hatte.

Weihbischof und Generalvikar nutzen die neue Ausgangslage, in der nun geklärt wird, welche Auswirkungen die Aussetzung auf konkrete Detailfragen hat, um erneut über die Hintergründe und Motive der Synodenumsetzung zu informieren. Dabei erinnerte Generalvikar von Plettenberg an die vier von der Synode beschlossenen Perspektivwechsel, um vom Einzelnen her denkend synodal und charismenorientiert in großen Räumen der Vernetzung zu handeln. „Die geplanten Pfarreien sind dafür der Organisationsrahmen. Das kirchliche Leben findet jedoch an vielfältigen Orten von Kirche statt, in den Gemeinden, in Gruppen und mit viel Engagement, gerade auch von Ehrenamtlichen“, sagte von Plettenberg. Das wolle man stärken.

Entlastung von kleinteiliger Verwaltungsarbei

Wenn es künftig nur noch 35 Pfarreien als Organisationseinheiten im Bistum geben soll, dann sei damit auch eine Entlastung der vorhandenen Seelsorgerinnen und Seelsorger von bisherigen Verwaltungsaufgaben verbunden. Die damit gewonnenen Freiräume könnten dafür genutzt werden, Seelsorge nah bei den Menschen zu bieten: „Priester und Frauen und Männer aus den anderen pastoralen Berufsgruppen verschwinden ja nicht einfach, sondern bleiben vor Ort“, erklärte Weihbischof Peters zu vorgetragenen Sorgen, dass die Kirche sich aus der Fläche an zentrale Pfarrorte zurückziehen könnte.

Bürgermeister und Bistum mit gemeinsamem Anliegen

In der anschließenden engagierten Diskussion betonten die Bürgermeister die emotionalen Bindungen der Menschen an ihre vertraute kirchliche Umgebung, die zu Verlustängsten führe, auch wenn die Notwendigkeit der Veränderung deutlich sei. Das Ehrenamt sei eine wichtige Stütze und Zeichen für das bürgerschaftliche Engagement, das auch das kirchliche Leben braucht. Auch in den geplanten Pfarreien sei die vertrauensvolle Zusammenarbeit von Kirche und Kommune weiterhin wichtig, etwa in den Fragen der Bau- und Betriebsträgerschaft von Kindertageseinrichtungen. Die geplante Gremienstruktur mit dem Rat der Pfarrei, der Synodalversammlung und Verwaltungsteams sei ein geeignetes Instrument, vorhandenes Engagement zu fördern und manche Entscheidungswege zu vereinfachen: „Das muss dann nicht alles über Trier laufen“, erklärte Generalvikar von Plettenberg.

Zeitgemäße Antworten auf gesellschaftliche Veränderungen

Der Generalvikar betonte, dass sich die Gesellschaft insgesamt durch Faktoren wie Individualisierung, Pluralisierung, Flexibilisierung und auch Digitalisierung stark verändere und die Kirche mit den Synodenbeschlüssen dazu zeitgemäße Antworten gesucht habe. Diese seien „missionarisch, diakonisch und lokal“ in der Zielsetzung. Dass solche großen Veränderungsprozesse auch Sorgen, Bedenken und Widerstände auslösen, nicht nur in der Kirche, zeige sich derzeit deutlich: „Die Menschen merken: Einfach so weiter machen wie bisher, das geht nicht. Das motiviert viele, andere sind dadurch verunsichert“, stellte von Plettenberg fest. Aber er sei zuversichtlich: „Am Ende wird gerade die Praxis zeigen: Der Weg ist richtig.“

Das Treffen mit den Ober-, Verbands- und Orts-Bürgermeistern in Ochtendung steht in einer Reihe von Begegnungen der Bistumsleitung mit Kommunalpolitikern – zuletzt in den drei Bistums-Visitationsbezirken Saarbrücken, Trier und Koblenz. Es war das erste nach Bekanntwerden der einstweiligen römischen Aussetzung des Umsetzungsgesetzes. Organisiert wurde die Begegnung von Simone Thiel, Leiterin des Arbeitsbereichs Politik und Gesellschaft im Bischöflichen Generalvikariat, in Zusammenarbeit mit dem Synodenbüro.

Pressemitteilung des Bistums Trier

In Ochtendung trafen sich die Bürgermeister der Region mit Weihbischof Peter und Generalvikar Plettenberg. Foto:Bistum Trier

Leser-Kommentar
Bildergalerien
Neueste Artikel-Kommentare
  • Thomas Napp: Die derzeitige Containeranlage war als Übergangslösung gedacht und ist baulich nicht für eine langfristige Nutzung ausgelegt. Ich selbst arbeite in solchen Containern und mit der Zeit tauchen dort massive...
  • H. Schüller: Nein, genau die Frage "wie viel" ist hier die richtige. Denken Sie einmal an die über Jahrhunderte verheerende Dominanz der christlichen Kirche in unserem Land, an Hexenverbrennung, Waffensegung, Judenverfolgung,...
  • Boomerang : Die Frage sollte sein - welche Religion verträgt unsere Stadt.
Dauerauftrag
Image
Betriebselektriker
Image
Mitarbeiter für Verkauf/Büro (m/w/d)
Nikolausmarkt Oberbreisig
Nikolausmarkt in Oberbreisig
Weihnachtsmarkt Nickenich
Empfohlene Artikel

Alzheim. Am Dienstag, dem 2. Dezember 2025, öffnet die Alte Schule ihre Türen für ein besonderes Ereignis: den Adventskaffee für Senioren.

Weiterlesen

Sinzig. Sinzig hat einen Prinz: Christian I. regiert die Jecken in der Barbarossastadt! Bei der furiosen Proklamationssitzung der KG Närrische Buben wurde Christian Schuldt feierlich als neue Tollität der Öffentlichkeit präsentiert. BLICK aktuell wünscht eine unvergessliche Zeit!

Weiterlesen

Weitere Artikel

Ettringen. Schon seit vielen Jahren steht die Provinzial treu an der Seite des JSV Ettringen – jetzt hat der neue Geschäftsstellenleiter Manuel Müller mit seinem Team Iwona Spitzlei und Axel Zirk die Partnerschaft offiziell erneuert.

Weiterlesen

Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Bermel

Gemütlicher Sonntag

Bermel. Am 1. Sonntag im November hatte der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr Bermel alle Aktiven der Wehr, die Jugendfeuerwehr, die Alterswehr und alle Mitglieder des Fördervereins zum gemütlichen Sonntag ins Feuerwehrhaus eingeladen.

Weiterlesen

Dauerauftrag
Hausmeister
Wir helfen im Trauerfall
Wir helfen im Trauerfall
Imageanzeige
Stadt Linz
Nikolausmarkt in Oberbreisig
Katharinenmarkt Polch
Vorabrechnung, Nr. AF2025.000354.0, November 2025
Andernach Mitte Card
Sonderpreis wie vereinbart
Anzeige zu Video zum Thema KFZ-Versicherung
Weihnachten in der Region
Weihnachten in der Region
Artikel "Kevin Wambach"
Schausonntage
Imagewerbung
Anzeigenauftrag #PR106350-2025-0503#