Festliches Konzert in der Sinziger Sankt-Peter-Basilika
Turmbläser verzauberten die Gäste
Der gebürtige Bad Bodendorfer Benedikt Röhn verschaffte den Instrumentalisten kleine Verschnaufpausen
Sinzig. Dieses Konzert gehört mittlerweile in Sinzig zum Fest wie der Weihnachtsbaum: Die Sinziger Turmbläser verzauberten am Abend des zweiten Weihnachtsfeiertags ihr großes Publikum in der Sinziger Sankt-Peter-Basilika. Das Konzert der Sinziger Turmbläser (Blechblasensemble für Alte Musik) ist eindeutig ein fester und traditioneller Bestandteil des Weihnachtsfestes in der Stadt.
Für viele Sinziger steht dieser Weihnachtstermin bereits lange im Voraus fest. Und das Kirchenschiff von Sankt Peter war wie immer bereits früh sehr gut gefüllt. Kurz nach 19 Uhr waren beim Auftritt der Turmbläser die besten Plätze besetzt. Wer in Sankt Peter bei den Turmbläsern einen guten Platz ergattern will, muss halt früh da sein, das wissen vor allen Dingen die Stammgäste. Und dies seit Jahrzehnten, denn das Weihnachtskonzert ging in seine 33. Auflage.
Die Gläubigen und die Fans des Blechblasensembles wurden von Pastor Frank Werner willkommen geheißen. Stephan Pauly, Chef des Ensembles, gab einen kurzen Überblick über das musikalische Geschehen des Abends. Dies begann mit dem titelgebenden „Joy to the world“ von Georg Friedrich Händel. Im Jahr 2019 wird der 260. Todestag des produktiven Komponisten gefeiert. So war das Programm auch entsprechend mit Händel-Werken gespickt. Insgesamt hatten die Musiker ein entsprechend festliches und großartiges Programm vorbereitet, das dem festlichen und feierlichen Charakter eines Weihnachtskonzerts gerecht wurde.
Weitere Neuerung und Premiere: Benedikt Röhn bereicherte an der Orgel mit drei Improvisationen über bekannte Weihnachtslieder erstmals das Konzert der Turmbläser. Gleichzeitig verschaffte der gebürtige Bad Bodendorfer mit seinen Improvisationsbeiträgen den Instrumentalisten an Trompeten, Horn und Posaunen kleine Verschnaufpausen.
Mit „Echo Minunet“ des eher unbekannten Komponisten John Stanley gab es dann gleich zu Beginn ein weiteres Glanzlicht. Die im Frühjahr erst fertig restaurierte Walcker-Orgel in Sankt Peter und die Blechbläser erklangen sozusagen im Zusammenspiel und Duett. Weitere musikalische Glanzlichter des Abends folgten aus Händels „Messias“, die Arie „Sie schallt, die Posaun“ und das berühmte „Halleluja“. Die sieben Musiker ehrten Händels Werk außerdem durch die Aufführung des berühmten Largos „Ombra mai fu“ aus der Oper „Xerxes“ von 1738. Feierlich dann auch Johann Sebastian Bachs Choralsatz „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ aus der im Jahr 1725 von Bach für das Fest „Maria Verkündigung“ komponierten gleichnamigen Kantate (BWV 1).
Der Tonsatz dieses Werks wurde eigens von dem in Sinzig lebenden und am Rhein-Gymnasium unterrichtenden Musiklehrer An-dreas Dietl für die Turmbläser geschrieben und erklang zum ersten Mal in einem Weihnachtskonzert der Turmbläser. Pauly: „Wir hatten die Aufführung dieser wichtigen Bach-Komposition in dem wunderbaren Satz von Andreas Dietl bereits seit Längerem geplant und sind nun sehr froh darüber, dies nun endlich in Sinzig verwirklicht zu haben.“
Neben Stephan Pauly (Trompete und Piccolo-Trompete) gehörten die Musiker Nikolaus Hambitzer, Gabriel Bohn (beide Posaune), Klaus Jaster (Bass-Posaune), Martin Stender (Horn) sowie Stefan Alfter (Trompete) und Achim Kistenich (Trompete und Piccolo-Trompete) zur teils langjährigen Besetzung des Ensembles. Alfter war wie Pauly ohne Unterbrechung seit 32 Jahren mit dabei, als die Turmbläser erneut auch in diesem Jahr zum „Festlichen Weihnachtskonzert“ nach Sinzig einluden.
Eins ist in all den Jahren gleich geblieben. Der Eintritt am zweiten Weihnachtstag ist frei. Nach dem Konzert darf dann gespendet werden.
BL
Wer einen guten Platz ergattern will, muss früh da sein.
„Joy to the world“ von Georg Friedrich Händel hieß es in der Sinziger Sankt-Peter-Basilika.
