Das Trinkwasser in der Verbandsgemeinde wird teurer
Verbandsgemeinde Bad Breisig hebt den Preis für Trinkwasser an
Bad Breisig. Das Trinkwasser in der Verbandsgemeinde Bad Breisig wird teurer. Der Verbandsgemeinderat hat einstimmig die Anpassung des Wasserpreises zum 1. Januar 2026 von derzeit netto 2,20 Euro pro Kubikmeter auf netto 2,45 Euro je Kubikmeter beschlossen. Bei einem, für einen vierköpfigen Beispielhaushalt angenommenen mittleren Wasserverbrauch von 177 Kubikmetern bedeutet die Anhebung des Wasserpreises eine Mehrbelastung von 47,35 Euro Jahr oder 13 Cent pro Tag.
Der Hintergrund: Die Kostensteigerungen der vergangenen Jahre können laut Verwaltung nicht über die Erlöse zum bisherigen Wasserpreis kompensiert werden. Darüber hinaus sei in den vergangenen drei Jahre auch die Wasserabgabemenge durch die regenreiche Wetterlage gesunken. „Die Kostensteigerungen zeigen sich in nahezu allen Kostenpositionen, da auf dem Gesamtmarkt sowohl die Materialkosten als auch die Personalkosten weiterhin stark angestiegen sind. Diese wirken sich in erster Linie auf die Unterhaltungsleistungen, und aufgrund der steigenden Wiederbeschaffungskosten auf die Abschreibungen aus“, so das Bad Breisiger Rathaus.
Hohe Investitionskosten
Auch die Stromkosten hätten sich in Folge der Krise in den vergangenen Jahren nahezu verdoppelt, sich jedoch seit dem vergangenen und aktuellen Jahr konsolidiert. Darüber hinaus habe der Finanzmarkt mit steigenden Zinsen reagiert, die sich auf einem gegenüber der Situation vor der Corona-Krise und dem Ukraine-Krieg hohen Niveau befändet und den Erfolgsplan belasteten.
Neben dieser Entwicklung spiele auch die Höhe der Investitionstätigkeit eine Rolle, welche in der weiterhin notwendigen Erneuerung des Trinkwassernetzes begründet sei. Dadurch sei auch in den nächsten Jahren mit weiterhin steigenden Abschreibungen und Zinsaufwendungen für die zur Finanzierung notwendigen Darlehensaufnahmen zu rechnen. Als Maßnahme zur Verbesserung der wirtschaftlichen Verhältnisse sei in 2025 bereits eine Wasserpreiserhöhung um 20 Cent pro Kubikmeter vorgenommen worden. Um die Kostensteigerungen und der Stabilisierung der Eigenkapitalausstattung zu begegnen, wurde deshalb dem Verbandsgemeinderat vorgeschlagen den Arbeitspreis ab dem 1. Januar 2026 um weitere 25 Cent von derzeit netto 2,20 Euro auf 2,45 je Kubikmeter anzuheben. Die Schmutzwassergebühr bleibt konstant bei 2,16 Euro je Kubikmeter.
Pro Gewässerzweckverband
Nochmal Wasser, nur anders: Da zeigte der Verbandsgemeinderat Solidarität mit den Flutgemeinden. Denn der künftige Schutz vor Hochwasserereignissen ist die zentrale Zukunftsaufgabe für das Ahrtal. Möglich ist wirksamer Hochwasserschutz nur dann, wenn ein Wasserrückhalt bereits frühzeitig im gesamten Einzugsgebiet der Ahr erfolgt. Dafür werden eine Vielzahl an Rückhaltebecken und anderer Schutzeinrichtungen am Oberlauf der Ahr notwendig sein. Die nach den rheinland-pfälzischen Gesetzen dafür zuständigen Kommunen sind alleine mit dieser Aufgabe tatsächlich und finanziell überfordert. Aus diesem Grund kann die Schaffung entsprechender baulicher und technischer Anlagen nur als Gemeinschaftsaufgabe aller beteiligten Kommunen, des Kreises und des Landes Rheinland-Pfalz bewerkstelligt werden.
Wahrgenommen werden soll diese Aufgabe künftig von einem „Gewässerzweckverband Landkreis Ahrweiler“, der alle gewässerbezogenen Aufgaben der Kommunen, des Kreises und des Landes im Landkreis Ahrweiler übernehmen soll. In den vergangenen Monaten wurde die Gründung eines solchen Zweckverbandes von den beteiligten Akteuren intensiv vorbereitet. Nunmehr hatte der Verbandsgemeinderat Bad Breisig über einen Beitritt der Verbandsgemeinde zu diesem Gewässerzweckverband zu entscheiden und stimmte einstimmig der Gründung zu. Denn, so Bürgermeister Marcel Caspers: „Das ist wichtig. Weil es auch um Fördermittel für die Durchsetzung von Großprojekten geht. Da braucht es die Stärke aller Mitglieder.“ GS
