Verbandsgemeindefeuerwehrtag der Freiwilligen Feuerwehr Mendig
Verpflichtungen, Beförderungen und Ehrungen standen im Focus

Mendig. Zum Feuerwehrtag der Verbandsgemeinde Mendig sowie zum 125-jährigen Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Mendig und 45 Jahre Jugendfeuerwehr Mendig hieß VG-Bürgermeister Jörg Lempertz außer den zahlreich erschienen Kameraden der VG-Feuerwehren u.a. auch den Kreisbeigeordneten Rolf Schäfer, Kreisfeuerwehrinspekteur Rainer Nell sowie den 1. Beigeordneten der VG Mendig Joachim Plitzko, Stadtbürgermeister Hans Peter Ammel, Christopher Wittig (VG Mendig), Wehrleiter Stephan Schüller und den stellvertretenden Wehrführer Gerd Schüller, Anja Thelen vom Ordnungsamt der VG Mendig sowie Ortsbürgermeister Andreas Doll (Rieden), den designierten Beller Bürgermeister Stefan Zepp, Oliver Löhr von der KSK Mayen und nicht zuletzt die Wehrführer von Volkesfeld, Rieden, Thür und Bell herzlich willkommen.
Rückblück und Lob an die Ehrenamtler
1894 also genau vor 125 Jahren – wurde die freiwillige Feuerwehr in Mendig gegründet. Entstanden ist die Freiwillige Feuerwehr allerdings 1894 aus Mitgliedern des Turnvereins Mendig. Die 60 Vereinsmitglieder wurden von dem 1. Feuerwehrhauptmann Jakob Sauerborn angeführt. „Heute haben wir 50 ehrenamtlich Tätige, 22 Jugendfeuerwehrmitglieder und 25 Alters- und Ehrenwehrmitglieder die genau wie damals einen enormen Beitrag zur Sicherheit hier in der Stadt Mendig beitragen“, so VG-Bürgermeister Jörg Lempertz, der weiter ausführte: „Ist man vor 125 Jahren noch mit Löscheimern dem Feuer zu Leibe gerückt, stehen uns heute Gott sei Dank moderne Fahrzeuge zur Verfügung. Hier kann man dem Fortschritt wirklich danken. Von Anfang an bewiesen die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr eine stete Bereitschaft im Dienst für den Nächsten und das bedeutet: Sicherheit und Schutz für die Bürger der Stadt Mendig. Mein besonderer Dank gilt allen Wehrführern und Kameraden in der Vergangenheit und natürlich Gerd Schüller, der die Wehr derzeit kommissarisch führt. Danken möchte ich aber ganz besonders all´ denen, die dieses Ehrenamt mit Leidenschaft, Kameradschaft, Zuverlässigkeit und mit der Bereitschaft, anderen in der Not zu helfen und ihre eigenen Belange zurückstellen ausführen - mit inbegriffen eure Partner, denn würden die dieses Ehrenamt nicht mittragen, könntet ihr nicht hundertprozentig dabei sein. Hier muss man auch erwähnen, dass die Bereitschaft zur Weiterbildung – sprich – die Teilnahme an Schulungen – auch an Wochenenden, Teil eurer Einsatzbereitschaft ist.“
Bevor VG-Bürgermeister Jörg Lempertz den VG-Feuerwehrtag 2019 offiziell eröffnete, erinnerte er noch einmal daran, dass die VG Mendig in jeder Gemeinde eine eigene Ortswehr unterhält: „Das bedeutet: fünf Feuerwehrgerätehäuser, 18 Einsatzfahrzeuge (inkl. Rettungsboot), 170 aktive Feuerwehranghörige, davon 11 Frauen, 45 Jugendfeuerwehrangehörige, 47 Alterswehrmitglieder. Jedes Jahr rücken die ehrenamtlichen Helfer zu rund 250 Brand- und Technischen Hilfe-Einsätzen in und um die VG Mendig aus.“ Zu den Investitionen der VG Mendig gab Lempertz folgende Zahlen bekannt: 2016: Fahrgestelle MLF Rieden und Volkesfeld. Kosten: je 65.000 Euro; 2017: Aufbau und Auslieferung MLF Rieden und Volkesfeld. Kosten: je 85.000 Euro. 2018: Zwei MZF 1 (Mendig / Volkesfeld) je 38.000 Euro. Davon wurden 12.000 Euro vom Land RLP bezuschusst, 7.000 Euro bezahlte die VG und die restlichen Kosten übernahmen die jeweiligen Fördervereine. Außerdem wurden in 2018 neue Schutzanzüge der Firma Lion Apparell angeschafft. Kosten: 110.000 Euro.
Am 5. Juli wird die Auslieferung einer wiederaufbereiteten Drehleiter der Firma Magirus erfolgen (Kosten: 250.000 Euro) und für das Jahr 2020 wurde jetzt schon jetzt ein ELW 1 sowie der Umbau der FEZ budgetiert.
250 Euro für die Vereinskasse
Der Kreisbeigeordnete Rolf Schäfer appellierte in seinem Grußwort an mehr Wertschätzung für das Ehrenamt und Respekt beim Umgang miteinander. Wörtlich sagte er: „43 Prozent der Bevölkerung stehen in Rheinland-Pfalz für ein Ehrenamt zur Verfügung und davon handelt es sich bei 51.000 Personen um Feuerwehrangehörige. Er dankte allen Wehrmännern und –Frauen für ihren Einsatz, insbesondere auch im Namen von Landrat Dr. Alexander Saftig, der sich nach einem längeren Krankenhausaufenthalt in Kürze in die Reha begeben wird. Außer einer Urkunde zum 125-jährigen Bestehen überreichte der Kreisbeigeordnete frei nach dem Motto: Bares ist Wahres 250 Euro für die Vereinskasse.
Wehrleiter Stephan Schüller unterstrich ebenfalls die hohe Bedeutung des Ehrenamtes: „125 Jahre Feuerwehr bedeuten 125 Jahre ehrenamtlich geleistete Hilfe zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger der Stadt und darüber hinaus, denn die Feuerwehr Mendig stellt die Stützpunktwehr der Verbandsgemeinde Mendig dar, die mit der hier stationierten Mannschaft und dem hier stationierten Gerät unsere vier weiteren Ortschaften tatkräftig und schlagkräftig unterstützt. Ebenso ist die Feuerwehr Mendig ein wichtiger Bestandteil des überörtlichen Katastrophenschutzes auf Bundes- und Kreisebene.“
Kreisfeuerwehrinspekteur Rainer Nell unterstrich die Vorteile der Feuerwehrfeste, da diese als vertrauensbildende Maßnahme einen wichtigen Gedanken- und Erfahrungs-Austausch der Kameraden ermöglichten. Schließlich müssten die Kameraden sich bei ihren Einsätzen aufeinander verlassen können. Da der Heilige Florian nicht nur der Schutzpatron der Feuerwehr, sondern auch der Schutzpatron des Bieres sei, schließe sich in Mendig der Kreis.
Außer dem stellvertretenden Wehrführer Gerd Schüller, der den Kameraden und Kameradinnen seine Glückwünsche zum Jubiläum aussprach, erinnerte Stadtbürgermeister Hans Peter Ammel in seinem Grußwort an die Zeiten, als es in Mendig noch zwei Feuerwehren (Ober- und Niedermendig) gab. „Dass darüber nicht mehr gesprochen wird, sehe ich als Zeichen einer hervorragenden Zusammenarbeit“, so der amtierende Stadtbürgermeister.
Verpflichtungen und Beförderungen
Sodann schritt VG-Bürgermeister Jörg Lempertz erneut zur Tat und verpflichtete zunächst die neuen Feuerwehranwärter/-innen Kevin de Fino aus Mendig, Christian Graf aus Rieden, Matthias Künster aus Rieden, Jaqueline Ockenfels aus Thür und Uwe Freiburg aus Volkesfeld.
Anschließend sprach er den nachfolgend genannten Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern, die ihre Grundausbildung Truppmann Teil I und Teil II erfolgreich abgeschlossen hatten, die entsprechende Beförderung aus: Nicole Schneider und Jörg Schneider aus Thür, Jennifer Santos de Brito und Lucas Weber aus Volkesfeld, Lars Schmidt und Alexander Hanusch aus Mendig, Kilian Doll aus Rieden und Tobias Hoffmann aus Bell.
Nach abgeschlossener Grundausbildung und mindestens einem Fachlehrgang wurden nach einem Jahr Wartezeit folgende Personen zur Oberfeuerwehrfrau, bzw. zum Oberfeuerwehrmann befördert: Julia Bollendorf aus Bell, Marco Klimowitz und David Meid aus Mendig, Christopher Doll aus Rieden, Jens Fischer und Jens Klöppel aus Thür sowie Steffen Welsch aus Volkesfeld.
Nach abgeschlossenem Truppführer-Lehrgang und einem Jahr Wartezeit wurden Michael Schneider aus Bell und Andrej Zubovic aus Mendig zum Hauptfeuerwehrmann befördert.
Zum Löschmeister befördert wurden Klaus Ullenbruch aus Bell, Tobias Mintgen aus Mendig, Pascal Reuter und Dirk Sauerborn aus Rieden sowie Christoph Schlich aus Volkesfeld. Voraussetzung hierfür war ein Truppführer-Lehrgang und eine Sonderfunktion (Geräte-/Jugendwart) oder eine 25-jährige Zugehörigkeit.
Ehrungen für langjährige Mitglieder
Nach einem abgeschlossenen Zugführerlehrgang und der Bestellung zum Führen eines Zuges im Einsatz wurde Maximilian Lipke aus Thür zum Oberbrandmeister befördert. Ralf Daub aus Bell wurde zum Gruppenführer bestellt. Außerdem erhielt er das Silberne Ehrenzeichen für seine 25-jährige Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr Bell.
Das Goldene Ehrenzeichen für ihre 35-jährige Mitgliedschaft erhielten Andreas Doll und Joachim Schäfer aus Rieden. Da Andreas Doll versehentlich keine Einladung zu dieser Ehrung zugestellt worden war, wähnte er sich als einfacher Besucher und erschien nicht in Uniform, sondern in legerer Sommerkleidung, was ihm sichtlich peinlich war.
Ein ganz besonderes, mit Eichenlaub verziertes Goldenes Ehrenzeichen nahmen Gerhard Degen und Albert Wingender aus Volkesfeld für ihre 45 Jahre währende Zugehörigkeit bei der Volkesfelder Freiwilligen Feuerwehr entgegen.
Nach dem offiziellen folgte der gemütliche Teil
Im Anschluss an die Tagung ging es zum gemütlichen Teil des Tages über. Während die Feldküche ihre leckere und bei allen Gästen beliebte Erbsensuppe anbot, sorgte zunächst die Schützenkapelle Mendig unter der Leitung von Heinrich Hoffmann für eine lockere Stimmung. Im Verlauf des Nachmittags gab sich auch der Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Kruft die Ehre und erfreute die Gäste mit einem Ständchen.
Die Kinder und Junioren sowie die Showtanzgruppe von Karin Becker Schmitt begeisterten mit ihren ebenso fantasievollen wie perfekt dargebotenen Choreografien. Damit die Eltern das Fest genießen konnten, hatten die Kameraden der Jugendfeuerwehr die Betreuung der Kinder am Spielemobil der Verbandsgemeinde und an der Hüpfburg übernommen.
Zum Nachmittagskaffee lud eine mit „süßen Verführungen“ reichlich bestückte Kuchentheke zum Schlemmen ein. Dazu gab es selbstverständlich auch frisch gebrühten Kaffee.
Für die technisch interessierten Besucher hatten die Mendiger Wehrleute nicht nur ihren beeindruckenden Fuhrpark ausgestellt, sondern auch ein schrottreifes Auto aufgebaut, an dem der Einsatz von Schneidegerät und Spreizer demonstriert wurde und auch nachgeahmt werden konnte.
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Ein ganz besonderes, mit Eichenlaub verziertes Goldenes Ehrenzeichen nahmen Gerhard Degen (li.) und Albert Wingender (2.v.li.) aus Volkesfeld für ihre 45 Jahre währende Zugehörigkeit bei der Volkesfelder Freiwilligen Feuerwehr entgegen.
Kreisfeuerwehrinspekteur Rainer Nell -v.li.-, Kreisbeigeordneter Rolf Schäfer, 1. Beigeordneter der VG Mendig Joachim Plitzko, VG-Bürgermeister Jörg Lempertz, VG-Verwaltungsmitarbeiter Christopher Wittig (Organisation), Wehrleiter Stephan Schüller und stellvertretender Wehrführer Gerd Schüller. Fotos: -FRE-